Gute Chancen

Patatje Oorlog

Kieks Vater ist als Arzt oft in Krisengebieten unterwegs. Als er vermisst wird, bekommt Kiek schreckliche Angst und entwickelt in ihrer Fantasie ein Szenario, das die Wahrscheinlichkeit, dass dem Vater etwas zugestoßen ist, vermindert. Wie viele Kinder gibt es, die einen toten Vater haben? Und wie viele, die einen toten Vater und eine tote Maus haben? Hätte man noch einen toten Hund dazu . . .  Immer beharrlicher verfolgt Kiek ihre seltsamen Gedanken, doch am Ende muss sie erkennen, dass ein Leben ganz ohne Risiko nicht möglich ist.

 

Kieks Gedankenwelt wird in der Adaption von Marjolijn Hofs Roman “Tote Maus für Papas Leben” immer wieder in Animationssequenzen dargestellt und dadurch auch für Kinder leicht nachvollziehbar.



Altersempfehlung: 8+
Niederlande 2011
87 Minuten, Farbe
Regie: Nicole van Kilsdonk

mit: Pippa Allen, Johnny De Mol, Rifka Lodeizen, Leny Breeveld

» Download Begleitmaterial

Coole Kids weinen nicht

Achtste-groepers huilen niet

Akkie ist ein starkes Mädchen, das das Leben mutig anpackt. Ob es um die Schule geht oder um Fußball, Akkie ist immer vorne weg und die beste Spielerin der Schulmannschaft. Ihr Klassenkamerad Joep findet, dass Mädchen und Fußball nicht zusammen passen, und er nutzt auch sonst jede Gelegenheit, sich mit ihr anzulegen. Doch dann wird bei dem Mädchen Leukämie diagnostiziert, und Akkie muss schmerzlich erfahren, dass das Leben nicht immer so will wie man selber. Gleichzeitig erkennt sie, dass der schlimmste Feind manchmal zum besten Freund werden kann.

 

Die Verfilmung des berühmten Jugendbuches von Jacques Vriens befasst sich behutsam mit der Frage, wie man mit Krankheit und Tod von geliebten Menschen umgehen kann. 

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival 2012



Altersempfehlung: 10+
Niederlande 2012
96 Minuten, Farbe
Regie: Dennis Bots

mit: Hanna Obbeek, Nils Verkooijen, Fiona Livingston, Bram Flick

» Download Begleitmaterial

Bennie Stout

Bennie wartet wie alle Kinder gespannt auf den Nikolaus und seine Geschenke. Noch mehr aber wünscht er sich, dass sein Vater von der Arbeit nach Hause kommt. Der ist jedoch nicht auf dem Schiff, das ihn aus Spanien zurückbringen sollte. Da greift Bennie zu einem Trick. Der Nikolaus hat ein großes Buch mit den Namen der Kinder, die etwas Schlimmes angestellt haben. Und weil der Nikolaus die schlimmen Kinder auf seinem Schiff mit nach Spanien nimmt, trägt sich Bennie kurzerhand in dieses Buch ein. Doch bevor das Schiff lossegelt, kommt alles anders als geplant.

 

Eine turbulente Komödie mit witzigen Einfällen, einem pfiffigen Protagonisten und der ernsten Frage im Hintergrund, ob es schlimme Kinder überhaupt gibt.



Altersempfehlung: 6+
Niederlande 2011
93 Minuten, Farbe
Regie: Johan Nijenhuis

mit: Koen Dobbelaer,
Hanna Verboom, Marijn Bekkenk, Koert-Jan de Bruijn

» Download Begleitmaterial

Das Stiefelchen

Chakmeh

Samaneh und ihre Mutter leben allein in einem ärmlichen Viertel von Teheran. Frühmorgens  nimmt die Mutter die Kleine mit zur Arbeit in der Nähwerkstatt. Was sie verdient, reicht gerade für die nötigsten Dinge. Als Samaneh neue Schuhe braucht, möchte die Mutter ihr eine Freude machen und kauft ihr rote Gummistiefel – der wirtschaftlichen Situation entsprechend gleich zwei Nummern größer. Als Samaneh im Bus unbemerkt einen Stiefel verliert, ist sie untröstlich. Der Nachbarjunge Ali möchte ihr helfen und begibt sich auf die Suche nach dem Stiefelchen.

 

Ein typisch iranischer Film, der die Suche nach einem Gegenstand als Aufhänger benutzt und in seiner Kürze und einfachen Dramaturgie gut für kleine Kinder geeignet ist.

 

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 1993



Altersempfehlung: 6+
Iran 1992
60 Minuten, Farbe
Regie: Mohammed-Ali Talebi

mit: Samaneh Jafar-Jalali,
Ali Atashkar, Raya Nasiri

» Download Begleitmaterial

Die Donnerhosen

Thunderpants

Mit einem großen Knall und einem üblen Geruch kommt Patrick zur Welt. In seinem Darm spielen sich biologische Wunder ab. Seine Eltern gehen jedes Mal in Deckung, wenn es wieder passiert. Die Ärzte nennen es Flatulenz. Für Patricks Mitschüler sind es definitiv die schlimmsten Fürze der Welt. Kein Wunder, dass Patrick der absolute Außenseiter ist. Nur einer hält zu ihm: Alan Allen, der geniale Tüftler. Gemeinsam versuchen die beiden, ihre Träume zu verwirklichen. Patrick möchte als Astronaut in den Weltraum fliegen und Alan will als Erfinder berühmt werden. Er übertrifft sich dauernd selbst mit der Erfindung von furzbetriebenen Flugmaschinen. Mit Alans Hilfe kann Patrick eines Tages beweisen, was wirklich “in ihm steckt”.

 

Ein herrlich skurriler Film, der zeigt, dass Freundschaft das Wichtigste ist und wir unsere Träume nie aus den Augen verlieren sollen.



Altersempfehlung: 8+
Großbritannien 2001
87 Minuten, Farbe
Regie: Peter Hewitt

mit: Bruce Cook, Rupert Grint, Simon Callow

» Download Begleitmaterial

Satellite Boy

Pete und sein Großvater Jubi leben in den Überresten eines verlassenen Freiluftkinos am Rande einer Aborigines-Siedlung im Outback. Petes Mutter ist in die Stadt gezogen und hat sich lange nicht mehr gemeldet. Jubi spricht mit seinem Enkel oft über die heilige Verbindung seines Volkes mit dem Land der Vorfahren und geht ihm damit auf die Nerven. Als eine Bergbaugesellschaft die Behausung der beiden abreißen will, bricht Pete mit seinem Freund Kalmain in die Stadt auf, um das zu verhindern. Die beiden Jungen verirren sich im Busch, und nun besinnt sich Pete auf all das, was er von seinem Großvater gelernt hat. 

 

Gefilmt in den bizarr-schönen Weiten Nordwestaustraliens, vermittelt der Film eine Ahnung von der ursprünglichen Würde eines Volkes, das durch den erzwungenen Bruch mit seiner traditionellen Lebensweise immer mehr untergeht.



Altersempfehlung: 12+
Australien 2012
90 Minuten, Farbe
Regie: Catriona McKenzie

mit: Cameron Wallaby, Joseph Pedley, David Gulpilil

» Download Begleitmaterial

Das Reisfeld

La Rizière

In einem kleinen Bergdorf in der autonomen Provinz Guangxi im Süden Chinas lebt A Qiu mit ihrem kleinen Bruder und den Großeltern. Die Eltern arbeiten und wohnen in der Stadt. A Qiu möchte einmal Schriftstellerin werden und die Welt bereisen. Nach der Schule helfen die Kinder jeden Tag bei der Arbeit im Reisfeld. Aber dann stirbt die Großmutter, und die Eltern kehren nach Hause zurück. Das Leben in der Dong-Gemeinschaft ist traditionsverbunden, aber die Arbeit ist, nicht zuletzt wegen der harten Wetterbedingungen, oft mühsam.

 

Gedreht in einer überwältigenden Landschaft, beobachtet der Film fast dokumentarisch, aber mit viel Wärme den Alltag A Qius. So erfahren wir über ein ganzes Jahr hinweg Vieles über die Menschen, die hier leben, und kommen ihnen gleichzeitig sehr nah.



Altersempfehlung: 9+
Frankreich, China 2010
82 Minuten, Farbe
Regie: Zhu Xiaoling

mit: Yang Yingqiu, Yang Xiaovuan, Wu Shenming

» Download Begleitmaterial

Die Legende vom Weihnachtsstern

Reisen til julestjernen

Als sich Sonja vor einer Diebesbande im Königsschloss versteckt, hört sie zufällig, dass die Königstochter, Prinzessin Goldhaar, verschwand, als sie den Weihnachtsstern finden wollte. Der König verfluchte den Stern, worauf dieser nie wieder gesehen wurde. Prinzessin Goldhaar wird nur zurückkehren, wenn der König den Stern bis Weihnachten findet. Sonja beschließt, dem König zu helfen, und macht sich auf den Weg. Sie muss sich gegen eine böse Hexe und einen hinterlistigen Grafen bewähren, aber sie bekommt auch Hilfe von den magischen Wesen des Waldes, dem großen Bären und dem Nordwind.

 

In diesem Film verschmelzen die Themen und Motive des klassischen Märchens mit wunderbaren filmischen Effekten zu einer bezaubernden Erzählung für kleine Kinder.



Altersempfehlung: 6+
Norwegen 2013
77 Minuten, Farbe
Regie: Nils Gaup

mit: Vilde Zeiner, Anders Baasmo Christiansen, Agnes Kittelsen

» Download Begleitmaterial

Kopfüber

Sascha hat es zu Hause nicht leicht und auch sonst überall Schwierigkeiten. Er stiehlt, lügt, gerät schnell in Wut und hält sich nicht an Vereinbarungen. Er kann kaum lesen und schreiben und sich nicht lange auf etwas konzentrieren. Wenn er jedoch mit seiner Freundin Elli durch die Gegend streift und Geräusche aufnimmt, fühlt er sich wohl. Hilfe bekommt Sascha durch einen Sozialarbeiter, und eine Ärztin verschreibt ihm ein Medikament gegen ADHS. Plötzlich ist der Junge brav und erledigt folgsam seine Aufgaben. Alle freuen sich, aber Elli fällt auf, dass Sascha nicht mehr richtig lachen kann.

 

Behutsam tastet sich der Film an das Problem ADHS heran, ohne zu werten, jedoch unter genauer Beobachtung der Umstände, innerhalb derer sich Sascha bewegt.

 

UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2013



Altersempfehlung: 9+
Deutschland 2012
9 Minuten, Farbe
Regie: Bernd Sahling

mit: Marcel Hoffmann,
Inka Friedrich,
Frieda-Anna Lehmann

» Download Begleitmaterial

Grüße von Mike!

De groeten van Mike!

Mike hat lange Zeit im Krankenhaus verbracht, aber jetzt ist er wieder gesund und soll entlassen werden. Seine Mutter kommt ihn jedoch nicht wie vereinbart abholen. Als sie dann endlich auftaucht, ist sie betrunken. Mike soll deshalb zu Pflegeeltern kommen, bis es seiner Mutter besser geht. Inzwischen teilt er sich ein Zimmer mit Vincent, der durch einen Unfall querschnittgelähmt ist und jetzt seinen großen Traum, Pilot zu werden, nicht mehr verfolgen kann. Gemeinsam überlegen sich die beiden Jungs, wie Mike den Pflegeeltern entgehen kann, und helfen sich dabei gegenseitig, ihr Schicksal zu meistern.

 

Obwohl in einer durchaus realistischen Welt angesiedelt, hat der Film viele Elemente eines Märchens und wartet deshalb auch mit einem richtig schönen Happy End auf.

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2013



Altersempfehlung: 8+
Niederlande 2012
81 Minuten, Farbe
Regie: Maria Peters

mit: Maas Bronkhuyzen, Faas Wijn, Bracha von Doesburgh

» Download Begleitmaterial

Glauben ist alles!

Believe

Der Film erzählt die Geschichte des legendären Fußballtrainers Matt Busby, der einem Jungen aus armen Verhältnissen dazu verhilft, seinen Traum zu verwirklichen. Weil Georgie ihn beklaut hat, macht Matt ihn ausfindig und entdeckt, dass der Junge ein außergewöhnliches Fußballtalent besitzt. Er beginnt, Georgie und seine Freunde für die kommenden Jugendmeisterschaften zu trainieren. Georgies Mutter möchte jedoch, dass ihr Sohn sich auf die Schule konzentriert und ist von den Fußballavancen ihres Sohnes gar nicht begeistert. Georgie muss um seinen Traum kämpfen und steht bald vor einer schweren Entscheidung.

 

GLAUBEN IST ALLES! ist ein spannender Fußballfilm, der gleichzeitig davon handelt, dass man für das, was man im Leben will, Verantwortung übernehmen muss.



Altersempfehlung: 9+
Großbritannien 2013
94 Minuten, Farbe
Regie: David Scheinmann

mit: Jack Smith, Brian Cox, Natascha McElhone

» Download Begleitmaterial

Durch fliegendes Gras

Cita-Citaku setinggi tanah

Als die Lehrerin den Kindern in einem indonesischen Dorf die Aufgabe erteilt, einen Aufsatz über ihren Lebenstraum zu schreiben, sind die Wünsche sehr verschieden. Jono möchte Soldat werden. Sri träumt davon, einmal eine große Schauspielerin zu sein. Puji wünscht sich, andere Menschen glücklich zu machen. Angus hat einen ganz profanen Traum: Da sein Vater in einer Tofufabrik arbeitet, bekommt er tagein, tagaus nichts anderes als gebratenen Tofu zu essen. Sein größter Wunsch ist deshalb, einmal in einem Padang-Restaurant zu speisen wie ein König. Aber Angus merkt schnell, dass Träume nur zählen, wenn man sie auch umsetzt.

 

Liebevoll begleitet der Film seinen jungen Protagonisten bei der Verwirklichung seines Vorhabens und erzählt dabei Vieles über das alltägliche Leben in einem fernen Land.



Altersempfehlung: 7+
Indonesien 2012
79 Minuten, Farbe
Regie: Eugene Panji

mit: M. Syihab Imam Muttaqin,
Dewi Wulandari Cahyaningr,
Rizqullah Maulana Daffa

» Download Begleitmaterial

Du schaffst es, Eddy!

Allez, Eddy

1975 irgendwo in Belgien. Freddy ist ein Naturtalent im Radfahren, aber auf Grund einer chronischen Verdauungsstörung kommt er nicht oft aus dem Haus. Sein Vater ist der Metzger im Dorf, wie schon dessen Vater zuvor, und seine Söhne sollen das väterliche Erbe auch einmal übernehmen. Aber alles kommt anders, als gleich nebenan der erste Supermarkt eröffnet. Dessen Leiter veranstaltet ein Fahrradrennen, und der erste Preis besteht darin, das Radsportidol Eddy Merckx zu treffen. Gegen den Willen seines Vaters schreibt sich Freddy für das Rennen ein.

 

Augenzwinkernd  liefert der Film das humorvolle Kaleidoskop einer Zeit, in der es noch keine Handys gab und jeglichem Fortschritt mit Misstrauen begegnet wurde.



Altersempfehlung: 9+
Belgien 2012
100 Minuten, Farbe
Regie: Gert Embrechts

mit: Jelte Blommaert,
Peter van den Begin,
Barbara Sarafian

» Download Begleitmaterial

Boule und Bill

Boule et Bill

Als Boule den Cockerspaniel Bill in einem Tierheim entdeckt, ist es bei beiden Liebe auf den ersten Blick. Bill bringt jedoch den beschaulichen Alltag der Familie von Anfang an durcheinander, was besonders Boules Vater Kopfzerbrechen bereitet. Das Chaos ist perfekt, als die Familie wegen des neuen Jobs des Vaters in eine Wohnung in Paris umzieht. Beim Spielen wirft Bill die Schildkröte Caroline versehentlich in den Müllschlucker und löst damit ein atemberaubendes Abenteuer aus, bei dem die ganze Familie bis zum spannenden Schluss auf Trab gehalten wird.

 

Die herrlich absurde Komödie basiert auf den Figuren des belgischen Zeichners Jean Roba, dessen Comic­Abenteuer im deutschsprachigen Raum untern den Titeln “Schnieff und Schnuff” und “Pico und Bello” erschienen sind.



Altersempfehlung: 6+
Frankreich 2013
82 Minuten, Farbe
Regie: Alexandre Charlot, Franck Magnier

mit: Charles Crombez,
Franck Dubosc, Marina Fois

» Download Begleitmaterial

Der blaue Tiger

Modrý Tygr

Johanka lebt mit ihrer Mutter in einem alten botanischen Garten mitten in der Stadt, zusammen mit dem mürrischen Gärtner und seinem Sohn Matyas. Sie ist ein verträumtes Mädchen, zeichnet gerne und hat viel Fantasie, die sie in ihren Spielen mit Matyas auslebt. Der ehrgeizige Bürgermeister will den Garten abreißen lassen, um dort ein Einkaufszentrum zu errichten. Zur gleichen Zeit taucht in der Stadt ein blauer Tiger auf. Wo kommt er her? Aus Johankas Zeichnungen? Johanka und Matyas haben alle Hände voll zu tun, um das Gartenparadies und den Tiger aus den Klauen des Bürgermeisters zu retten.

 

Ein bezaubernder Film, der von der Macht der Fantasie handelt und zeigt, dass Freundschaft das Wichtigste ist, das man im Leben besitzen kann.



Altersempfehlung: 6+
Tschechien, Deutschland, Slowakei 2011
90 Minuten, Farbe
Regie: Petr Oukropec

mit: Barbora Hrzánová, Jan Hartl, Daniel Drewes

» Download Begleitmaterial

Nenn mich einfach Axel

Kald mig bare Aksel

Axel hätte eigentlich mit seinem Vater auf Urlaub fahren sollen, aber der hat ihn hängen lassen. Also bleibt Axel nichts anderes übrig, als seine Ferien zu Hause in der dänischen Vorstadtsiedlung zu verbringen. Dort ist es öd, und Axel landet mehr zufällig als gewollt in einem Trio mit Annika und Fatima, um für den Musikwettbewerb des Jugendclubs ein Lied vorzubereiten. Axel wäre gerne so cool wie die tollen muslimischen Jungs aus der Siedlung, die goldene Kettchen tragen und interessante Dinge auf Arabisch sagen. Ob es vielleicht hilft, wenn er zum muslimischen Glauben übertritt?

 

Mit tiefsinnigem Humor und viel Wärme rückt Pia Bovins Film die Identitätssuche in einer polikulturellen Gesellschaft in den Mittelpunkt.

 

PREIS DER ERWACHSENEN JURY, Berlinale 2003

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2003



Altersempfehlung: 7+
Dänemark 2002
85 Minuten, Farbe
Regie: Pia Bovin

mit: Adam Gilbert Jespersen, Nour Abou El-Foul, Nadia Bøggild

» Download Begleitmaterial

Der kleine Ausreisser

Little Fugitive

Joey sitzt einem üblen Scherz seines Bruders auf und glaubt, ihn erschossen zu haben. Verzweifelt über die vermeintliche Tat und voller Angst vor der Polizei flüchtet er nach Coney Island. In den zwei Tagen, die er dort im Vergnügungspark verbringt, vergisst er immer wieder, warum er von zu Hause ausgerissen ist. Mit großen Augen verfolgt er die wunderbare Welt, die sich ihm hier eröffnet. Geld für die Attraktionen besorgt er sich durch das Einsammeln von Pfandflaschen. Ganz besonders zieht ihn die Koppel mit den Pferden an, denn Reiten ist sein großer Traum.

 

Mit diesem Filmklassiker haben wir für unsere ZuschauerInnen eine Perle des Kinderfilms wieder entdeckt. 

 

SILBERNER LÖWE, Filmfestspiele Venedig 1953



Altersempfehlung: 7+
USA 1953
80 Minuten, S/W
Regie: Ray Ashley, Morris Engel, Ruth Orkin

mit: Richard Brewster, Winifred Cushing, Jay Williams, Wil Lee, Charlie Moss, Tommy DeCanio, Richie Andrusco

» Download Begleitmaterial

Karlas Welt

Karlas Kabale

Weihnachten steht vor der Tür, aber Karla freut sich nicht darauf. Ihre Mutter hat keine Zeit zum Kekse backen, ihr Stiefvater hat ihr neues Zimmer immer noch nicht fertig eingerichtet und ihre beiden kleinen Brüder nerven. Als dann auch noch ihr Vater den traditionellen Vorweihnachtsabend absagt, weil er wieder einmal betrunken ist, hat Karla genug. Kurz entschlossen zieht sie aus, um Weihnachten woanders zu feiern. Der Außenseiter Buster nimmt sie für eine Nacht auf. Wird Karla ihren Platz in der Welt behaupten können?

 

In vielen kleinen Begebenheiten greift der Film alltägliche Probleme einer Zehnjährigen auf und verdichtet sie zu einer erstaunlich differenzierten Geschichte. Mit Karlas Augen werden wir durch ihre kleine Welt und schließlich zum Happy End geführt.

 

BESTER FILM,  Robert Festival Preis 2008, Dänemark



Altersempfehlung: 8+
Dänemark 2007
92 Minuten, Farbe
Regie: Charlotte Sachs Bostrup

mit: Elena Arndt-Jensen, Ellen Hillingsø

» Download Begleitmaterial

Der Indianer

De Indiaan

“Die meisten Kinder kommen aus dem Bauch ihrer Mutter. Ich kam aus einem Flugzeug.” Koos hat Angst vor Wasser, aber er ist glücklich mit seinen holländischen Adoptiveltern. Eines Tages lernt er Straßenmusiker aus Peru kennen und begreift, dass auch er ein Indianer ist. Als er gleichzeitig erfährt, dass seine Mutter ein Baby erwartet, stürzt Koos in eine existenzielle Krise und beginnt, seiner wahren Herkunft und dem Namen nachzuspüren, der ihm von seinen Vorfahren zugedacht wurde. Dazu muss er jedoch in einem Ritual seine Angst vor dem Wasser überwinden.

 

Einfühlsam und spannend inszeniert Ineke Houtman die Suche eines Adoptivkindes nach seinen Wurzeln und macht in einer einfachen Geschichte deutlich, wie wichtig es ist, seine eigene Identität zu kennen.

 

PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 2010



Altersempfehlung: 8+
Niederlande 2009
80 Minuten, Farbe
Regie: Ineke Houtman

mit: Matthias den Besten,
Bastiaan Ragas,
Angelique de Bruijne,
Hans Dagelet

» Download Begleitmaterial

Tage ohne Musik

Algunos días sin música

Während in der neuen Schule zum Auftakt gesungen wird, lernt Sebastián Guzmán und Email kennen. Aus einem Witz heraus wünschen sich die drei, dass die Musiklehrerin tot umfallen möge – und genau das passiert! Was dramatisch klingt, ist nur der Anlass für den Beginn einer Freundschaft. Guzmán lebt bei seiner schlecht gelaunten Großmutter und sucht nach seinem verschollenen Vater. Email trägt zu allen Gelegenheiten seinen Karateanzug und überdeckt damit seine Unsportlichkeit. Sebastián leidet ein wenig unter der Enge seines Familienlebens. Aber wenn die drei zusammen abhängen, ist die Welt in Ordnung.

 

Unaufgeregt erzählt der Film von seinen drei Protagonisten und lässt uns dabei tief in einen argentinischen Alltag blicken.



Altersempfehlung: 8+
Argentinien, Brasilien 2013
78 Minuten, Farbe
Regie: Matías Rojo

mit: Jenónimo M. Escoriazza, Tomás Exequiel Araya, Emilio Lacerna

» Download Begleitmaterial

Standing Up – Gemeinsam sind wir stark

Standing Up

Während eines Sommercamps werden Howie und Grace von anderen Kindern ohne Kleider und in völliger Dunkelheit auf einer Insel im See zurückgelassen. Daran gewöhnt, schikaniert zu werden, beschließen die beiden, nicht mehr ins Camp zurück zu kehren. Ohne wirkliches Ziel brechen sie auf und begegnen dabei Menschen, die sie unterstützen, und solchen, die es weniger gut mit ihnen meinen. Durch diese Erfahrungen finden Grace und Howie immer mehr Vertrauen zueinander, lernen dabei ihre Stärken kennen und ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.

 

Der Film entstand nach Brock Coles Roman “The Goats” und erzählt unprätentiös eine Geschichte über Loyalität, Verantwortung und die Fragilität kindlicher Unschuld.

 

YOUNG ARTIST AWARD 2014 für Chandler Canterbury und Annalise Basso



Altersempfehlung: 8+
USA 2013
93 Minuten, Farbe
Regie: D. J. Caruso

mit: Chandler Canterbury, Annalise Basso, Radha Mitchell, Val Kilmer, Keith Flippen

» Download Begleitmaterial

Shana – The Wolf’s Music

Seit dem Tod ihrer Mutter zieht sich das Indianermädchen Shana immer mehr aus ihrer Gemeinschaft zurück. Sie geht selten zur Schule und spielt nur noch im Wald heimlich Geige, das Instrument, das ihre geliebte Mutter sie gelehrt hat. Dabei wird sie immer wieder von einer weißen Wölfin beobachtet. Die neue Lehrerin Lela erkennt Shanas großes musikalisches Talent und überredet sie, sich an der Musikschule in Vancouver anzumelden. Doch bevor Shana ihren Weg gehen kann, muss sie sich in einem traditionellen Indianerritual der weißen Wölfin und den Geistern ihrer Ahnen stellen.

 

Die Filmadaption des Romans “Shana, das Wolfsmädchen” von Federica de Cesco besticht durch seine gelungene Mischung aus Traum, Vision und Wirklichkeit.

 

JURYPREIS, Vittorio Veneto Film Festival 2014

SPEZIALPREIS DER JURY,

Internationales Kinder- und Jugendfilmfestival Kanada 2014

PREIS DER KINDERJURY,

Internationales Kinderfilmfestival Wien 2014



Altersempfehlung: 9+
Schweiz, Kanada 2014
95 Minuten, Farbe
Regie: Nino Jacusso

mit: Sunshine O'Donovan, Delilah Dick, Marcel Shackely, Alana Aspinall

» Download Begleitmaterial

Oma zu Besuch

Mormor og de åtte ungene

Das ist vielleicht ein Schreck für die kleine Mona und ihre Familie: Oma hat überraschend ihren Besuch angekündigt, und die weiß noch nichts davon, dass mit dem neuen Mann ihrer Tochter vier weitere Kinder in die Familie gekommen sind. Jetzt heißt es improvisieren, damit Oma vorsichtig auf den Familienzuwachs vorbereitet werden kann. Dann wird auch noch der neue VW-Bus der Familie gestohlen. Und Oma ist in Wahrheit aus dem Altersheim ausgerissen. Wird Mona gemeinsam mit der Großmutter alle Probleme lösen können?

 

Die turbulente Komödie ist als Musical mit vielen Ohrwürmern inszeniert. Sie eignet sich schon für sehr kleine Kinder und wird auch Erwachsenen ein schönes Filmerlebnis bescheren.



Altersempfehlung: 5+
Norwegen 2013
66 Minuten, Farbe
Regie: Lisa Marie Gamlem

mit: Marit Opsahl Grefberg,
Ingrid Bolsø Berdal, Thomas Bye,
Steinar Sagen

» Download Begleitmaterial

Naturkunde

Ciencias Naturales

Lilas einziger Wunsch ist, ihren Vater zu finden, von dem sie nicht einmal den Namen kennt. Alles, was sie hat, ist die rostige Firmenplakette eines verwitterten Antennenmasts, den ihr Vater errichtet haben soll. Beim Versuch, aus dem Schulheim auszureißen, in dem sie lebt, wird Lila von einer Lehrerin überrascht. Gemeinsam begeben sich die beiden auf die Suche. Auf ihrem Weg durch die weiten Landschaften Argentiniens begegnen sie Menschen, die ihre eigenen Geschichten zu erzählen wissen. Und irgendwann ist Lila am Ziel.

 

Mit wenigen Dialogen und kargen Bildern setzt der Film unspektakulär ein großes persönliches Thema um und wird dabei ganz von seiner Hauptdarstellerin getragen, die Verletzlichkeit und zähe Entschlossenheit in ihrem Spiel wunderbar vereint.

 

GLÄSERNER BÄR, Generation K plus, Berlinale 2014.



Altersempfehlung: 10+
Argentinien 2014
71 Minuten, Farbe
Regie: Matias Lucchesi

mit: Paula Hertzog, Paola Barrientos, Alvin Astorga, Arturo Goetz, Sergio Boris

» Download Begleitmaterial

Mitten in der Winternacht

Midden in De Winternacht

Von einem Riesenkrach mitten in der Nacht geweckt, staunt Max nicht schlecht, als er einen sprechenden Elch im Schuppen vorfindet, der sich Kekse und Kakao bestellt. Herr Elch und der Weihnachtsmann sind bei der Testfahrt des Schlittens abgestürzt, und das so kurz vor dem Fest, wo die Geschenke zu verteilen sind! Zuerst muss der Weihnachtsmann gesucht werden, der irgendwo in einem Misthaufen gelandet ist. Aber zum Weiterfliegen brauchen die beiden auch Sternenstaub, und der ist nicht aufzufinden. Nun muss Max’ ganze Familie zusammenhelfen, damit das Weihnachtsfest gerettet werden kann!

 

Die filmische Adaption von Andreas Steinhöfels Roman “Es ist ein Elch entsprungen” ist überaus gelungen und bietet Unterhaltung für die ganze Familie auf hohem Niveau.

 

GOLDEN und PLATINFILM, Niederlande 2013



Altersempfehlung: 6+
Niederlande, Schweden, Belgien 2013
85 Minuten, Farbe
Regie: Lourens Blok

mit: Jeroen van Koningsbrugge, Jelka van Houten, Derek de Lint, Dennis Reinsma

» Download Begleitmaterial

Mister und Pete

The Inevitable Defeat of Mister & Pete

In einem heißen Sommer in New York wird Misters Mutter von der Polizei verhaftet. Ihr Sohn bleibt mit dem Nachbarsjungen Pete allein zurück. Misters Brooklyn ist ein hartes Pflaster, geprägt von Drogensüchtigen, Dealern und Einbrechern, die auch mal Misters Nachbarwohnung ausräumen. Entgegen aller Erwartungen entwickelt Mister jedoch ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein für Pete und sich selbst und lässt sich auch nicht zu unüberlegten kriminellen Handlungen verleiten, als die Situation für die beiden immer prekärer wird. 

 

MISTER UND PETE ist ein erstaunlich positiver Film darüber, wie man in einem Milieu, das Kinder geradezu für eine Drogenkarriere prädestiniert, unbeschadet bestehen und über sich hinauswachsen kann.

 

UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2014



Altersempfehlung: 12+
USA 2012
120 Minuten, Farbe
Regie: George Tillman

mit: Skylan Brooks, Ethan Dizon, Jennifer Hudson, Jordin Sparks, Anthony Mackie

» Download Begleitmaterial

Lola auf der Erbse

Lola leidet darunter, dass ihr Vater die Familie verlassen hat und verkraftet es deshalb kaum, dass ihre Mutter einen neuen Freund hat. Auch sonst tut sie sich in ihrer unkonventionellen Art in der kleinen konservativen Gemeinde schwer. Die Dinge bessern sich, als sie sich mit dem neuen Mitschüler Rebin anfreundet. Aber auch der hat es nicht leicht. Seine kurdische Familie lebt illegal in Deutschland und ist von Abschiebung bedroht. Da wird Rebins Mutter krank und braucht dringend einen Arzt. Wird Lola ihrem neuen Freund helfen können?

 

Trotz der ernsten Untertöne des Films ist LOLA AUF DER ERBSE als Komödie inszeniert. Zwischendurch spricht uns Lola immer wieder direkt an und kommentiert die Ereignisse aus ihrer Perspektive.

 

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2014



Altersempfehlung: 8+
Deutschland 2014
90 Minuten, Farbe
Regie: Thomas Heinemann

mit: Tabea Hanstein,
Christiane Paul, Tobias Oertel

» Download Begleitmaterial

Kleiner Bruder

Bauyr

Yerkens Mutter ist gestorben, sein Vater lebt in einem anderen Dorf und sein Bruder studiert in der Stadt. Der Junge verdient sich seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Lehmziegeln und muss sich dabei nicht selten gegen die Betrügereien der Erwachsenen wehren. In der Schule ist Yerken ein beliebtes Opfer für Lehrer und Mitschüler. Sein einziger Freund ist der lahme Hund Taimas, umso sehnsüchtiger wartet er auf den seltenen Besuch seines Bruders. Dann wird Yerken das Schaf schlachten! Aber als Aidos endlich auftaucht, werden Yerkens Träume schwer enttäuscht. 

 

Klar und einfach strukturiert, ist der Film eine respektvolle Annäherung an alle Kinder, die in dieser Welt allein gelassen werden und sich trotzdem beharrlich ihren Platz in ihr behaupten. 



Altersempfehlung: 9+
Kasachstan 2013
94 Minuten, Farbe
Regie: Serik Aprimov

mit: Almat Galym, Alisher Aprimov

» Download Begleitmaterial

Ans Meer!

Pojedeme k mori

Milos Forman ist Tomáš‘ großes Vorbild: so ein Filmregisseur möchte er auch einmal werden. Als er zum Geburtstag eine Kamera geschenkt bekommt, filmt er gemeinsam mit seinem Freund Haris alles, was ihm vor die Linse gerät. Wir erleben Familienkonflikte ebenso aus dem Blickwinkel des Protagonisten wie seine erste Liebe zu Stana und seine Auftritte im ungeliebten Fußballverein. Auch lange Verborgenes kommt dabei zutage: Warum verlässt der Vater an bestimmten Tagen verstohlen das Haus? Welches Geheimnis verbirgt sich dahinter?

 

Der heitere Ton des Films entsteht vor allem dadurch, dass wir das Geschehen als Film im Film erleben und der Regisseur uns glauben macht, dass nicht er, sondern Tomáš den Film gedreht hat.

 

BESTER SPIELFILM, Internationales Kinder- und Jugendfilmfestival Zlin 2014



Altersempfehlung: 9+
Tschechien 2014
86 Minuten, Farbe
Regie: Jirí Mádl

mit: Petr Simcak, Jan Marssal, Luci Trmikova, Odrej Vetchy, Jaroslava Üokorná

» Download Begleitmaterial

Ein Pferd für Winky

Het paard van Sinterklaas

Winky ist erst vor kurzem aus China in die Niederlande gekommen, wo ihr Vater ein chinesisches Restaurant betreibt. Die Auseinandersetzung mit dem neuen Leben und den damit verbundenen kulturellen Brüchen ist für das kleine Mädchen schwer, umso mehr, als die Eltern sehr traditionsverbunden sind. Am liebsten verbringt Winky ihre Zeit auf dem benachbarten Reiterhof, wo sie sich um die Pferde kümmern darf. Als sie in der Schule vom Brauch des Nikolaus hört, steht ihr Entschluss fest: Sie wird sich von ihm ein Pferd wünschen!

 

Aus der Perspektive Winkys wird die Geschichte einer kulturellen Aneignung in kleinen alltäglichen Begebenheiten erzählt und so für jüngere Kinder emotional fassbar gemacht.

 

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2006



Altersempfehlung: 6+
Niederlande, Belgien 2005
96 Minuten, Farbe
Regie: Mischa Kamp

mit: Ebbie Tam, Aaron Wan, Han Yi, Jan Decleir

» Download Begleitmaterial

Das Mädchen Wadjda

Wadjda

Wadjda fällt in ihrer strengen Schule nicht nur auf, weil sie abgetragene Turnschuhe trägt. Sie hat auch den Traum, ein Fahrrad zu besitzen, und das ist für ein Mädchen in ihrer Gesellschaft sehr unüblich. Wadjda lässt sich jedoch nicht beirren, schließlich will sie unbedingt ein Rennen gegen den Nachbarjungen Abdullah gewinnen. Um Geld für das Fahrrad zu verdienen, nimmt sie an einem Rezitationswettbewerb von Koranversen teil. Nach harter Vorbereitung gewinnt sie tatsächlich und verkündet bei der Preisverleihung stolz, wofür sie das Geld verwenden will.

 

Im ersten abendfüllenden Spielfilm einer saudi-arabischen Regisseurin wird die alltägliche Einschränkung von Frauen in einer traditionell patriarchalischen Gesellschaft fein beobachtet.

 

FRIEDENSPREIS DES DEUTSCHEN FILMS 2013

GILDE-Filmpreis 2013



Altersempfehlung: 10+
Saudi-Arabien, Deutschland 2012
98 Minuten, Farbe
Regie: Haifaa al-Mansour

mit: Waad Mohammed, Reem Abdullah, Abdullrahman Al Gohani

» Download Begleitmaterial

Kräheneier

Kaaka Muttai

Als Chinna und Periya eine Werbung für Pizza sehen, ist eines sicher: Dieses unbekannte exotische Gericht müssen sie unbedingt probieren! Für Kinder aus den Slums ist es jedoch nicht einfach, sich das nötige Geld dafür zu beschaffen. Als sie es endlich beisammen haben, wird ihnen der Eintritt in das neue Pizza-Restaurant verwehrt. Neue Kleider müssen her – doch dieses Mal werden die beiden Brüder gewaltsam weggejagt. Jetzt schaltet sich ein Fernsehsender ein, der die Misshandlung der Kinder für eine groß aufgezogene Geschichte nützt.

 

Trotz des ernsten Hintergrunds erzählt der Film auf sehr charmante Weise über zwei Jungen, die in einer ungerechten sozialen Umgebung nicht aufgeben und niemals ihre Würde verlieren. 

 

INDISCHER FILMPREIS: Bester Kinderfilm, beste Hauptdarsteller

PUBLIKUMSPREIS und BESTE DARSTELLER,

Indisches Filmfestival Los Angeles

 



Altersempfehlung: 8+
Indien 2014
98 Minuten, Farbe
Regie: M. Manikandan

mit: Master Vignesh, Master Ramesh, Iyshwarya Rajesh

» Download Begleitmaterial

Zugvögel

Oiseaux de passage

Cathy bekommt von ihrem Vater zum Geburtstag ein Entenei geschenkt. Als das Küken schlüpft, sitzt Cathys Freundin Margeaux zufällig vor dem Käfig und wird deshalb für das Entenküken zur Mutter. Aber Margeaux sitzt im Rollstuhl, und ihre Eltern wollen das kleine Entlein nicht behalten. Damit es nicht als Leberpastete endet, machen sich Cathy und Margeaux heimlich auf eine abenteuerliche Reise, um den Vogel in der freien Wildbahn auszusetzen. Verfolgt werden sie dabei von ihren überbesorgten Eltern und sogar von der Polizei.

 

Behindertenproblematik und die Rettung eines Tieres vor den Klauen der industrialisierten Tierverwertung – in einem heiteren Roadmovie mit leichter Hand verbunden.

 

PREIS DER JURY, Internationales Kinderfilmfestival Montreal

PREIS DER JURY und ECFA-Preis,

Internationales Kinder- und Jugendfilmfestival Zlin



Altersempfehlung: 7+
Belgien 2015
84 Minuten, Farbe
Regie: Olivier Ringer

mit: Clarisse Djuroski, Léa Warny, Alain Eloy, Myriem Akkhediou

» Download Begleitmaterial

Regenbogen

Dhanak

Obwohl Chotu blind ist, ist sein Leben nicht traurig. Seine Schwester Pari kümmert sich rührend um ihn und schreibt absichtlich schlechte Noten, um mit Chotu in der gleichen Klasse zu landen. Als Pari ein Plakat sieht, auf dem Sharukh Khan für Spenden für Augenoperationen wirbt, schreibt sie dem berühmten Schauspieler Briefe, jedoch ohne Erfolg. Dann erfährt sie, dass Sharukh Khan 300 km entfernt filmen soll. Mutig begibt sich Pari mit Chotu auf eine Reise durch den Wüstenstaat Rajasthan, denn schließlich hat sie ihrem Bruder versprochen, dass er mit neun Jahren wieder sehen wird.

 

Märchenhaft in seiner Ausrichtung, erzählt der Film in bunten Farben eine wunderbare Geschichte über Geschwisterliebe, die unweigerlich in ein Happy End münden muss.

 

GROSSER PREIS DER JURY, Generation K-plus, Berlinale 2015

PREIS DER KINDERJURY,

Internationales Kinderfilmfestival Wien 2015



Altersempfehlung: 8+
Indien 2015
106 Minuten, Farbe
Regie: Nagesh Kukunoor

mit: Swastik Ram Chavan, Krrish Chhabria, Vibha Chhibber

» Download Begleitmaterial

Operation Arktis

Operasjon Arktis

Beim Versuch, als blinde Passagiere in einem Helikopter heimlich ihren Vater zu besuchen, landen Julia, Sindre und Ida versehentlich auf einer unbewohnten Insel Spitzbergens. Da niemand weiß, wo die Kinder sind, müssen sie allein einen Weg finden, in der eisigen Kälte zu überleben und wieder nach Hause zu kommen. Dabei sind Hunger und heftige Winterstürme nicht ihre schlimmsten Feinde. Auf der Insel gibt es auch ausgehungerte Eisbären. Julia aber muss sich vor allem ihren Ängsten stellen, um sich und ihre Geschwister zu retten.

 

Ein packender Abenteuerfilm, der spannende Action-Szenen gekonnt mit der dynamischen Entwicklung zwischen den Geschwistern verknüpft und niemals unglaubwürdig wird.

 

PREIS DER KINDERJURY und ECFA-Preis,

Kinderfilmfestival Montreal



Altersempfehlung: 9+
Norwegen 2014
95 Minuten, Farbe
Regie: Grethe Bøe-Waal

mit: Kaisa Gurine Antonsen, Ida Leonora Valestrand Eike, Leonard Valestrand Eike

» Download Begleitmaterial

deutsche Fassung

Der Neue

Le nouveau

Benoît findet in der neuen Schule schlecht Anschluss. Dann verliebt er sich in Johanna, und eine Zeit lang hängt der Himmel voller Geigen. Aber das neue schwedische Mädchen ist begehrt, und bald ist Johanna mehr mit Charles und seiner coolen Clique unterwegs. Mit Hilfe seines Onkels organisiert Benoît eine Party, aber niemand außer den Losern der Klasse erscheint. An diesem Abend begreift Benoît jedoch, dass man mit Losern sehr viel Spaß haben kann. Und blöde Witze über Sex schaffen sie allemal so gut wie Charles.

 

Spritzig, leicht und sehr authentisch erzählt der Film von seinen jungen ProtagonistInnen, die mitten in den Nöten der Pubertät stecken, und nimmt sie dabei immer ernst. 



Altersempfehlung: 12+
Frankreich 2015
85 Minuten, Farbe
Regie: Rudi Rosenberg

mit: Réphaël Ghrenassia, Joshua Raccah, Géraldine Martineau, Johanna Lindstedt

» Download Begleitmaterial

Stella – Meine kleine Schwester

Min lilla syster

Stella hat in ihrer Familie schon immer die zweite Geige gespielt. Anders als ihre hochtalentierte Schwester Katja ist sie pummelig, ungelenk und nicht mit deren Charme ausgestattet. Stella bewundert Katja, doch ewig hinter dem großen Vorbild nachzuhinken, erzeugt auch Eifersucht. Und dann ist sie ausgerechnet in den Eislauftrainer ihrer Schwester verknallt! Als Stella dahinterkommt, dass Katja an einer schweren Essstörung leidet, ist sie hin- und hergerissen zwischen Loyalität, Verantwortungsbewusstsein und ihren eigenen Bedürfnissen.

 

Sensibel auf Stellas Gefühlswelt eingehend, zeigt der Film, wie viel Schaden es anrichten kann, wenn eine Familie alles dem Talent einer einzigen Tochter unterordnet.

 

GLÄSERNER BÄR, Berlinale 2015



Altersempfehlung: 12+
Schweden, Deutschland 2015
95 Minuten, Farbe
Regie: Sanna Lenken

mit: Rebecka Josephson, Amy Diamond, Annika Hallin

» Download Begleitmaterial

deutsche Fassung
Stella Janken
Stella Janken

Konfettiernte

Dorsvloer vol confetti

Katelijne wächst in den achtziger Jahren in einer streng protestantischen Bauerngemeinschaft auf. Als einzigem Mädchen unter sechs Brüdern wird ihren Bedürfnissen von der Familie nur wenig Beachtung geschenkt. Doch Katelijne geht mit wachen Augen durch die Welt und wünscht sich für ihr Leben mehr, als die brave Ehefrau eines frommen Bauern zu werden. Sie möchte etwas lernen. Wird Katelijne der häuslichen Enge entfliehen und ihre Eltern davon überzeugen können, dass sie ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben hat?

 

Die spannende Geschichte einer Jugend zwischen Weizenfeldern, Küchenarbeit und Kirchgängen, nach dem autobiografischen Roman von Franca Treur kongenial verfilmt.

 

BESTER EUROPÄISCHER FILM,

Internationales Kinder- und Jugendfilmfestival Zlin

UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2015



Altersempfehlung: 12+
Niederlande, Belgien 2014
100 Minuten, Farbe
Regie: Tallulah Hazekamp Schwab

mit: Hendrikje Nieuwerf, Suzan Boogegaerdt, Steven van Watermeulen

» Download Begleitmaterial

Familie Weihnacht

Familien Jul

Am ersten Weihnachtsfeiertag entdeckt Hugo einen Elf in seinem Zimmer. Pixy wurde allein zurückgelassen und kann erst wieder an nächsten Weihnachten zum Nordpol zurückkehren. Schnell werden die beiden beste Freunde. Aber wie versteckt man einen Elf ein Jahr lang vor seinen Eltern? Besonders, da Pixy mit Rentieren in einer fremden Sprache spricht, Unmengen an Essen vertilgt, den Menschen gerne Streiche spielt und die Sommerhitze nicht verträgt. Zum Glück hat er immer seinen Elfenschnee dabei, aber dann verliert er ihn.

 

Selbst Weihnachtsmuffel wie Hugos Vater werden diese liebevoll gestaltete Komödie heiß lieben. Für eine vergnügliche Kinozeit für die ganze Familie ist auf jeden Fall gesorgt.



Altersempfehlung: 6+
Dänemark 2014
90 Minuten, Farbe
Regie: Carsten Rudolf

mit: Paw Henriksen, Herman Knop, Pelle Falk Krusbæk

» Download Begleitmaterial

Ballett Boys

Ballettguttene

Lukas, Syvert und Torgeir teilen eine große Leidenschaft: klassisches Ballett. Gemeinsam erleben sie die Härte eines langen Probentages, die Freude an einer gelungenen Aufführung und die Enttäuschung, wenn man bei einem Wettbewerb nicht erfolgreich ist. Dabei geht es nicht nur um den Tanz und seine Besonderheiten, sondern ganz allgemein um die Frage, wie viel man in einen Lebenstraum investiert und wie weit man bereit ist, auf andere Dinge zu verzichten. Auch wenn die drei Freunde sich gegenseitig unterstützen und anspornen, muss jeder diese Frage für sich allein beantworten.

 

Ausdrucksstark in Szene gesetzte Tanzsequenzen und große Nähe zu seinen jungen Protagonisten auf einem entscheidenden Wegstück ihres Lebens machen den Film nicht nur für Ballettfans spannend.

 

BESTER JUGENDFILM,

Internationales Kinder- und Jugendfilmfestival Oulu



Altersempfehlung: 10+
Norwegen 2014
75 Minuten, Farbe
Regie: Kenneth Elvebakk

mit: Lukas Bjørneboe Brædsrød, Syvert Lorenz García, Torgeir Lund

» Download Begleitmaterial

Aniki Bóbó – Raus bist du

Aniki Bóbó

Carlitos ist in Teresinha verliebt und setzt alles daran, sich ihre Gunst zu erwerben. Sogar eine Puppe stiehlt er und klettert in der Nacht über die Dächer Portos, um sie seiner Angebeteten zu überreichen. Aber Carlitos hat einen starken Konkurrenten in der Kinderbande: Eduardo, der gewandter und weniger schüchtern ist als er. Die Rivalität zwischen den beiden schaukelt sich immer mehr hoch. Als Eduardo beim Spielen fast von einem Zug überrollt wird, machen die Kinder Carlitos dafür verantwortlich.

 

Der erste Spielfilm des großen portugiesischen Regisseurs Manoel de Oliveira gilt als Beginn des Neorealismus und ist ein kleines Juwel der europäischen Filmgeschichte. Er ist aber auch ein klassisches Beispiel für einen Kinderfilm, bei dem Erwachsene (fast) keine Rolle spielen.



Altersempfehlung: 7+
Portugal 1942
84 Minuten, S/W
Regie: Manoel de Olveira

mit: Horácio Silva, Fernanda Matos, António Santos, Armando Pedro

» Download Begleitmaterial

Tony 10

“Jedes Jahr an meinem Geburtstag bäckt meine Mutter einen Kuchen, und mein Vater bringt mir die Bedienung eines neuen Kranes bei.” Mit neun Jahren kann Tony fast jeden Kran auf dem Firmengelände fahren, doch sein Vater hat inzwischen politische Karriere gemacht. Tony sieht ihn immer seltener, und die Ehe der Eltern leidet darunter. Als Tony entdeckt, dass sein Vater bereits eine neue Freundin hat, schmiedet er einen Plan, wie er seine Eltern wieder zusammenbringen kann. Dabei kommt ihm sogar die Königin zu Hilfe.

 

TONY 10 entfaltet sich als fantasievolles Märchen, das mit seinen kräftigen Farben, schrägen Witzen und überraschenden Wendungen zu einem erstaunlich realistischen Ende findet.

 

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2012



Altersempfehlung: 8+
Niederlande, Deutschland, Belgien 2012
86 Minuten, Farbe
Regie: Mischa Kamp

mit: Faas Wijn, Jeroen Spizenberger, Rifka Lodeizen, Annet Malherbe

» Download Begleitmaterial

Der stärkste Mann von Holland

De sterkste man van Nederland

Luuk leidet darunter, dass er der Kleinste der Klasse ist und wegen seiner roten Haare oft gehänselt wird. Dabei erzählt ihm seine Mutter immer wieder, sein Vater sei der stärkste Mann von Holland gewesen und habe einen Lastwagen allein ziehen können. In der Schule beschützt die selbstbewusste Minke Luuk vor lästigen Jungs – aber wie soll er sie so beeindrucken können? Eines Tages lernt Luuk René kennen, den er wegen seiner Stärke bewundert. René hilft ihm, seine Muskeln zu trainieren und gibt ihm Tipps, wie er ein Mädchen wie Minke für sich gewinnen kann. In Luuk wächst langsam die Hoffnung, dass René womöglich sein Vater ist.

 

Ein warmherziger Film über Schwächen und Stärken und die Sehnsucht danach, seine Wurzeln zu kennen.

 

UNICEF-Preis (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 2011

BESTER FILM, Filmfestival Kairo 2012



Altersempfehlung: 7+
Niederlande 2010
80 Minuten, Farbe
Regie: Mark de Cloe

mit: Bas von Prooijen, Suzan Boegaerdt, Loek Peters

» Download Begleitmaterial

Stark wie ein Löwe

Lejontämjaren

Simon hat ein Problem, und das heißt Alex. Immer wieder lauert ihm der ältere Junge nach der Schule auf und bedroht ihn. Es nützt nicht viel, dass Simon sich in seiner Fantasie einen Löwen zulegt, der ihn vor Alex beschützt. Seiner Mutter will er sich nicht anvertrauen, die hat schon genug um die Ohren. Als jedoch ein neuer Mann in ihrem Leben auftaucht, fasst Simon Vertrauen zu Björn und glaubt, einen Ausweg für sein Problem zu sehen. Doch dann stellt sich heraus, dass Björn Alex‘ Vater ist. Als er und Simons Mutter zusammenziehen, fangen die Probleme erst richtig an.

 

Geradlinig erzählt der Film eine einfache Geschichte konsequent aus Simons Perspektive und bietet am Ende eine überraschende Lösung.



Altersempfehlung: 7+
Schweden 2002
88 Minuten, Farbe
Regie: Manne Lindvall

mit: Eric Lager, Linus Nord, Lisa Lindgren, Magnus Krepper

» Download Begleitmaterial

Rara

Seit der Scheidung ihrer Eltern lebt Sara mit ihrer jüngeren Schwester Catalina bei der Mutter und deren neuer Lebensgefährtin. Für Sara steckt in der Beziehung der beiden Frauen nichts Außergewöhnliches – der Familienalltag gestaltet sich wie anderswo auch. Nur die Umwelt, allen voran Saras Vater, beäugt die neue Familie mit misstrauischen Blicken und schafft damit ein Klima der Verunsicherung. Dann löst ein eigentlich harmloser Streit rund um Saras Geburtstagsfest eine Kette von Ereignissen aus, die Saras Welt für immer verändern sollen.

 

Beruhend auf einer wahren Begebenheit greift der Film mit feiner Beobachtungsgabe den Fall einer Richterin auf, die wegen ihrer lesbischen Beziehung das Erziehungsrecht für ihre Töchter verlor.

 

GROSSER PREIS DER JURY, Generation K plus, Berlinale 2016



Altersempfehlung: 12+
Chile, Argentinien 2015
93 Minuten, Farbe
Regie: Pepa San Martín

mit: Mariana Loyola, Julia Lübbert, Emilia Ossandón

» Download Begleitmaterial

Villads aus Valby

Villads fra Valby

Villads hat gerade mit der Schule angefangen, aber viel lieber würde er weiterhin den ganzen Tag mit seiner Freundin Frida spielen, Streiche aushecken und sich im Wald spannende Geschichten erzählen. Stattdessen muss er stillsitzen, sich beim Ritterspiel mit dem Lehrer an doofe Regeln halten, und die Toiletten in der Schule sind auch nicht so sauber, dass man sie benutzen will. Aber Villads ist ein kluges Kerlchen und hat das Herz am rechten Fleck. Mit viel Einfallsreichtum geht er beharrlich seinen Weg und lässt sich nicht so leicht darin beirren.

 

Egal, was er anstellt, man muss diesen Kleinen einfach mögen! Der Film ist ein Plädoyer für die Macht der Fantasie und das Recht auf eine Kindheit, in der Kinder noch Kinder sein dürfen.

 

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2016



Altersempfehlung: 6+
Dänemark 2015
78 Minuten, Farbe
Regie: Frederik Meldal Nørgaard

mit: Luca Reichardt, Ben Coker, Mette Svane Pedersen, Iben Dorner

» Download Begleitmaterial

Rhabarber

Rabarber

Siem und Winnie sind Stiefgeschwister, die sich blendend verstehen und das Zusammenwachsen in ihrer neuen Patchwork-Familie genießen. Umso beunruhigender ist es für die beiden, als Ric und Tosca immer öfter zu streiten beginnen und die Kinder fürchten müssen, dass neuerlich eine Trennung ins Haus steht. Um das zu verhindern, beschließen Siem und Winnie, ein Video für ihre (Stief-)Eltern zu drehen, mit zehn Tipps für eine gute Beziehung. Dabei erleben sie am eigenen Leib, wie schnell man in die Streitfalle tappt und dass es oft gar nicht leicht ist, ihr wieder zu entkommen.

 

Spritzig und vergnüglich entfaltet der Film eine kleine Philosophie über die Liebe und liefert ganz nebenbei eine Anleitung zum Filme machen.

 

PUBLIKUMSPREIS, Cinekid Amsterdam 2014

BESTER KINDERFILM, Filmfestival Tallin 2014

PREIS DER KINDERJURY – Lobende Erwähnung,

Internationales Kinderfilmfestival Wien 2016



Altersempfehlung: 9+
Niederlande 2014
70 Minuten, Farbe
Regie: Mark de Cloe

mit: Nina Wyss, Thor Braun, Sytske van der Ster

» Download Begleitmaterial

Rauf

Zur Schule gehen macht Rauf nicht allzu viel Spaß, deshalb schickt ihn sein Vater in eine Schreinerlehre im nächsten Dorf. Im tief verschneiten Winter in den Bergen Anatoliens ist der Weg beschwerlich, und nicht immer kann Rauf seiner Arbeit nachgehen. Am Ziel wartet jedoch eine Belohnung auf ihn, denn Rauf ist unsterblich in Zana, die Tochter des Schreiners, verliebt. Wie gerne würde er ihr etwas in ihrer Lieblingsfarbe – rosa – schenken, aber er weiß ja nicht einmal, wie die Farbe aussieht. Zana ist um einige Jahre älter als Rauf und hat ihre eigenen Träume. 

 

Ohne den politischen Konflikt zwischen Kurden und Türken plakativ in den Vordergrund zu stellen zeichnet der Film ein sehr bewegendes Bild des kargen Lebens einer gesellschaftlichen Minderheit unter extremen Bedingungen. 

 

BESTER FILM und FIPRESCI PREIS, Filmfestival Sofia 2016

SPEZIALPREIS DER JURY, Kinderfilmfestival Zlin 2016



Altersempfehlung: 12+
Türkei 2016
94 Minuten, Farbe
Regie: Soner Caner, Baris Kaya

mit: Soner Caner, Alen Huseyin Gursoy, Yavuz Gurbuz

» Download Begleitmaterial

Lehrer Frosch

Meester Kikker

Lehrer Frans übt seinen Beruf mit Freude und Leidenschaft aus und ist deshalb bei seinen SchülerInnen überaus beliebt. Als die kleine Sita entdeckt, dass Frans sich manchmal in einen Frosch verwandelt, setzt sie gemeinsam mit den anderen Kindern in der Klasse alles daran, ihrem Lehrer zu helfen, Fliegen für ihn zu fangen und ihn vor gefährlichen Tieren wie Störchen zu schützen. Aber dann übernimmt ein neuer Direktor die Schule, und die Lage spitzt sich zu. Der neue Schulleiter schätzt Frans‘ liberale Methoden gar nicht, und außerdem hat er selbst ein dunkles Geheimnis.

 

Entstanden nach dem Kinderroman von Paul van Loon, wartet diese liebenswerte Geschichte mit vielen vergnüglichen Szenarien auf, um in einem spannenden Showdown ein gutes Ende zu finden.



Altersempfehlung: 6+
Niederlande 2016
90 Minuten, Farbe
Regie: Anna van der Heide

mit: Yenthe Bos, Bobby van Vleuten, Jeroen Spitzenberger

» Download Begleitmaterial

deutsche Fassung

Der kleine Traktor Gråtass

Gråtass - Gøy på landet!

Gustav verbringt die Ferien mit seiner Familie auf dem Land. Sein anfänglicher Kummer über vermeintliche Langeweile ist schnell verflogen, als er neue Freunde findet: das Mädchen Grynet, den alten Gamlefar und vor allem den Traktor Gråtass, der wie ein Mensch denken und fühlen kann. Gamlefar möchte am alljährlichen Bauernmarkt mit einer Riesengurke den Gemüsewettbewerb gewinnen. Aber die freche Ziege Houdini frisst die Gurke auf, und alles scheint verloren. Da haben Gustav und Gråtass eine Idee, wie sie Gamlefar doch noch zu einer Medaille verhelfen können.

 

Die Verfilmung der Kinderbücher von Pamela Lewis und Vikki Johnson ist mit ihrem einfachen Aufbau, den lustigen Episoden und der richtigen Länge bestens auf unser jüngstes Publikum zugeschnitten.



Altersempfehlung: 5+
Norwegen 2016
78 Minuten, Farbe
Regie: Peder Hamdahl Næss

mit: Elias Søvold-Simonsen, Stein Winge, Jeppe Beck Laursen

» Download Begleitmaterial

In unserer Welt

Woorideul

Sun findet in der Schule keinen Anschluss. Beim Mannschaftsspiel wird sie als Letzte aufgerufen, und zu Geburtstagsfeiern wird sie nicht eingeladen. Umso glücklicher ist sie, als sie am Beginn der Sommerferien Jia kennenlernt, die neu in der Stadt ist und Suns Annäherung gerne annimmt. Schnell werden die beiden beste Freundinnen, obwohl sie aus unterschiedlichen sozialen Schichten kommen. Als jedoch das neue Semester anfängt, beginnt Jia sich von Sun zu distanzieren. Sun reagiert darauf mit den gleichen bösen Handlungen, die sie am eigenen Leib von ihren Mitschülerinnen erfahren hat.

 

Mit viel Gefühl für Zwischentöne beobachtet die Regisseurin aufmerksam die Entwicklung einer Freundschaft und berührt dabei besonders das Thema Loyalität.

 

GOLDENER SCHUH, Kinderfilmfestival Zlin 2016



Altersempfehlung: 9+
Südkorea 2016
95 Minuten, Farbe
Regie: Ga-Eun Yoon

mit: Choi Sooin, Seol Hyein, Kang Minjun

» Download Begleitmaterial

Gelbe Blumen auf grünem Gras

Tôi thay hoa vàng trên co xanh

Thieu und Tuong verbringen ihre Kindheit wohlbehütet in einer ländlichen Idylle. Tuong schaut bewundernd zu seinem älteren Bruder auf, obwohl er in Wahrheit der Aufgewecktere von beiden ist und seine kleinen Geheimnisse mit sich herumträgt. Tuong ist verliebt in Moon, ein Mädchen aus der Nachbarschaft. Als Moon nach einem Brand eine Weile im Haus der Brüder lebt, wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Thieu ist eifersüchtig auf Tuong und lässt sich in blinder Wut zu einer folgenschweren Tat hinreißen, die das Leben der Brüder für immer verändert. 

 

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Nguyên Nhât Ánh, handelt diese Geschichte von Schuld und Reue, aber auch von Vergebung und davon, was wahre Geschwisterliebe bewirken kann.

 

BESTER VIETNAMESISCHER SPIELFILM 2016

BESTER FILM, Kinderfilmfestival Toronto 2016



Altersempfehlung: 10+
Vietnam 2015
103 Minuten, Farbe
Regie: Victor Vu

mit: Thinh Vinh, Khang Trong, Lam Thanh My, Khánh Hièn

» Download Begleitmaterial

Blanka

Blanka lebt allein auf den Straßen von Manila. Von den rüden Jungenbanden in ihrer Umgebung lässt sie sich nichts gefallen. Das Geld, das sie durch Betteln und Stehlen verdient, spart sie, um sich irgendwann eine Mutter zu kaufen. Als Blanka auf den blinden Straßenmusiker Peter trifft, zeichnet sich eine Wende in ihrem Leben ab. Gemeinsam werden sie von einem Lokalbesitzer als Musik-Duo engagiert, Blanka kann endlich in einem richtigen Bett schlafen. Aber das Straßenleben holt die beiden bald wieder ein, und Peter beschließt, Blanka in ein Waisenhaus zu bringen.

 

In semidokumentarischem Stil gehalten, erzählt der Film von der Sehnsucht nach einem Zuhause und davon, dass man oft einen weiten Weg gehen muss, um zu erkennen, wo man hingehört.

 

BESTER FREMDSPRACHIGER FILM, Filmfestival Venedig 2015



Altersempfehlung: 9+
Italien, Philippinen, Japan 2015
75 Minuten, Farbe
Regie: Khoki Hasei

mit: Cydel Gabutero, Peter Millari

» Download Begleitmaterial

Fannys Reise

Le voyage de Fanny

Frankreich 1943. Das Land ist von deutschen Truppen besetzt. Fanny und ihre beiden Schwestern sind wegen ihrer jüdischen Herkunft in einem Kinderheim versteckt. Aber die Deutschen kommen näher, die Flucht wird unausweichlich. Als die Kinder ihren Betreuer verlieren, übernimmt Fanny das Kommando über die Gruppe. Auf dem Weg quer durch Frankreich in die sichere Schweiz muss sie all ihren Mut aufbringen, um sich und die anderen gegen lauernde Gefahren zu schützen. Aber es gibt auch immer wieder Solidarität und Hilfsbereitschaft und manchmal können die Kinder einfach nur Kinder sein.

 

In erstaunlich leichtem Ton zeigt der Film, was es bedeutet, wenn Kinder auf sich allein gestellt vor Gewalt flüchten müssen, und greift damit ein hochaktuelles Thema auf.

 

UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2016



Altersempfehlung: 10+
Frankreich 2015
94 Minuten, Farbe
Regie: Lola Doillon

mit: Léonie Souchaud, Fantine Harduin, Juliane Lepoureau

» Download Begleitmaterial

deutsche Fassung

Alba

Alba ist ein stilles Mädchen, das die Welt um sich herum mit wachen Augen beobachtet. Sie umhegt die kranke Mutter mit zärtlicher Fürsorge, hilft ihr nachts auf die Toilette und flüstert beim Spielen, um sie nicht zu wecken. Doch dann wird die Mutter ins Krankenhaus eingeliefert, und Alba muss zu ihrem Vater ziehen, den sie kaum kennt. Auch er ist ein ruhiger Mensch, die Annäherung zwischen den beiden schwierig. Als Alba in der Schule endlich Anschluss an die coolen Kreise findet, beginnt sie sich für ihren Vater zu schämen.

 

Albas Unschuld, Sehnsucht und Erstaunen drücken sich in langen Einstellungen von ihrem Gesicht aus, die sich zum eindrucksvollen Porträt eines Mädchens an der Schwelle zwischen Kindheit und Pubertät fügen.

 

LIONS FILM AWARD Filmfestival Rotterdam 2016
BESTER ERSTLINGSFILM Filmfestival Lima 2016



Altersempfehlung: 12
Ecuador 2016
98 Minuten, Farbe
Regie: Ana Cristina Barragán

mit: Macarena Arias, Pablo Aguirre Andrade, Maia Merino

» Download Begleitmaterial

Was für eine Familie!

C'est quoi cette famille ?!

Bastien und seine zahlreichen Halb- und Stiefgeschwister in einer Patchworkfamilie haben eines Tages genug davon, von Elternteil zu Elternteil zu ziehen und dafür einem ausgeklügelten Stundenplan folgen zu müssen. Gemeinsam beschließen sie, in die leer stehende Wohnung der verstorbenen Großmutter zu ziehen. Jetzt sollen die Eltern sich die Betreuung der Kinder teilen und dafür einen Plan ausarbeiten. Das ungewöhnliche Arrangement wird von den Erwachsenen widerstrebend angenommen – das Chaos, das daraus entsteht, bietet letztlich aber ungeahnte Möglichkeiten.

 

Rivalinnen, die sich gemeinsam auf dem Balkon betrinken, eine kiffende Großmutter, die den grantelnden Nachbarn mit ihren Reizen betört – eine turbulente Komödie, bei der kein Auge trocken bleibt.



Altersempfehlung: 12+
Frankreich 2016
99 Minuten, Farbe
Regie: Gabriel Julien-Laferrière

mit: Julie Gayet, Thierry Neuvic, Julie Depardieu, Lucien Jean-Baptiste

Verleih in Österreich:
Filmladen Filmverleih

Heavysaurs

Heavysaurus – Elokuva

Der etwas kauzige Toni findet bei einem Schulausflug seltsame Fußspuren. Sie führen zu einer Gruppe von Dinosauriern und einem Drachen, die gerne heiße Rockmusik spielen und Essen über alles lieben. Als der Manager eines Vergnügungsparks die liebenswerten Kreaturen für seine Zwecke missbrauchen will, haben Toni und seine Schulfreundin Suvi alle Hände voll zu tun, um Komppi Momppi, seine Brüder und das unausgebrütete Ei ihrer Schwester Milli Pilli vor den Business-Haien zu retten. Ein herrlicher Nonsense-Spaß!

 

Die Dinosaurier im Film werden von den Mitgliedern der Gruppe Hevisaurus gespielt, einer 2009 gegründeten finnischen Heavy-Metal-Band, die in Dinosaurier- und Drachenkostümen vor Kindern auftritt.



Altersempfehlung: 7+
Finnland 2015
85 Minuten, Farbe
Regie: Pekka Karjalainen

mit: Milo Snellman, Salli Siivonen, Taneli Mäkelä, Kari Hietalahti

» Download Begleitmaterial

Hotel zur großen L

Hotel de grote L

Kos ist erst dreizehn Jahre alt, aber nach dem Herzinfarkt seines Vaters muss er sich praktisch im Alleingang um das Familienhotel kümmern. Seine drei Schwestern sind ihm dabei wenig Hilfe. Briek lebt in ihrer eigenen Gruftie-Welt, Libbie hat ihr Studium und eine neue Liebe, und Pel ist einfach noch zu klein, um wirklich helfen zu können. Ein Schönheitswettbewerb mit seinem Geldpreis wäre die Lösung für die finanziellen Probleme – um Familie und Hotel zusammenzuhalten, nimmt Kos, als Mädchen verkleidet, daran teil.

 

Inszeniert nach dem gleichnamigen Jugendroman von Sjoerd Kuyper gelang Ineke Houtman, Stammgast beim Festival, ein wunderbar entspannter Film für die ganze Familie.

 

PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival 2017



Altersempfehlung: 8+
Niederlande 2017
85 Minuten, Farbe
Regie: Ineke Houtman

mit: Julian Ras, Abbey Hoes, Frank Lammers, Bente Fokkens

» Download Begleitmaterial

Herz über Kopf

Le cœur en braille

Marie hat in der Schule herausragende Noten und ist eine begabte Cellistin. Victor ist beim Lernen nicht so gut und in Marie verliebt. Von ihrem Geheimnis, dass sie langsam erblindet, weiß er nichts. Marie hilft Victor bei seinen Schulproblemen, und die beiden kommen einander langsam näher. Als Victor von Maries Krankheit erfährt, fühlt er sich zunächst hintergangen. Doch dann beschließt er, seiner Freundin zu helfen, ihr Geheimnis zu wahren, damit sie die Prüfung für die Musikschule absolvieren kann, bevor sie von ihren Eltern in eine Sonderschule für Blinde geschickt werden soll.

 

Der leichthändig inszenierte Film erzählt von einer unzerstörbaren Freundschaft, in der man miteinander durch dick und dünn geht, ganz egal, wie schwierig die Lage wird.



Altersempfehlung: 9+
Frankreich 2016
85 Minuten, Farbe
Regie: Michel Boujenah

mit: Alix Vaillot, Jean-Stan Du Pac, Charles Berling, Pascal Elbé, Aude Ruyter

» Download Begleitmaterial

Die geheimnisvolle Minusch

Minoes

Minusch beherrscht die Katzensprache, isst am liebsten rohen Fisch und flieht vor Hunden auf den nächsten Baum. Denn Minusch ist eigentlich ein kleines Kätzchen, das sich durch einen Schluck Chemie-Abfall über Nacht in eine junge Frau verwandelt hat und nun mit ihren Katzengewohnheiten durch die Welt der Menschen streift. Dort begegnet sie dem schüchternen Nachwuchsjournalisten Tibbe, der auf der Suche nach einer heißen Story ist, um seinen Job nicht zu verlieren. Gegen Kost und Logis erklärt sich Minusch bereit, ihm dabei zu helfen – und weil Minusch nachts von ihren ehemaligen Artgenossinnen die neuesten Nachrichten erfährt, wird Tibbe bald zum Starreporter.

 

Ein Umwelt-Krimi für kleine und große Liebhaberinnen und Liebhaber von Katzen.

 



Altersempfehlung: 6+
Niederlande 2001
86 Minuten, Farbe
Regie: Vincent Bal

mit: Carice von Houten, Theo Maassen, Sarah Bannier u. a.

deutsche Fassung

Eine kleine Weihnachtsgeschichte

En liten julsaga

Ina hat in der überfüllten Metrostation ihren über alles geliebten Teddybären Noonoo verloren. Das kleine Mädchen ist verzweifelt. Sie will ihren Noonoo wiederhaben, doch der Bär ist aus Versehen in einem Postsack gelandet und befindet sich auf einer aufregenden Reise durch das ganze Land, die ihn fast bis zum Nordpol führt. Noonoo gerät in einen Schneesturm und wird schließlich sogar in den Müll geworfen. Wie soll der kleine Teddybär jemals nach Hause finden?

 

Die entzückende Lisa Malmborg als Ina und ihr kleiner Teddy Noonoo verleihen der Verfilmung eines populären schwedischen Weihnachtsmärchens seinen umwerfenden Charme.



Altersempfehlung: 5+
Schweden 1999
58 Minuten, Farbe
Regie: Åsa Sjöström

mit: Lisa Malmborg, Thomas Hedengran, Gunilla Röör, Jörgen Lantz, u.a.

Ein schwerer Rucksack

Mochila de plomo

Tomás will endlich wissen, warum sein Vater von seinem besten Freund umgebracht wurde. Heute ist der Tag, an dem der Mörder aus dem Gefängnis entlassen wird. Tomás hat auf diesen Tag der Rache gewartet, aber ist er im Recht? Zweifelnd zieht der Junge durch die Stadt, auf der Suche nach Antworten, die er bei Freunden und bei seiner Mutter zu finden hofft, bei seinem Großvater, bei Verwandten und Bekannten seines Vaters und schließlich sogar beim Mörder selbst. Warum wurde sein Vater getötet und wie ist es passiert?

 

Ein atmosphärisch dichter und präzise beobachteter Streifzug eines Jungen durch seine Heimatstadt und seine Suche nach der Klarheit, die ihm die Erwachsenen vorenthalten.



Altersempfehlung: 12+
Argentinien 2018
67 Minuten, Farbe
Regie: Darío Mascambroni

mit: Facundo Underwood, Gerardo Pascual, Elisa Gagliano, Agustín Rittano, Osvaldo Wehbe, Rubén Gattino, u.a.

» Download Begleitmaterial

Weltvertrieb:
Rocca/Mascambroni

Supa Modo

Jo liebt Superhelden und träumt davon, selbst eine Superheldin zu sein. Die fantastische Vorstellung, Superkräfte zu haben und fliegen zu können, erleichtert ihr, mit ihrer Krankheit umzugehen. Als sie von ihrer Mutter zum Sterben aus der Klinik nach Hause geholt wird, setzt Jos große Schwester alles daran, Jo ihren Traum zu erfüllen. Das ganze Dorf tut sich zusammen, um – mit Jo in der Hauptrolle – einen Film über eine Superheldin zu drehen. Auch Jos Mutter fügt sich auf diese Art in das Unausweichliche.

 

Eine berührende Geschichte aus Afrika über die Macht der Fantasie und eine ungewöhnliche Art, Abschied zu nehmen.

 

PREIS DER KINDERJURY,

Internationales Kinderfilmfestival Wien 2018

LOBENDE ERWÄHNUNG DER JURY, Berlinale

PUBLIKUMSPREIS Cinetopia Festival

ECFA-PREIS Kinderfilmfestival Kristiansand

KRITIK DER KINDERJURY

 

Eine Geschichte mit Afrika als Schauplatz zu sehen, das war für uns einmal etwas ganz anderes! Der Film ist zwar traurig, weil Jo todkrank ist, aber es hat uns sehr gut gefallen, wie dieses schwierige Thema als Film-im-Film-Geschichte umgesetzt ist. Jo hat so viel Spaß beim Filmdreh, dass sie dabei fast vergessen kann, wie krank sie ist. Am Ende erfüllt sich sogar ihr Wunsch nach ihrer Lieblings-Superkraft, dem Fliegen – ein magischer Moment! Mit Unschärfen (z.B. der Beginn), Vogelperspektiven (z.B. die Dorfgemeinschaft vor Jos Haus) oder den Traumszenen im Wald ist der Film auch gestalterisch wunderschön.

 

Jos Schwester Mwix bringt das ganze Dorf dazu, mitzumachen: Zuerst beim Fußballmatch, als Jo ein Tor gelingt, und danach bei einem inszenierten Diebstahl, bei dem Jo die Retterin sein darf (das „Einfrieren“ der Personen hat uns besonders gefallen!). Auch beim Filmdreh helfen alle zusammen, damit der Film fertiggestellt werden kann. Wir finden es wichtig, dass am Ende der fertige Film zu sehen ist! Ansonsten erfährt man ganz nebenbei viel über Jos Alltag – wie die Menschen in einem afrikanischen Dorf leben, wie erdig die Straßen sind, wie ein afrikanisches Haus innen aussieht und dass man im Spital für alles extra bezahlen muss. Die Schauspieler/innen haben super gespielt und man merkt, mit wie viel Begeisterung sie bei der Sache sind. Jo scheint wirklich Superheldinnenkräfte zu haben, denn sie lässt einen Ball zerplatzen, ein Einkaufssackerl reißen und einen Salzstreuer wandern!



Altersempfehlung: 9+
Kenia, Deutschland 2018
74 Minuten, Farbe
Regie: Likarion Wainaina

mit: Stacie Waweru, Marrianne Nungu, Myawara Ndambia, Johnson Chege, u.a.

» Download Begleitmaterial

Weltvertrieb:
Rushlake Media

Pichkus Traum

Halkaa

Pichku träumt von etwas, das für Menschen in Europa ganz selbstverständlich ist: er wünscht sich ein sauberes WC, das er zusperren und wo er seine kleinen und großen Geschäfte in Ruhe erledigen kann. Im Slum, in dem Pichku lebt, ist es üblich, sich dafür auf den nahen Bahndamm zu begeben, doch dabei fühlt sich Pichku nicht wohl. Mit zwei gleichgesinnten Freunden setzt er alles daran, den Traum vom eigenen WC zu verwirklichen.

 

Ein mutiger Film, der sein Thema in Zeitlupen, prächtigen Farben und mitreißenden Tanzeinlagen umkreist. Gleichzeitig macht er deutlich, dass Grundbedürfnisse in einer anderen Welt oft nur Träume sind.

 

GRAND PRIX, Filmfestival Montréal

KRITIK DER KINDERJURY

 

In diesen Film sind wir richtig hineingekippt! Er ist kurzweilig, interessant, spannend und sehr lustig, weil das Klo ein Thema ist. Die Welt, in der Pichku lebt, sieht ganz anders aus als bei uns, z.B. sind die Häuser außen und innen viel bunter als bei uns. Die Kinder arbeiten auf einer Müllhalde, sammeln Plastikflaschen oder auch Altmetall, um ein wenig Geld zu verdienen. Der Unterschied zwischen Arm und Reich (Slum-Kinder bzw. „Schulkinder“) und die Kinderrechte spielen eine große Rolle (Recht auf Gesundheit/Hygiene, Spiel & Spaß, Schule, keine Kinderarbeit, Schutz vor Schlägen usw.). An manchen Stellen haben wir befürchtet, dass die Kinder schon wieder benachteiligt bzw. betrogen werden (z.B. vom Klo-Verkäufer), aber am Ende geht alles gut aus.

 

Sehr gefallen hat uns, wie der Film gemacht ist. Es gibt mehrere Traumbilder, z.B. Pichkus Wunschtraum von seinem idealen, sehr bunten (weichgezeichneten) Klo. Als Pichku von Rohan, einem der Schulkinder, Schutzmasken und einen Duft geschenkt bekommt, versprüht er diesen Duft rund um sich herum und die Müllhalde verwandelt sich in eine Blumenwiese. Besonders schön ist auch der Blick von einem Hochhaus, auf dem Pichku mit seinem neuen Freund Gopi steht – gleichzeitig ist das ein Blick in die Vergangenheit (Gopis früheres Slum-Zuhause) und ein Blick in eine völlig andere Welt. Außerdem sind die Kameraperspektiven sehr einfallsreich, z.B. werden der Vater und Baba (der Mann mit dem wilden Bart) von unten aufgenommen, wenn sie Pichku Angst machen. Einige Male wird auch Zeitlupe verwendet, etwa als Pichku vom Vater zum „Klo“ an den Bahngleisen gezerrt wird. In dieser Szene ist für uns die Musik übrigens zu fröhlich, da hätte sie dramatischer sein müssen, aber sonst passt sie immer sehr gut. Auch das Schnitttempo passt immer genau zur Handlung.

 

Indien dürfte übrigens eher eine Männerwelt sein, denn es war nie zu sehen, wie Frauen aufs Klo gehen – wir vermuten, dass sie zu anderen Zeiten oder an einen anderen Ort gehen als die Männer.

 



Altersempfehlung: 8+
Indien 2018
112 Minuten, Farbe
Regie: Nila Madhab Panda

mit: Paoli Dam, Thatastu, Ranvi Shoey, Vipin Katyal, u.a.

» Download Begleitmaterial

Weltvertrieb:
Smile Films India

Ein Monster auf Bestellung

Mail-Order Monster

Sam hat vor drei Jahren ihre Mutter bei einem Autounfall verloren und ist noch nicht über den Verlust hinweggekommen. In der Schule wird sie gemobbt, und zu allem Überfluss will ihr Vater jetzt auch noch seine neue Freundin Sydney heiraten. In ihrer Einsamkeit bestellt Sam über einen Versandkatalog ein Roboter-Monster, das den Namen MOM trägt. Damit will sie ihre ehemals beste Freundin in der Schule aus Rache erschrecken. Als das Monster zum Leben erwacht, verläuft nichts mehr so, wie Sam sich das wünscht.

 

Das Monster MOM ist eine gelungene Personifizierung von Sams Gefühlen, mit denen sie allein nicht mehr fertig wird. MOM hilft ihr, Hilfe von anderen anzunehmen.

KRITIK DER KINDERJURY

 

Besonders schwierige Szenen in diesem Film, wie z.B. der Autounfall zu Beginn und die Auflösung am Ende, werden uns als Comics gezeigt. Dieses stilistische Mittel fanden wir originell und von uns aus hätte es ruhig noch mehr Comics-Szenen geben können! Durch das „Mail Order Monster“ („M.O.M.“) kommt auch ein Fantasy-Element ins Spiel. Dieser Roboter hat auf uns wegen seiner eher menschlichen Bewegungen nicht ganz so echt gewirkt. Sein „Erwachen“ ist dafür aber so spannend inszeniert (Gewitter, dramatische Musik) und der Ton zum Roboter ist so gut gemacht (seine Sprache und die metallenen Geräusche, die er macht), dass wir ihn letztlich doch sehr überzeugend fanden.

 

Gut gefallen hat uns, dass erst nach und nach alle Puzzleteile der Geschichte ein Bild von dem ergeben, was passiert ist – z.B. welche Personen beim Unfall im Auto waren und wie sich das Verhältnis zwischen Samantha („Sam“) und Patricia („PJ“) durch dieses Erlebnis verändert hat. Obwohl der Film an vielen Stellen lustig ist, ist er gleichzeitig auch traurig und ernst, denn Sams Mutter ist bei dem Autounfall gestorben und Sam muss erst lernen, mit ihrer Trauer umzugehen. Ihr Wutanfall im Schuppen ist in diesem Zusammenhang eine sehr gelungene Szene. Auch Mobbing in der Schule ist ein Thema, zunächst nur für Sam, später auch für PJ (Anpinkel-Szene). Der Film ist sehr spannend, einigen von uns war der Spannungsbogen am Ende sogar etwas zu lange. Aufgefallen ist uns noch, dass der Film des Öfteren mit Schärfen und Unschärfen bzw. mit Schärfeverlagerungen arbeitet, z.B. in einer Szene beim Schulausgang oder als Sams Vater vor dem Fernseher sitzt. Eine interessante Figur ist Sydney, die manchmal mehr Gespür für Sams Gefühlslagen zu haben scheint als ihr Vater. Mit der Schönheits- und Shoppingtour haut Sydney zwar auch ordentlich daneben, aber man merkt, wie sehr sie sich um Sam bemüht und ihre eigenen Interessen zurücksteckt.



Altersempfehlung: 8+
USA 2018
87 Minuten, Farbe
Regie: Paulina Lagudi

mit: Emma Rayne Lyle, Josh Hopkins, Charisma Carpenter, u.a.

» Download Begleitmaterial

Weltvertrieb:
Film Mode Entertainment

Ich bin William

Jeg er William

Da seine Mutter psychisch krank ist, kommt William in die Obhut seines Onkels. Der lebt von der Sozialhilfe, handelt mit Diebesgut, ist ein notorischer Spieler und politisch alles andere als korrekt, aber er bietet William ein Zuhause. Als Onkel Nils wegen seiner Spielschulden in ernsthafte Schwierigkeiten gerät, fasst sich William ein Herz, begibt sich in die Höhle des von allen gefürchteten Gangsters Djernis und macht mit ihm einen Handel aus. Dieser Schritt löst eine Entwicklung aus, die sich William nie im Leben hätte träumen lassen.

 

Kein Sozialdrama, sondern eine herrlich skurrile Komödie über den Prozess, zu dem zu werden, der man schon ist. Der pointierte Humor des Films macht das Unglaubliche glaubhaft.

 

Regisseur JONAS ELMER wird bei allen Vorstellungen anwesend sein und im Anschluss an den Film für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung stehen.

 

ECFA-PREIS, Filmfestival Malmö

KRITIK DER KINDERJURY

 

In diesen coolen Film sind wir ganz schnell hineingekippt und wir konnten uns auch sehr gut in William hineinversetzen! Die Ich-Erzählung funktioniert unter anderem deswegen so gut, weil vieles aus Williams Perspektive erzählt wird (seine Gedanken) bzw. zu sehen ist (subjektive Kamera). Gestaltet ist der Film überhaupt sehr einfallsreich, mit entfärbten Rückblenden (z.B. in Williams Kindheit), Zeitlupen (z.B. die Freude bei der Pferdewette), Zeitraffer (z.B. das Räumen des Zimmers und das Verkaufen der Sachen), Animationen (Spiegeleier, Schriften usw.), Standfotos (z.B. Hunde), Split-Screens und Überblendungen (z.B. beim Pferderennen).

 

Die Kinderrechte spielen in diesem Film eine große Rolle! William will seine Mutter jeden Sonntag sehen und beharrt auch seinem Onkel gegenüber darauf. Die spezielle Verbindung, die William mit seiner Mutter hat, zeigt sich ganz besonders durch die Briefchen, die sie ihm mitgibt. Wie jedes Kind braucht William ein Zuhause, und ein etwas schräges ist besser als keines. Wie er seinem Onkel am Ende Manieren beibringt, ist wirklich witzig! Es gibt überhaupt einige sehr lustige Szenen, z.B. die beiden Coca Cola-Szenen oder die Szene mit Viola und der steifen Hundeleine. Mobbing ist auch ein Thema, und der Darsteller von Martin spielt seine Rolle so richtig fies! Der Spannungsbogen mit dem Herunterzählen der Tage und der roten Einfärbung des letzten Tages ist stimmig, Schnitt und Musik vom Tempo her genau passend. Wir sind restlos begeistert! Wir sind William!

 

Noch eine Anmerkung:

Es war sehr fein, dass wir mit Regisseur Jonas Elmer über seinen Film sprechen konnten! Er ist sehr nett und hat viel von der Entstehung des Films, also von der Idee, vom Casting und vom Dreh (mit Kindern und Hund!) berichtet!



Altersempfehlung: 8+
Dänemark 2017
83 Minuten, Farbe
Regie: Jonas Elmer

mit: Alexander Magnússon, Rasmus Bjerg, Stinne Henriksen, Amina Awan Abou Arrakha, Niels-Martin Eriksen, u.a.

» Download Begleitmaterial

Weltvertrieb:
SF Studios

Don’t Talk to Irene

Irenes größter Wunsch ist es, Cheerleaderin zu werden – ungeachtet ihres Übergewichts und ihrer mangelnden Beliebtheit in ihrer Schule. Irene wird gemobbt und von den KlassenkollegInnen in eine Falle gelockt. Zu zwei Wochen Strafdienst im Altersheim verurteilt, beginnt sie, mit den BewohnerInnen eine Choreographie einzustudieren und meldet die Gruppe zu einem TV-Talentwettbewerb an. Die Seniorinnen und Senioren sind anfangs wenig begeistert, aber bald lassen sie sich von Irenes Freude anstecken.

 

Ein vergnüglicher Film darüber, dass man keine „idealen“ Körpermaße haben muss, um großartig zu sein, und dass grenzenloser Optimismus Wunder bewirken kann.

 

PREIS DER JURY, Austin Film Festival

BESTER SPIELFILM, Canadian Comedy Awards

 

SeniorInnen beim 30. Internationalen Kinderfilmfestival

“Kann man sich die Filme beim Kinderfilmfestival ansehen, auch wenn man schon lange kein Kind mehr ist?” Diese Frage wurde eingangs des 30. Internationalen Kinderfilmfestivals gestellt und mit “natürlich, selbstverständlich” beantwortet. Grund genug für mich, um mich vereint mit meinen SeniorInnen aus dem Seniorentreff Schlagergasse auf den Weg zum Film DON’T TALK TO IRENE zu machen. Der Plot wirkte ideal, da er erstens in englischer Originalfassung gezeigt wurde (wir versammeln uns wöchentlich zu einer zweistündigen englischen Konversation), und zweitens zu einem großen Teil in einem Altersheim spielt. Die Altersempfehlung (13+) wurde locker erfüllt, wie einige launisch bemerkten. Der Film kam inhaltlich sehr gut an, einige SeniorInnen fanden, dass der Titel Kinderfilmfestival ein wenig irreführend sei, die behandelten Themen sind für jedermann/-frau allgegenwärtig und universell. Neben der beeindruckenden Hauptdarstellerin hat den SeniorInnen besonders die Szene gefallen, als die Alten einen Bus kurzschlossen und kidnappten, um rechtzeitig zu einem Auftritt zu kommen. Einzig an der streckenweise derben Wortwahl haben sie sich gestoßen. Den Gesamteindruck hat dieser Umstand aber nicht nachhaltig beeinflusst, alle freuen sich schon auf das nächste Festival im November 2019.

Martin Freytag



Altersempfehlung: 13+
Kanada 2017
86 Minuten, Farbe
Regie: Pat Mills

mit: Michelle McLeod, Geena Davis, Anastasia Phillips, Scott Thompson, u.a.

» Download Begleitmaterial

Weltvertrieb:
The Film Sales Company

100% Coco

Coco liebt Mode. Schlabbrige Jeans und graue Pullis, wie sie Kinder in dem Alter tragen, stehen aber auf ihrer Favoritenliste ganz unten. Als sie in ihrer neuen Schule wegen ihres Kleidungsstils verspottet wird, hängt sie ihre Vintage-Klamotten an den Nagel und passt sich den anderen an. Heimlich nimmt Coco an einem Modewettbewerb teil und betreibt als “Style Tiger” einen Blog. Es dauert nicht lange, bis sich die ganze Schule nach ihrem Stil kleidet, ohne zu wissen, wer sich hinter dem illustren Namen verbirgt. Coco lernt langsam, dass sie einfach sie selbst sein muss, und das zu 100%!

 

Mode, Influencer, Bloggen und Likes – 100% COCO wirft einen erfrischenden und gleichzeitig kritischen Blick auf die Welt junger Menschen.

 

Hauptdarstellerin NOLA KEMPER wird bei allen Vorstellungen anwesend sein und im Anschluss an den Film für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung stehen.

 

PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival 2018

PUBLIKUMSPREIS, CINEKID Amsterdam 2017

PUBLIKUMSPREIS, FILMFEST München 2018

KRITIK DER KINDERJURY

 

Der Film ist genau so, wie ein guter Kinderfilm sein soll: lustig und spannend! Lustig ist z.B. alles im Zusammenhang mit Cocos Brief an den Vizerektor und spannend ist z.B. die Reise nach Paris, also ob Coco rechtzeitig bei der Endausscheidung sein wird. Wir finden Coco sehr mutig, denn sie glaubt an ihren großen Traum und macht unbeirrt ihren Vlog, obwohl sie in der Schule gemobbt wird. Besonders gelungen sind die vielen Animationen im Film, Cocos Kommentare in die Kamera bzw. aus dem Off und die immer sehr gut passende Filmmusik.

 

Schon Cocos Name ist ein nettes Detail: Sie heißt wie die Modeschöpferin Coco Chanel, und ein Praktikum beim Modehaus Chanel ist der Hauptpreis beim Modewettbewerb. Auch die Ziege „Karl Lagerfeld“ und der Auftritt des „echten“ Karl Lagerfeld waren wirklich witzig! Aber nicht nur Coco, sondern auch alle anderen Haupt- und Nebenfiguren sind gut ausgedacht und werden von den Darstellern/innen toll gespielt. Amanda ist eine gute Gegenspielerin für Coco. Cocos Mama sagt einmal: „Schönheit ist innen und außen.“ Und Amanda ist zwar äußerlich hübsch, aber sonst ziemlich gemein. Kamera und Schnitt waren top und eine Rückblende war für uns durch die Sepiafarben sehr gut erkennbar. Besonders einfallsreich sind die vielen bunten Kostüme und die detailreiche Ausstattung (z.B. das Nähzimmer von Cocos Oma).

 

Noch eine Anmerkung:

Es war toll, dass wir die Hauptdarstellerin Nola Kemper beim Filmgespräch kennenlernen konnten! Sie ist total nett, sie hat überhaupt keine Starallüren und sie hat sehr viele Fragen aus dem Publikum beantwortet!



Altersempfehlung: 9+
Niederlande 2017
88 Minuten, Farbe
Regie: Tessa Schram

mit: Nola Kemper, Valentijn Avé, Merel de Zwart, Firy Beuk, Thom Vendrik, u.a.

» Download Begleitmaterial

Weltvertrieb:
Beta Film

Rosie & Moussa

Rosie ist nicht glücklich darüber, dass sie mit ihrer Mutter in ein Hochhaus ziehen muss. Noch dazu ohne den Vater, über dessen Verbleib dem Mädchen niemand etwas sagen will. Wie gut, dass sie schon am ersten Tag Moussa aus der Nachbarwohnung kennenlernt. Moussa ist ein aufgeweckter Junge, der sich einen Kater als Hund hält und Rosie zum Lachen bringt. Auf dem Dach des Hauses finden die beiden einen Platz zum Träumen und für ernste Gespräche. Als Rosie dahinterkommt, dass ihr Vater im Gefängnis ist, fangen die Probleme erst so richtig an.

 

Einfühlsam erzählt der Film eine einfache Geschichte und lässt das Grau der Großstadt durch fantasievoll animierte Einlagen immer bunter werden.

KRITIK DER KINDERJURY

 

Auffallend an diesem Film ist, wie viel sich von Anfang bis Ende durchzieht. Dazu zählt z.B. die „Acapulco“-Schneekugel, in der Rosies Vater mit Hilfe einer Animation das „Cariña“-Lied singt (mit „Schätzchen“ ist Rosie gemeint). Die Farben, vor allem rot (Rosies Mantel, Moussas Kappe) und grün (Moussas Jacke, Rosies T-Shirt), zeigen, wie gut Rosie und Moussa harmonieren und dass sie zusammengehören. Die Animationen, die z.B. die Fußgängerbrücke oder den Zug „übermalen“, ziehen sich ebenso durch wie Bilder vom Stiegenhaus (Blick von oben hinunter, das Stockwerke laufen). Auch die Schärfeverlagerungen (z.B. Netz am Balkon!), die meist Rosie scharf zeigen oder von Rosie zu Moussa wechseln, haben uns sehr gefallen – manchmal sind sogar nur mehr Lichtpunkte zu sehen, das war schön!

 

Der Film zeigt eher den Alltag und ist vielleicht nicht ganz so spannend wie andere Filme, aber dafür ist er z.B. sehr humorvoll. Moussa behandelt seine Katze so, als wäre sie ein Hund, und um Rosie zu zeigen, dass er direkt über ihrem Zimmer wohnt, sieht man eine Animation von einem Loch in der Decke. Der nach außen hin strenge, heimlich steppende Hauswart ist eine witzige Nebenfigur. Eine der besten Szenen ist die, in der Rosie einen Wutanfall bekommt und die Schneekugel ruiniert, weil sie merkt, dass ihre Familie nie wieder so werden wird wie früher. Savannah Vandendriessche, die junge Hauptdarstellerin, spielt ihre Rolle wirklich sehr überzeugend! Während Rosie am Anfang des Films noch ein Kuscheltier hat, hat sich bis zum Ende viel verändert und Rosie ist erwachsener geworden. Manche von uns hätten gern noch genauer gewusst, was mit der Familie, dem Vater oder dem neuen Freund der Mutter (der keine Papiere hat) weiter passiert.



Altersempfehlung: 8+
Belgien 2018
90 Minuten, Farbe
Regie: Dorothée van den Berghe

mit: Savannah Vandendriessche, Imad Borji, Ruth Beeckmans, Titus De Voogdt, Mourade Zeguendi, u.a.

» Download Begleitmaterial

Weltvertrieb:
Attraction Distribution

Der Untergang Spartas

La chute de Sparte

Steeve Simard ist 16, denkt viel über Gott und die Welt nach und empfindet seine Jugend als schrecklich und großartig zugleich. Für das Football-Team der Schule ist er zu wenig athletisch, er ist nicht populär genug um beliebt zu sein, und um die Aufmerksamkeit von Véronique, der “Göttin seiner Träume”, zu erringen hält er sich für zu wenig gut aussehend. Steeves ohnehin kompliziertes Leben gerät noch mehr durcheinander, als er sich den Verfolgungen von Véroniques Ex-Freund ausgesetzt sieht, von seiner “Göttin” tatsächlich wahrgenommen wird und mit dem Selbstmord eines Klassenkameraden fertig werden muss.

Der Film entstand nach einem Roman des kanadischen Schriftstellers und Rappers Biz und wirft durch die Augen eines nachdenklichen Jugendlichen einen sehr persönlichen Blick auf eine schwierige Lebensphase.



Altersempfehlung: 14+
Kanada 2018
84 Minuten, Farbe
Regie: Tristan Dubois

mit: Lévi Doré, Lili-Ann de Francesco, William Cantin, u.a.

» Download Begleitmaterial

Weltvertrieb:
Filmoption International

Thilda und die beste Band der Welt

Los Bando

Aksel und Grim haben sich für einen Musikwettbewerb in Trondheim angemeldet. Es gibt jedoch einige kleine Probleme: sie haben keinen Bassisten, Aksel kann nicht singen, und sie wissen nicht, wie sie an den Veranstaltungsort kommen sollen. Mit Martin findet sich ein Fahrer, Thilda wird kurzerhand mit ihrem Cello als Bassistin engagiert, aber was macht man mit einem Sänger, der nicht einsehen will, dass er nicht singen kann? Gemeinsam bewältigen die vier alle Hürden.

 

Ein Roadmovie voll aufregender Abenteuer, brüllend komischer Situationen und mitreißender Musik.

 

PREIS DER KINDERJURY Kinderfilmfestival Kristiansand
PREIS DER KINDERJURY Filmfestival Zlin

 

 



Altersempfehlung: 9+
Norwegen, Schweden 2018
94 Minuten, Farbe
Regie: Christian Lo

mit: Jonas Hoff Oftebro, Jakob Dyrud, Tage Hogness, Tiril Høistad Berger, u.a.

» Download Begleitmaterial

Verleih in Österreich:
Einhorn Filmverleih

Wallay – Heimat

Wallay

Damit hat Ady nicht gerechnet! Anstatt aufregende Ferien bei den Verwandten in Burkina Faso zu verbringen, soll der Junge aus der französischen Großstadt auf dem Boot seines Onkels jeden Cent abarbeiten, den er von den regelmäßigen Überweisungen seines Vaters an die Familie unterschlagen hat. Ohne ihn! Und sein Onkel will auch noch einen richtigen Afrikaner aus ihm machen, indem er ihn allen möglichen Initiationsriten unterzieht und ihn sogar beschneiden lassen will! Als aber Ady seine Großmutter kennenlernt, beginnt sich die Einstellung zu seinen afrikanischen Wurzeln zu verändern.

 

Mit subtilem Humor wird in diesem Film mit der Ungleichheit zwischen Nord und Süd umgegangen, ohne die damit verbundene Problematik wegzulachen.

 

UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival 2017



Altersempfehlung: 11+
Frankreich, Burkina Faso, Katar 2017
84 Minuten, Farbe
Regie: Berni Goldblat

mit: Makan Nathan Diarra, Ibrahim Koma, Hamadoun Kassogué, Mounira Kankolé

Schatzsuche

Tesoros

Dylan, Andrea und ihr kleiner Bruder ziehen mit ihren Eltern in ein Strandhaus an der mexikanischen Pazifikküste. Die Kinder werden ganz selbstverständlich in das unbeschwerte Dorfleben aufgenommen und finden schnell Freunde, mit denen sie nach der Schule baden, Krebse fangen und Empanadas essen. Dylan ist überzeugt, dass Francis Drake an diesem Strand vor vierhundert Jahren etwas Wertvolles zurückgelassen hat. Gemeinsam begeben sich die Kinder auf Schatzsuche und spannen dabei die Erwachsenen geschickt für ihre Zwecke ein.

 

Stilistisch weitgehend dokumentarisch gehalten erzählt der Film konsequent aus kindlicher Perspektive vom Alltag in einer ebenso paradiesischen wie exotischen Umgebung.



Altersempfehlung: 6+
Mexiko 2017
95 Minuten, Farbe
Regie: Maria Novaro

mit: Jacinta Chávez, Dylan Sutton Chávez, Andrea Sutton Chávez, Lucas Barroso Tillinger, Michelle Organiz

» Download Begleitmaterial

Nur ein Tag

Das fette Schwein und der schlaue Fuchs wollen sich am Eintagsfliegenschlüpftag eigentlich am liebsten verstecken. Sie wissen, wie schwer der Abschied am Abend sein wird, wenn sie das Wesen, das da aus dem Wasser steigt, erst einmal liebgewinnen. Allerdings ist die kleine Fliege so nett und zutraulich (und so aufdringlich), dass sie gar nicht anders können, als sie zu umsorgen. Und sie weiß nicht einmal, dass sie nur einen einzigen Tag zu leben hat! Also beschließen das fette Schwein und der schlaue Fuchs, der Fliege diesen Tag so schön wie möglich zu gestalten.

 

Der Film, in dem die Tiere äußerst eindrucksvoll von SchauspielerInnen dargestellt werden, knüpft an die Spielfantasie von Vorschulkindern an und eignet sich daher besonders für ein sehr junges Publikum.



Altersempfehlung: 5+
Deutschland 2017
76 Minuten, Farbe
Regie: Martin Baltscheit

mit: Karoline Schuch, Lars Rudolph, Aljoscha Stadelmann, Anke Engelke

» Download Begleitmaterial

Auf Rädern

Sobre Rodas

Nach einem schweren Unfall kehrt Lucas im Rollstuhl in die Schule zurück. Der Junge findet sich mit seinem Schicksal nicht zurecht und zieht sich in sich selbst zurück. Aber dann tritt Laís in sein Leben. Das aufgeweckte, fröhliche Mädchen holt Lucas aus seiner Isolation, und er findet wieder Lebensfreude. Aber auch Laís hat ein Problem: Sie möchte ihren Vater finden, den sie nie kennengelernt hat. Als sie einen Tipp erhält, wo er sich eventuell aufhalten könnte, brechen Lucas und Laís mit Rollstuhl und Fahrrad zu einer gemeinsamen Reise auf und begegnen auf ihrem Weg nicht nur skurrilen Menschen, sondern auch sich selbst.

Ein zauberhaftes Road-Movie, das von Sehnsucht und unerfüllten Wünschen, aber auch von wahrer Freundschaft erzählt.



Altersempfehlung: 8+
Brasilien 2017
72 Minuten, Farbe
Regie: Mauro D'Addio

mit: Lara Boldorini, Cauã Martins

» Download Begleitmaterial

Shi Tou – Steinkopf

Shi Tou

Shi Tou lebt mit seiner Großmutter in einem abgelegenen Dorf in der chinesischen Provinz. Sein Vater arbeitet in der fernen Großstadt und kommt die Familie nur selten besuchen. Auf Grund herausragender Schulleistungen bekommt Shi Tou einen nagelneuen Fußball geschenkt. Stolz nimmt er ihn mit nach Hause, doch sein Lehrer meint, dass er der ganzen Klasse gehört. Shi Tou bringt den Ball zurück, aber in seiner Enttäuschung trifft er eine folgenschwere Entscheidung, die nicht nur die Beziehung zu seinem besten Freund zerstört, sondern seine ganze Welt aus den Fugen geraten lässt.

 

Ausgehend von einer simplen Kindergeschichte erzählt der Film in dokumentarischen Bildern von einem Leben ohne die Geborgenheit einer Familie und vom Verlust der Unschuld.

 

UNICEF-Preis (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival 2017



Altersempfehlung: 9+
China 2016
90 Minuten, Farbe
Regie: Zhao Xiang

mit: Zhu Hongbo, Cai Jiakun, Deng Shuo, Luo Xiaolan, Wei Tao, u. a.

» Download Begleitmaterial

Mirakel – Ein Engel für Dennis P.

Mirakel

Dennis lebt allein mit seiner Mutter und hat schwerwiegende Probleme. Zu Hause herrscht immer Chaos, sein Lehrer hat es auf ihn abgesehen, sein bester Freund ist in dasselbe Mädchen verliebt wie er, und was das Schlimmste ist: „Unten herum“ wachsen ihm immer noch keine Haare! Für einen zwölfjährigen Jungen ist das eindeutig zu viel, und nur noch ein Wunder kann Dennis aus seinem Schlamassel retten. Und das Wunder geschieht tatsächlich in Gestalt eines modernen Engels, der eines Tages auftaucht. Aber selbst wenn alle Wünsche plötzlich in Erfüllung gehen, entwickeln sich die Dinge manchmal anders, als man sich das vorgestellt hat.

 

Ein modernes Märchen, mit cooler Musik und schrillen Farben als schräges Musical inszeniert.



Altersempfehlung: 10+
Dänemark 2000
80 Minuten, Farbe
Regie: Natasha Arthy

mit: Stefan Pagels Andersen, Sidse Babett Knudsen, Peter Frödin, Thomas Bo Larsen, Sebastian Jessen, Stephania Potalivo

Der Fall Mäuserich

Uilenbal

Meral fällt es nach einem Umzug in ihrer neuen Umgebung schwer, Freunde zu finden. Wie gut, dass es die kleine Maus gibt, die sich in Merals Zimmer eingenistet hat! Das Mädchen nennt sie liebevoll Piep Piep und nimmt das Tier mit auf den Schulausflug. Dort liefert sich Piep Piep mit den Kindern im Speisesaal ein wildes Wettrennen, wo alle zusammenhelfen, um die Maus wieder einzufangen. So findet Meral doch noch Freunde, mit denen sie im Wald herumstreunen kann. Als Piep Piep jedoch von einer Eule verschleppt wird, droht die fröhliche Kindergemeinschaft wieder auseinanderzubrechen.

 

Ein liebevoll gestalteter Film über Trauerarbeit, Freundschaft und den ewigen Kreislauf der Natur, mit vielen Liedern, die dazu einladen, innezuhalten und das Gesehene zu verarbeiten.

 

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival 2017



Altersempfehlung: 6+
Niederlande 2016
80 Minuten, Farbe
Regie: Simone van Dusseldorp

mit: Hiba Ghafry, Jashayra Oehlers, Felix van de Weerdt, Matheu Hinzen

» Download Begleitmaterial

Die Kuh und der Präsident

La vache et le président

Lucas bekommt von seinem Vater, mit dem er allein auf einem bretonischen Bauernhof lebt, ein neugeborenes Kalb geschenkt. Der Junge und Maéva werden unzertrennliche Freunde. Als ein Jahr später eine kranke Kuh auf dem Hof entdeckt wird, soll die ganze Herde geschlachtet werden. Um Maéva vor dem sicheren Tod zu bewahren, fahren Lucas und sein Vater mit dem ungewöhnlichen Haustier im Schlepptau nach Paris und wollen den Präsidenten um eine Begnadigung bitten. Die Journalistin und Ghostwriterin Sarah hilft den beiden, Maéva in einer abenteuerlichen Aktion zu retten, und erobert ganz nebenbei das Herz von Lucas’ Vater.

Spannung, Action, eine Prise Romantik und viel Humor – eine Komödie für die ganze Familie in typisch französischer Leichtigkeit.

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2000

 



Altersempfehlung: 7+
Frankreich 2000
90 Minuten, Farbe
Regie: Philippe Muyl

mit: Bernard Yerlès, Florence Pernel, Christian Bujeau, Mehdi Ortelsberg

» Download Begleitmaterial

Amelie rennt

Amelie leidet an schwerem Asthma. Ihre Eltern schicken sie deshalb nach Südtirol in eine Spezialklinik, wo das Mädchen lernen soll, mit seiner Krankheit umzugehen. Dem widerspenstigen Teenager passt das überhaupt nicht, denn Amelie möchte nicht an ihre Krankheit erinnert werden. Um den verhassten Therapien zu entgehen, nimmt sie Reißaus. Als der Nachbarjunge Bart ihr von einem traditionellen Feuer oben auf dem Berg erzählt, das selbst schwere Krankheiten heilen soll, steht für Amelie fest: Auf diesen Berg muss sie hinauf!

 

Vor der atemberaubenden Landschaft der Südtiroler Berge entwickelt sich in diesem Abenteuerfilm eine zarte Freundschaft zwischen zwei sehr gegensätzlichen Charakteren, die von den beiden Hauptdarstellern souverän gespielt werden.

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2017

BESTER FILM, Kinderfilmfestival Zlin 2017
BESTER DEUTSCHER KINDERFILM, Festival Goldener Spatz 2017



Altersempfehlung: 10+
Deutschland, Italien 2017
97 Minuten, Farbe
Regie: Tobias Wiemann

mit: Mia Kasalo, Samuel Girardi, Susanne Bormann, Denis Moschitto, Jasmin Tabatabai u. a.

» Download Begleitmaterial

Little Wing

Tyttö Nimeltä Varpu

Varpu ist mit ihren zwölf Jahren auf sich allein gestellt. Ihre ständig überforderte Mutter ist mit eigenen Problemen beschäftigt und denkt so viel über ihre verpatzten Führerscheinprüfungen und einen neuen Partner nach, dass sie darüber sogar Varpus Geburtstag vergisst. Einen emotionalen Ausgleich findet das junge Mädchen im Reitunterricht. Hier fühlt sie sich frei und glücklich. Ihr großer Wunsch aber ist es, den Vater kennenzulernen, an den sie sich kaum erinnern kann. Um ihn zu finden, begibt sich Varpu auf eine Reise in den hohen Norden.

 

Einfühlsam erzählt der Film von einem jungen Mädchen an der Schwelle zum Erwachsenwerden, das seinen Platz in der Welt sucht und findet.



Altersempfehlung: 13+
Finnland 2016
100 Minuten, Farbe
Regie: Selma Vilhunen

mit: Linnea Skog, Paula Vesala, Lauri Maijala, Santtu Karvonen, u.a.

Alan und Naomi

“Warum gerade ich?”, fragt der 14-jährige Alan. Warum muss er die verrückte Naomi besuchen, während seine Freunde draußen spielen? “Weil du einer von den Glücklichen bist”, sagt sein Vater. Was das bedeutet, lernt Alan erst, als er Naomi näher kennen lernt. Seit das Mädchen mit ansehen musste, wie sein Vater von der Gestapo verhaftet wurde, spricht es nicht mehr. Auch nicht im sicheren Brooklyn des Jahres 1944, wohin Naomi und ihre Mutter flüchten konnten. Vorsichtig beginnt Alan Naomi ins Leben zurückzuholen, und die beiden werden unzertrennliche Freunde. Aber ihr tiefes Trauma hat Naomi noch nicht überwunden.

 

Äußerst einfühlsam inszenierte Sterling Van Wagenen diese Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft – die Kinderjury des Internationalen Kinderfilmfestivals 1992 belohnte dafür den Film mit dem ersten Preis.

 

PREIS DER KINDERJURY,

Internationales Kinderfilmfestival Wien 1992



Altersempfehlung: 10+
USA 1991
95 Minuten, Farbe
Regie: Sterling Van Wagenen

mit: Lukas Haas, Vanessa Zaoui, Michael Gross, Amy Aquino u. a.

A Dios Momo

Um zum Familienunterhalt beizutragen, verkauft Obdulio Zeitungen, obwohl seine Großmutter ihn lieber in der Schule sehen würde. Obdulio findet es wichtiger, seine Geschwister zu unterstützen, als selbst lesen und schreiben zu lernen. Aber dann beginnt der Karneval in Montevideo, und die Murgas ziehen mit ihren Gesängen und Trommeln durch die Straßen der Stadt. Im Karneval ist alles anders. Ein aus dem Nichts auftauchender Nachtwächter lehrt Obdulio lesen und schreiben, und die neue Welt der Worte eröffnet Obdulio ein wundersames Reich der Imagination.

 

In seinen flüchtigen Bildern stets zwischen Vorstellung und Wirklichkeit schwebend, ist der Film ein überaus gelungenes Beispiel für den magischen Realismus Lateinamerikas.



Altersempfehlung: 11+
Uruguay 2005
108 Minuten, Farbe
Regie: Leonardo Ricagni

mit: Mathias Acuña, Jorge Esmoris, Washington Luna, u. a.

Weltvertrieb:
Fabrication Films

Ab in den Himmel

Upp i det blå

Irrtümlich wird Pottan von ihren vielbeschäftigten Eltern über den Sommer nicht im geplanten Pony Camp, sondern bei einer Müllverwertungsanlage abgesetzt. Nach einigem Zögern nehmen die Betreiber sie bei sich auf. Pottan taucht in eine absurde Welt ein, in der Müll kein Abfall ist, sondern wiederverwertbar. Man kann damit sogar reich werden! Zumindest glauben das Pottans Gastgeber, die ein Raumschiff bauen, um damit wertvollen Sattelitenmüll aus dem All zu holen. Und Pottan tritt unverhofft eine unglaubliche Reise an.

 

Die Selbstverständlichkeit, mit der hier lebensgroße Puppen mit menschlichen Akteuren interagieren, hat etwas Schräges und absolut Bezauberndes.



Altersempfehlung: 6+
Schweden 2016
82 Minuten, Farbe
Regie: Petter Lennstrand

mit: Mira Forsell, Adam Lundgren, Guffe Funck, Petter Lennstrand

» Download Begleitmaterial