Meine Brüder und ich

Mes frères et moi

Nour lebt mit seinen drei Brüdern in einem Küstenort im Süden Frankreichs. Nours Mutter liegt nach einem Schlaganfall im Koma und wird von den Brüdern liebevoll zu Hause gepflegt. Weil seine Mutter Opern geliebt hat, spielt Nour ihr Arien von Pavarotti vor. Sein Bruder Abel versucht die Familie zusammen zu halten, während Hédi krumme Geschäfte macht und Mo am Hotelpool deutsche Urlauberinnen umgarnt. Als Nour zufällig in der Ferienschule in einen Opernchor gerät, erweitert sich sein Blick auf die Welt. Am Ende ist ein Sommer vorbei, in dem sich für den Jungen alles und nichts geändert hat.

 

Zärtlich wird vom Alltag der vier Brüder berichtet, die versuchen, das Leben in den Griff zu bekommen und für die der Zusammenhalt untereinander letztlich das Wichtigste ist.



Altersempfehlung: 11+
Frankreich 2021
108 Minuten, Farbe
Regie: Yohan Manca

mit: Maël Rouin-Berrandou, Judith Chemla, Dali Benssalah, Sofian Khammes, Moncef Farfar, u.a.

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französische Originalfassung, deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
Ad Vitam

Fourmi – Von Liebe und Lügen

Fourmi

Theos Vater ist seit der Scheidung arbeitslos und trinkt. Auf dem Fußballfeld, auf dem Theo brilliert, ist er kein beliebter Gast, weil er gerne randaliert. Als sich ein Talent Scout von Arsenal für den Jungen interessiert, macht Theo seinem Vater vor, dass er im Herbst mit dem Training in England beginnen kann. Um seinen Sohn begleiten zu können, hört Laurent mit dem Trinken auf, sucht sich Arbeit und eine eigene Wohnung und führt zunehmend wieder ein geordnetes Leben. Für Theo aber wird die Lage immer brenzliger, denn wie soll er aus dem Lügengespinst, in das er sich verstrickt hat, wieder herauskommen?

 

Ein Feelgood-Movie, das in bekannter französischer Manier von der Liebe zwischen Vater und Sohn erzählt, und davon, dass eine Lüge manchmal auch zu einem Happy End führen kann.



Altersempfehlung: 11+
Frankreich 2019
105 Minuten, Farbe
Regie: Julien Rappeneau

mit: François Damiens, Maleaume Paquin, André Dussollier, Ludivine Sagnier, u.a.

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Das Schweigen Netos

El silencio de Neto

Neto ist ein schweigsamer Junge, der inmitten einer Welt lebt, die von den üblichen Familienstreitigkeiten und einem Bürgerkrieg geprägt ist. Sein Onkel Ernesto, ein Außenseiter in der Familie, hilft ihm, seine Scheu vor der Welt zu überwinden und seinen eigenen Bedürfnissen zu folgen, Wünsche zu verwirklichen: endlich die gleichaltrige Nachbarstochter Ani anzusprechen, trotz seines Asthmas auf den Vulkan draußen vor der Stadt zu klettern oder einen Luftballon steigen zu lassen.

 

Eine spannende und unterhaltsame Geschichte über eine Welt, in der Gewalt und Unruhe herrschen, ohne dass diese grausam ins Bild gebracht werden.



Altersempfehlung: 11+
Guatemala 1994
106 Minuten, Farbe
Regie: Luis Argueta

mit: Herbert Meneses,
Oscar Javier Almengor,
Julio Diaz, Eva Tamargo Lemus

Der Wanderzirkus

Ganh xiec rong

Dat und seine Schwester leben mit ihrem ewig betrunkenen Vater in einem kleinen Dorf in den vietnamesischen Bergen. Eines Tages taucht ein Wanderzirkus auf. Dat freundet sich mit dem Mädchen vom Zirkus an: Er hofft hinter den Trick zu kommen, mit dem die Gaukler aus einem leeren Korb plötzlich Reis für alle zaubern. Könnten Dat und seine Schwester, könnten all die hungernden Menschen fortan durch dieses unfassbare Wunder immer ausreichend zu essen haben? Dat wird bitter enttäuscht: Alles war nur Schwindel und fauler Zauber.

 

Vom ersten Augenblick an packt die Intensität, mit der die Vietnamesin Viet Linh diese Zirkusgeschichte erzählt. Trotz seines Realismus berührt der Film immer auch die Grenze des Traums.



Altersempfehlung: 11+
Vietnam 1988
80 Minuten, S/W
Regie: Viet Linh

mit: Vien Minh, Be Khuong,
Thai Ngan, Cac Son, The Anh

Killer Kid

Der elfjährige Djilai wächst im Libanon auf. Er wird von seiner Familie verkauft und gemeinsam mit anderen Gleichaltrigen, die sein Schicksal teilen, zum Soldaten ausgebildet. Er lernt zu töten ohne nach Gründen zu fragen. 
Zur selben Zeit lebt Karim in einem Pariser Vorort. Er ist der Sohn arabischer Einwanderer, fährt leidenschaftlich gerne Skateboard, hört Rap und schaut sich mit seinen Freunden spätnachts Sexfilme an. Seine Freundin ist heroinsüchtig.
Djilai kommt unter dem Namen Laid nach Paris, um seine Mission zu erfüllen: Er soll den Präsidenten erschießen. Er lernt Karim kennen, und dieser wird sein Vorbild in der für ihn fremden Kultur. Djilai/Laid und Karim werden, trotz aller Unterschiede, Freunde – auf Leben und Tod.



Altersempfehlung: 11+
Frankreich 1994
95 Minuten, Farbe
Regie: Gilles De Maistre

mit: Teufik Jallab,
Younesse Boudache,
Marc de Jonge, Said Amadis

Santa Clara

Clara Hakedosha

In einer tristen Industriestadt in Israel – die Jugendlichen können weder von ihrem Klassenlehrer noch dem exzentrischen Schuldirektor gebändigt werden. Die Klassenrebellen Tikel und Rosenthal kümmern sich wenig um Tests und Schularbeiten. Sie rasen am liebsten von Rosys Schwester im Cabrio kutschiert durch die Stadt. Clara, die 13-jährige Tochter russischer Einwanderer, ist die Außenseiterin in der Klasse. Übernatürliche Kräfte ermöglichen ihr, in die Zukunft zu sehen. Mir ihrer Hilfe kann die ganze Klasse den Mathematiktest bestehen. Tikel und Rosy sind in Clara verliebt und werden bald zu Rivalen. Clara weiß, dass sie mit ihrer ersten Liebe ihre übersinnlichen Kräfte verliert. Wofür wird sie sich entscheiden, und für wen?

 

PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 1996

 

 



Altersempfehlung: 11+
Israel 1995
89 Minuten, Farbe
Regie: Ari Folman, Ori Sivan

mit: Lucy Dubnichek,
Halil Elohev,
Johannie Peterson, Maya Maron

Die Rosenverkäuferin

La vendedora de rosas

Mónica ist dreizehn Jahre alt und hat schon einiges hinter sich. Sie hat sich auf der Straße ihre eigene kleine Welt aufgebaut, in der sie das Wenige, das sie hat, verbissen verteidigt: ihre Freundinnen und Kameraden, die noch Kinder sind wie sie selbst. Ihren „Freund“, der mit Drogen handelt. Aber vor allem kämpft sie um ihre Würde und ihren Stolz und gibt sie für nichts und niemanden auf. Am heiligen Abend verkauft Mónica wie alle Abende Rosen, um überleben und sich den Traum eines richtigen Weihnachtsfestes leisten zu können. Aber das Leben hat es nicht gut mit ihr gemeint und hat selbst an diesem besonderen Tag nur Einsamkeit, Schäbigkeit, Drogen und Tod für sie anzubieten.



Altersempfehlung: 11+
Kolumbien 1998
120 Minuten, Farbe
Regie: Victor Gaviria

mit: Leidy Tabares, Marta Correa,
Mileider Gil, Diana Murillo

Die Pipeline-Kinder

Bacheh-haye naft

Ismael lebt mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester in der Nähe von Masjed Soleyman, einer Stadt im Süden des Irans, wo die meisten Ölquellen des Landes liegen. Der Vater ist wie viele Männer des Dorfes auf der Suche nach Arbeit nach Kuwait gegangen und nicht mehr zurückgekommen. Die Familie hat kaum das Nötigste zum Überleben. Ismael versucht, seiner Mutter bei ihrem tagtäglichen Kampf zu helfen.

Ansonsten treibt er sich mit den anderen Kindern bei den Pipelines herum. Es gilt als Mutprobe, eine tiefe Schlucht zu überqueren, über die die Pipeline führt …

 

Der spannende Film zeichnet sich durch die genaue Beobachtung der täglichen wirtschaftlichen und sozialen Realität einer Region aus.



Altersempfehlung: 11+
Iran 2001
90 Minuten, Farbe
Regie: Ebrahim Forouzesh

mit: Milad Rezaei, Azar Khosravi, Milad Shadi

Kleine Geheimnisse

Perl oder Pica

Norbis Vater ist ein ehrenwerter Bürger der kleinen Stadt, in der die Familie lebt, und immer auf sein Ansehen bedacht. Als Patriarch, der seine Lieben auf Schritt und Tritt kontrolliert, hat er strenge Prinzipien. Da gibt es keine langen Haare und kein zu spätes Auftauchen beim Abendessen. Zuwiderhandeln wird sofort bestraft – wenn es sein muss, mit der Peitsche. Wenn man dann noch jede Nacht das Bett einnässt und tagtäglich von seinen Mitschülern gehänselt wird, weil man am Sonntag in der Kirche ministriert, hat man es als heranwachsender Jugendlicher wirklich nicht leicht. Aber wie soll man sich aus dem kleinbürgerlichen Teufelskreis befreien?

 

Die Autoren des Films haben das Ambiente und die Kostüme der 60er Jahre mit sehr viel Sorgfalt rekonstruiert und das leicht verstaubte Luxemburg jener Zeit geschickt in Szene gesetzt.



Altersempfehlung: 11+
Luxemburg 2006
87 Minuten, Farbe
Regie: Pol Cruchten

mit: Ben Hoscheit, André Jung, Nicole Max, Anouk Wagener

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Wallay – Heimat

Wallay

Damit hat Ady nicht gerechnet! Anstatt aufregende Ferien bei den Verwandten in Burkina Faso zu verbringen, soll der Junge aus der französischen Großstadt auf dem Boot seines Onkels jeden Cent abarbeiten, den er von den regelmäßigen Überweisungen seines Vaters an die Familie unterschlagen hat. Ohne ihn! Und sein Onkel will auch noch einen richtigen Afrikaner aus ihm machen, indem er ihn allen möglichen Initiationsriten unterzieht und ihn sogar beschneiden lassen will! Als aber Ady seine Großmutter kennenlernt, beginnt sich die Einstellung zu seinen afrikanischen Wurzeln zu verändern.

 

Mit subtilem Humor wird in diesem Film mit der Ungleichheit zwischen Nord und Süd umgegangen, ohne die damit verbundene Problematik wegzulachen.

 

UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival 2017



Altersempfehlung: 11+
Frankreich, Burkina Faso, Katar 2017
84 Minuten, Farbe
Regie: Berni Goldblat

mit: Makan Nathan Diarra, Ibrahim Koma, Hamadoun Kassogué, Mounira Kankolé

A Dios Momo

Um zum Familienunterhalt beizutragen, verkauft Obdulio Zeitungen, obwohl seine Großmutter ihn lieber in der Schule sehen würde. Obdulio findet es wichtiger, seine Geschwister zu unterstützen, als selbst lesen und schreiben zu lernen. Aber dann beginnt der Karneval in Montevideo, und die Murgas ziehen mit ihren Gesängen und Trommeln durch die Straßen der Stadt. Im Karneval ist alles anders. Ein aus dem Nichts auftauchender Nachtwächter lehrt Obdulio lesen und schreiben, und die neue Welt der Worte eröffnet Obdulio ein wundersames Reich der Imagination.

 

In seinen flüchtigen Bildern stets zwischen Vorstellung und Wirklichkeit schwebend, ist der Film ein überaus gelungenes Beispiel für den magischen Realismus Lateinamerikas.



Altersempfehlung: 11+
Uruguay 2005
108 Minuten, Farbe
Regie: Leonardo Ricagni

mit: Mathias Acuña, Jorge Esmoris, Washington Luna, u. a.

Weltvertrieb:
Fabrication Films