Unterirdische Heimlichkeiten

Underjordens hemlighet

Nisse muss wegen einer Untersuchung für längere Zeit ins Krankenhaus. Dort lernt er Lelle kennen, der schwer krank und deshalb ein Dauerpatient ist. Gemeinsam machen die beiden die Gänge des Krankenhauses unsicher. Lelle weiht Nisse in seinen geheimen Traum ein: er möchte die Essensvorräte, die noch vom Krieg im Keller des Krankenhauses lagern, in einem selbstgebauten Zeppelin nach Afrika schaffen, damit die Kinder dort nicht mehr hungern müssen. Nisse erklärt sich bereit, Lelle bei der Verwirklichung seines Traumes zu helfen. Aber das ist gar nicht so einfach …

 

Ein einfühlsamer Film über Freundschaft, das Leben mit einer Krankheit und die Fähigkeit, das Mitgefühl für andere trotzdem nicht zu verlieren.



Altersempfehlung: 9+
Schweden 1991
81 Minuten, Farbe
Regie: Clas Lindberg

mit: Oliver Loftéen, Max Vitali,
Ulf Eklund, Anna-Yrsa Falenius

Tinke – Kleines starkes Mädchen

Ulvepigen Tinke

Dänemark vor etwa 150 Jahren: Tinke ist ein Findelkind. Der Hirtenjunge Laurus hat sie verwahrlost im Wald gefunden und zu der Bauernfamilie mitgenommen, für die er arbeitet. Zunächst ist Tinke noch scheu, doch dann freunden sich die beiden an. Laurus findet heraus, dass Tinke beide Eltern verloren hat und seither ganz allein im Wald lebt. Während die Bäuerin Tinke gerne als Tochter im Haus behalten möchte, kann sich der mürrische Bauer nicht mit ihr anfreunden. Er ist froh, als sich herausstellt, dass Tinke von einer wohlhabenden Familie abstammt. Nun wird Tinke zu ihren Großeltern gebracht, aber in deren Haus fühlt sie sich überhaupt nicht wohl. Sie möchte viel lieber bei Laurus bleiben.

 

Der spannende Film über Freundschaft, Verlust und Toleranz besticht durch seine wunderschöne Bildsprache und die hervorragende Hauptdarstellerin.

TINKE wurde beim Internationalen Kinderfilmfestival “Lucas 2002” in Frankfurt am Main mit dem Preis der Kinderjury und der

CIFEJ-Jury ausgezeichnet.

 

PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 2003



Altersempfehlung: 8+
Dänemark 2002
92 Minuten, Farbe
Regie: Morten Køhlert

mit: Sarah Juel Werner,
Peter Jeppe Hansen,
Bent Mejding

Strohhut und Filzpantoffel

Heinähattu ja Vilttitossu

Strohhut und Filzpantoffel sind Schwestern und immer zusammen. Aber jetzt soll die ältere Strohhut in die Schule kommen. Die Veränderungen, die dadurch entstehen werden, machen beiden Mädchen Kopfzerbrechen. Wer wird saubermachen und das Geschirr abwaschen, wenn Strohhut nicht da ist? Und vor allen Dingen, wer wird mit Filzpantoffel spielen? Strohhuts und Filzpantoffels Mutter ist nicht gerade eine Paradehausfrau, und der Vater der beiden ist immer mit seinen Kartoffeln beschäftigt, denen sein ganzes wissenschaftliches Interesse gilt. Strohhut hat das Gefühl, sie muss die Sache selbst in den Griff bekommen …

 

Ein liebenswürdiger Film über zwei kleine Mädchen, die merken, dass die Erwachsenen nichts begreifen, wenn sie immer nur brav sind.



Altersempfehlung: 5+
Finnland 2002
72 Minuten, Farbe
Regie: Kaisa Rastimo

mit: Katrina Tavi, Tilda Kilanlehto, Minna Suuronen, Antti Virmavirta

Ein Sommer mit den Burggespenstern

Auf Burg Finsterstein in den Salzburger Bergen wird ein Film gedreht. Die Gespenster, die die Burg bevölkern, fühlen sich durch die Arbeit der Filmcrew belästigt und sabotieren sie, wo immer sie können. Caroline, die Tochter des kanadischen Regisseurs, und Jakob, ein Junge aus dem Dorf, versuchen, zwischen den Gespenstern und der Crew zu vermitteln. Und dann gilt es noch, einen ganz besonderen Hahn zu retten, von dessen Krähen das Wohl der Nonnen abhängt, die in der Burg herumgeistern. Für Caroline und Jakob wird es ein Sommer voller Abenteuer und Freundschaft, den die beiden nie vergessen werden.

 

Eine beschwingte Komödie mit magischen Momenten und einer großen Liebe zu kleinen Details.



Altersempfehlung: 6+
Österreich, Kanada 2003
85 Minuten, Farbe
Regie: Bernd Neuburger

mit: Sarah-Jeanne Labrosse,
Nikola Culka, Karl Merkatz,
Konstanze Breitebner

Schwerer Abschied – Mein Vater

Dyskoloi apohairetismoi: O babas mou

Elias hat durch einen Autounfall seinen geliebten Vater verloren. Er will den Verlust nicht wahrhaben und zieht sich mit den Arbeitsutensilien und einem Sakko seines Vaters auf den Dachboden des Hauses zurück. Dort richtet er sich ein Vertretergeschäft ein, so wie es sein Vater hatte. Der ahnungslosen Großmutter schreibt er anstelle seines Vaters innige Briefe von “seinen” Geschäftsreisen. Der Vater hat ihm bei seinem letzten Besuch zu Hause versprochen, wieder da zu sein, wenn die Amerikaner auf dem Mond landen. Und sein Vater hat noch nie etwas versprochen, was er nicht gehalten hat …

 

Der feinfühlige Film über den Verlust eines geliebten Menschen und wie man damit fertig wird ist eingebettet in das aufregende Erlebnis der ersten Mondlandung 1969.



Altersempfehlung: 10+
Griechenland 2002
118 Minuten, Farbe
Regie: Penny Panayotopoulou

mit: Giorgos Karayannis,
Stelios Mainas,
Joanna Tsirigouli,
Christos Stergioglou

Die Pipeline-Kinder

Bacheh-haye naft

Ismael lebt mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester in der Nähe von Masjed Soleyman, einer Stadt im Süden des Irans, wo die meisten Ölquellen des Landes liegen. Der Vater ist wie viele Männer des Dorfes auf der Suche nach Arbeit nach Kuwait gegangen und nicht mehr zurückgekommen. Die Familie hat kaum das Nötigste zum Überleben. Ismael versucht, seiner Mutter bei ihrem tagtäglichen Kampf zu helfen.

Ansonsten treibt er sich mit den anderen Kindern bei den Pipelines herum. Es gilt als Mutprobe, eine tiefe Schlucht zu überqueren, über die die Pipeline führt …

 

Der spannende Film zeichnet sich durch die genaue Beobachtung der täglichen wirtschaftlichen und sozialen Realität einer Region aus.



Altersempfehlung: 11+
Iran 2001
90 Minuten, Farbe
Regie: Ebrahim Forouzesh

mit: Milad Rezaei, Azar Khosravi, Milad Shadi

Kleiner Mönch

Dong seung

In einem stillen, abgeschiedenen Tempel in den Bergen leben drei Generationen von Mönchen zusammen. Für den neunjährigen

Do-nyum ist es nicht leicht, das karge und eintönige Leben im Tempel zu ertragen, zumal er sieht, wie viel Spaß die Kinder im nahe gelegenen Dorf miteinander haben. Er hat Sehnsucht nach seiner Mutter und träumt davon, dass sie ihn wieder nach Hause holt. Eines Tages kommt eine junge Frau in den Tempel, um für ihren verstorbenen Sohn zu beten. Der kleine Mönch und die Frau fassen eine schüchterne Zuneigung zu einander, und fast wird der Traum des Jungen wahr …

 

Der stille Film beobachtet sorgfältig und genau das Leben der buddhistischen Tempelmönche, ohne dabei auf die Geschichte zu vergessen.

 

UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2003



Altersempfehlung: 9+
Südkorea 2002
102 Minuten, Farbe
Regie: Kyung-Jung Joo

mit: Kim Tae-Jin, Chon Moo-Song, Kim Ye-Rung

25 Kinder und ein Vater

Ershiwuge haizi yige die

Der Hühnerfarmer Zhao Guang ist als Waisenkind von seinen Dorfnachbarn aufgezogen worden. Bei einer Zeremonie in der fernen Bezirksstadt erklärt er vor laufender Fernsehkamera, dass er aus Dankbarkeit am liebsten ein Vater für alle Waisenkinder Chinas wäre. Als Zhao Guang auf seine Farm zurückkehrt, wimmelt es dort von Kindern, die seine Ankündigung ernst genommen haben. Aber wie soll er plötzlich 25 Kinder versorgen? Und wie soll er, der selbst nie etwas gelernt hat, sie unterrichten? Seine Verlobte ist zudem gar nicht begeistert über den plötzlichen Kinderzuwachs und verlässt ihn kurzerhand. Aber so schnell gibt Zhao nicht auf …

 

Ein spritziger und warmherziger Familienfilm, filmisch fantasievoll umgesetzt.



Altersempfehlung: 7+
China 2002
90 Minuten, Farbe
Regie: Huang Hong

mit: Huan Hong, Li Lin,
Lei Kesheng, Siquin Gaowa

Elina

Elina - Som om jag inte fanns

Elina gehört zur finnischen Minderheit, die in den fünfziger Jahren im hohen Norden Schwedens lebt. Weil sie lange krank war, muss sie eine Klasse wiederholen. Ihre neue Lehrerin Fräulein Holm hat Vorurteile gegen Finnen, noch dazu, wenn sie arm und vaterlos sind wie Elina. Sie  schikaniert das Mädchen ständig. Elina flüchtet daher immer öfter in das nahe liegende Moor, wo ihr die Zwiesprache mit ihrem toten Vater Trost spendet. Als Elina sich bei Fräulein Holm für eine Sache entschuldigen soll, die sie nicht begangen hat, verweigert sie sich stolz und unbeugsam. Ein zäher Kampf zwischen Schülerin und Lehrerin beginnt …

 

ELINA bezieht seine Stärke aus der einfachen Klarheit, mit der die Geschichte erzählt wird. Der beeindruckende Film gewann beim Kinderfilmfest in Berlin 2003 den ersten Preis der Kinderjury.

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2003



Altersempfehlung: 8+
Schweden, Finnland 2001
80 Minuten, Farbe
Regie: Klaus Härö

mit: Natalie Minnevik,
Bibi Anderson,
Marjaana Maijala,
Henrik Rafaelsen

Nenn mich einfach Axel

Kald mig bare Aksel

Axel hätte eigentlich mit seinem Vater auf Urlaub fahren sollen, aber der hat ihn hängen lassen. Also bleibt Axel nichts anderes übrig, als seine Ferien zu Hause in der dänischen Vorstadtsiedlung zu verbringen. Dort ist es öd, und Axel landet mehr zufällig als gewollt in einem Trio mit Annika und Fatima, um für den Musikwettbewerb des Jugendclubs ein Lied vorzubereiten. Axel wäre gerne so cool wie die tollen muslimischen Jungs aus der Siedlung, die goldene Kettchen tragen und interessante Dinge auf Arabisch sagen. Ob es vielleicht hilft, wenn er zum muslimischen Glauben übertritt?

 

Mit tiefsinnigem Humor und viel Wärme rückt Pia Bovins Film die Identitätssuche in einer polikulturellen Gesellschaft in den Mittelpunkt.

 

PREIS DER ERWACHSENEN JURY, Berlinale 2003

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2003



Altersempfehlung: 7+
Dänemark 2002
85 Minuten, Farbe
Regie: Pia Bovin

mit: Adam Gilbert Jespersen, Nour Abou El-Foul, Nadia Bøggild

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Stark wie ein Löwe

Lejontämjaren

Simon hat ein Problem, und das heißt Alex. Immer wieder lauert ihm der ältere Junge nach der Schule auf und bedroht ihn. Es nützt nicht viel, dass Simon sich in seiner Fantasie einen Löwen zulegt, der ihn vor Alex beschützt. Seiner Mutter will er sich nicht anvertrauen, die hat schon genug um die Ohren. Als jedoch ein neuer Mann in ihrem Leben auftaucht, fasst Simon Vertrauen zu Björn und glaubt, einen Ausweg für sein Problem zu sehen. Doch dann stellt sich heraus, dass Björn Alex‘ Vater ist. Als er und Simons Mutter zusammenziehen, fangen die Probleme erst richtig an.

 

Geradlinig erzählt der Film eine einfache Geschichte konsequent aus Simons Perspektive und bietet am Ende eine überraschende Lösung.



Altersempfehlung: 7+
Schweden 2002
88 Minuten, Farbe
Regie: Manne Lindvall

mit: Eric Lager, Linus Nord, Lisa Lindgren, Magnus Krepper

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Mirakel – Ein Engel für Dennis P.

Mirakel

Dennis lebt allein mit seiner Mutter und hat schwerwiegende Probleme. Zu Hause herrscht immer Chaos, sein Lehrer hat es auf ihn abgesehen, sein bester Freund ist in dasselbe Mädchen verliebt wie er, und was das Schlimmste ist: „Unten herum“ wachsen ihm immer noch keine Haare! Für einen zwölfjährigen Jungen ist das eindeutig zu viel, und nur noch ein Wunder kann Dennis aus seinem Schlamassel retten. Und das Wunder geschieht tatsächlich in Gestalt eines modernen Engels, der eines Tages auftaucht. Aber selbst wenn alle Wünsche plötzlich in Erfüllung gehen, entwickeln sich die Dinge manchmal anders, als man sich das vorgestellt hat.

 

Ein modernes Märchen, mit cooler Musik und schrillen Farben als schräges Musical inszeniert.



Altersempfehlung: 10+
Dänemark 2000
80 Minuten, Farbe
Regie: Natasha Arthy

mit: Stefan Pagels Andersen, Sidse Babett Knudsen, Peter Frödin, Thomas Bo Larsen, Sebastian Jessen, Stephania Potalivo