Der kleine Ausreisser

Little Fugitive

Joey sitzt einem üblen Scherz seines Bruders auf und glaubt, ihn erschossen zu haben. Verzweifelt über die vermeintliche Tat und voller Angst vor der Polizei flüchtet er nach Coney Island. In den zwei Tagen, die er dort im Vergnügungspark verbringt, vergisst er immer wieder, warum er von zu Hause ausgerissen ist. Mit großen Augen verfolgt er die wunderbare Welt, die sich ihm hier eröffnet. Geld für die Attraktionen besorgt er sich durch das Einsammeln von Pfandflaschen. Ganz besonders zieht ihn die Koppel mit den Pferden an, denn Reiten ist sein großer Traum.

 

Mit diesem Filmklassiker haben wir für unsere ZuschauerInnen eine Perle des Kinderfilms wieder entdeckt. 

 

SILBERNER LÖWE, Filmfestspiele Venedig 1953



Altersempfehlung: 7+
USA 1953
80 Minuten, S/W
Regie: Ray Ashley, Morris Engel, Ruth Orkin

mit: Richard Brewster, Winifred Cushing, Jay Williams, Wil Lee, Charlie Moss, Tommy DeCanio, Richie Andrusco

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Karlas Welt

Karlas Kabale

Weihnachten steht vor der Tür, aber Karla freut sich nicht darauf. Ihre Mutter hat keine Zeit zum Kekse backen, ihr Stiefvater hat ihr neues Zimmer immer noch nicht fertig eingerichtet und ihre beiden kleinen Brüder nerven. Als dann auch noch ihr Vater den traditionellen Vorweihnachtsabend absagt, weil er wieder einmal betrunken ist, hat Karla genug. Kurz entschlossen zieht sie aus, um Weihnachten woanders zu feiern. Der Außenseiter Buster nimmt sie für eine Nacht auf. Wird Karla ihren Platz in der Welt behaupten können?

 

In vielen kleinen Begebenheiten greift der Film alltägliche Probleme einer Zehnjährigen auf und verdichtet sie zu einer erstaunlich differenzierten Geschichte. Mit Karlas Augen werden wir durch ihre kleine Welt und schließlich zum Happy End geführt.

 

BESTER FILM,  Robert Festival Preis 2008, Dänemark



Altersempfehlung: 8+
Dänemark 2007
92 Minuten, Farbe
Regie: Charlotte Sachs Bostrup

mit: Elena Arndt-Jensen, Ellen Hillingsø

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Der Indianer

De Indiaan

“Die meisten Kinder kommen aus dem Bauch ihrer Mutter. Ich kam aus einem Flugzeug.” Koos hat Angst vor Wasser, aber er ist glücklich mit seinen holländischen Adoptiveltern. Eines Tages lernt er Straßenmusiker aus Peru kennen und begreift, dass auch er ein Indianer ist. Als er gleichzeitig erfährt, dass seine Mutter ein Baby erwartet, stürzt Koos in eine existenzielle Krise und beginnt, seiner wahren Herkunft und dem Namen nachzuspüren, der ihm von seinen Vorfahren zugedacht wurde. Dazu muss er jedoch in einem Ritual seine Angst vor dem Wasser überwinden.

 

Einfühlsam und spannend inszeniert Ineke Houtman die Suche eines Adoptivkindes nach seinen Wurzeln und macht in einer einfachen Geschichte deutlich, wie wichtig es ist, seine eigene Identität zu kennen.

 

PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 2010



Altersempfehlung: 8+
Niederlande 2009
80 Minuten, Farbe
Regie: Ineke Houtman

mit: Matthias den Besten,
Bastiaan Ragas,
Angelique de Bruijne,
Hans Dagelet

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Hautfarbe: Honig

Couleur de peau: Miel

Mit knapp sechs Jahren wird Jung 1971 von einer belgischen Familie adoptiert. Entwurzelt aus seiner Heimat und der französischen Sprache nicht mächtig, fällt es ihm schwer, sich zurechtzufinden. Rückblickend verfolgt er die wichtigsten Stationen seines Lebens: die Ankunft in Belgien, das schwierige Familienleben, die noch schwierigere Pubertät. Als Erwachsener begibt sich Jung auf die Suche nach seinen koreanischen Wurzeln.

 

Jung und Laurent Boileau mischen in diesem autobiographischen Film dokumentarische Szenen mit Archivbildern und animierten Sequenzen und bringen uns dabei das Dilemma einer gut gemeinten Adoption besonders nahe. 

 

PUBLIKUMSPREIS und UNICEF-Preis, Annecy International Film Festival 2012



Altersempfehlung: 12+
Belgien, Frankreich, Südkorea, Schweiz 2012
75 Minuten, Farbe
Regie: Jung, Laurent Boileau

Tage ohne Musik

Algunos días sin música

Während in der neuen Schule zum Auftakt gesungen wird, lernt Sebastián Guzmán und Email kennen. Aus einem Witz heraus wünschen sich die drei, dass die Musiklehrerin tot umfallen möge – und genau das passiert! Was dramatisch klingt, ist nur der Anlass für den Beginn einer Freundschaft. Guzmán lebt bei seiner schlecht gelaunten Großmutter und sucht nach seinem verschollenen Vater. Email trägt zu allen Gelegenheiten seinen Karateanzug und überdeckt damit seine Unsportlichkeit. Sebastián leidet ein wenig unter der Enge seines Familienlebens. Aber wenn die drei zusammen abhängen, ist die Welt in Ordnung.

 

Unaufgeregt erzählt der Film von seinen drei Protagonisten und lässt uns dabei tief in einen argentinischen Alltag blicken.



Altersempfehlung: 8+
Argentinien, Brasilien 2013
78 Minuten, Farbe
Regie: Matías Rojo

mit: Jenónimo M. Escoriazza, Tomás Exequiel Araya, Emilio Lacerna

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Standing Up – Gemeinsam sind wir stark

Standing Up

Während eines Sommercamps werden Howie und Grace von anderen Kindern ohne Kleider und in völliger Dunkelheit auf einer Insel im See zurückgelassen. Daran gewöhnt, schikaniert zu werden, beschließen die beiden, nicht mehr ins Camp zurück zu kehren. Ohne wirkliches Ziel brechen sie auf und begegnen dabei Menschen, die sie unterstützen, und solchen, die es weniger gut mit ihnen meinen. Durch diese Erfahrungen finden Grace und Howie immer mehr Vertrauen zueinander, lernen dabei ihre Stärken kennen und ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.

 

Der Film entstand nach Brock Coles Roman “The Goats” und erzählt unprätentiös eine Geschichte über Loyalität, Verantwortung und die Fragilität kindlicher Unschuld.

 

YOUNG ARTIST AWARD 2014 für Chandler Canterbury und Annalise Basso



Altersempfehlung: 8+
USA 2013
93 Minuten, Farbe
Regie: D. J. Caruso

mit: Chandler Canterbury, Annalise Basso, Radha Mitchell, Val Kilmer, Keith Flippen

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Solans und Ludwigs Weihnacht

Solan og Ludvig - Jul i Flåklypa

Die großmäulige Ente Solan und der furchtsame Igel Ludwig leben mit dem Erfinder Reodor in einem kleinen Dorf hoch oben im Norden. Weihnachten steht vor der Tür, aber noch immer gibt es keinen Schnee. Deshalb bastelt Reodor an einer Schneemaschine, aber bevor das Gerät ausgereift ist, hat es der Zeitungsinhaber Pløsen auch schon geklaut. Er möchte den Bewohnern des Orts einen neuen Schneerekord versprechen. In den falschen Händen erweist sich die Schneemaschine jedoch als gefährlich. Während das Dorf immer mehr im Schnee versinkt, müssen Solan und Ludwig alleine das Schlimmste verhindern, denn Reodor ist auf geheimnisvolle Weise verschwunden.

 

Solans und Ludwigs großes Abenteuer wird in diesem Puppenanimationsfilm rasant und turbulent in Szene gesetzt.

 

AMANDA PREIS als bester Kinderfilm, Norwegen 2013



Altersempfehlung: 6+
Norwegen 2013
76 Minuten, Farbe
Regie: Rasmus A. Sivertsen

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Shana – The Wolf’s Music

Seit dem Tod ihrer Mutter zieht sich das Indianermädchen Shana immer mehr aus ihrer Gemeinschaft zurück. Sie geht selten zur Schule und spielt nur noch im Wald heimlich Geige, das Instrument, das ihre geliebte Mutter sie gelehrt hat. Dabei wird sie immer wieder von einer weißen Wölfin beobachtet. Die neue Lehrerin Lela erkennt Shanas großes musikalisches Talent und überredet sie, sich an der Musikschule in Vancouver anzumelden. Doch bevor Shana ihren Weg gehen kann, muss sie sich in einem traditionellen Indianerritual der weißen Wölfin und den Geistern ihrer Ahnen stellen.

 

Die Filmadaption des Romans “Shana, das Wolfsmädchen” von Federica de Cesco besticht durch seine gelungene Mischung aus Traum, Vision und Wirklichkeit.

 

JURYPREIS, Vittorio Veneto Film Festival 2014

SPEZIALPREIS DER JURY,

Internationales Kinder- und Jugendfilmfestival Kanada 2014

PREIS DER KINDERJURY,

Internationales Kinderfilmfestival Wien 2014



Altersempfehlung: 9+
Schweiz, Kanada 2014
95 Minuten, Farbe
Regie: Nino Jacusso

mit: Sunshine O'Donovan, Delilah Dick, Marcel Shackely, Alana Aspinall

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Oma zu Besuch

Mormor og de åtte ungene

Das ist vielleicht ein Schreck für die kleine Mona und ihre Familie: Oma hat überraschend ihren Besuch angekündigt, und die weiß noch nichts davon, dass mit dem neuen Mann ihrer Tochter vier weitere Kinder in die Familie gekommen sind. Jetzt heißt es improvisieren, damit Oma vorsichtig auf den Familienzuwachs vorbereitet werden kann. Dann wird auch noch der neue VW-Bus der Familie gestohlen. Und Oma ist in Wahrheit aus dem Altersheim ausgerissen. Wird Mona gemeinsam mit der Großmutter alle Probleme lösen können?

 

Die turbulente Komödie ist als Musical mit vielen Ohrwürmern inszeniert. Sie eignet sich schon für sehr kleine Kinder und wird auch Erwachsenen ein schönes Filmerlebnis bescheren.



Altersempfehlung: 5+
Norwegen 2013
66 Minuten, Farbe
Regie: Lisa Marie Gamlem

mit: Marit Opsahl Grefberg,
Ingrid Bolsø Berdal, Thomas Bye,
Steinar Sagen

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Naturkunde

Ciencias Naturales

Lilas einziger Wunsch ist, ihren Vater zu finden, von dem sie nicht einmal den Namen kennt. Alles, was sie hat, ist die rostige Firmenplakette eines verwitterten Antennenmasts, den ihr Vater errichtet haben soll. Beim Versuch, aus dem Schulheim auszureißen, in dem sie lebt, wird Lila von einer Lehrerin überrascht. Gemeinsam begeben sich die beiden auf die Suche. Auf ihrem Weg durch die weiten Landschaften Argentiniens begegnen sie Menschen, die ihre eigenen Geschichten zu erzählen wissen. Und irgendwann ist Lila am Ziel.

 

Mit wenigen Dialogen und kargen Bildern setzt der Film unspektakulär ein großes persönliches Thema um und wird dabei ganz von seiner Hauptdarstellerin getragen, die Verletzlichkeit und zähe Entschlossenheit in ihrem Spiel wunderbar vereint.

 

GLÄSERNER BÄR, Generation K plus, Berlinale 2014.



Altersempfehlung: 10+
Argentinien 2014
71 Minuten, Farbe
Regie: Matias Lucchesi

mit: Paula Hertzog, Paola Barrientos, Alvin Astorga, Arturo Goetz, Sergio Boris

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Mitten in der Winternacht

Midden in De Winternacht

Von einem Riesenkrach mitten in der Nacht geweckt, staunt Max nicht schlecht, als er einen sprechenden Elch im Schuppen vorfindet, der sich Kekse und Kakao bestellt. Herr Elch und der Weihnachtsmann sind bei der Testfahrt des Schlittens abgestürzt, und das so kurz vor dem Fest, wo die Geschenke zu verteilen sind! Zuerst muss der Weihnachtsmann gesucht werden, der irgendwo in einem Misthaufen gelandet ist. Aber zum Weiterfliegen brauchen die beiden auch Sternenstaub, und der ist nicht aufzufinden. Nun muss Max’ ganze Familie zusammenhelfen, damit das Weihnachtsfest gerettet werden kann!

 

Die filmische Adaption von Andreas Steinhöfels Roman “Es ist ein Elch entsprungen” ist überaus gelungen und bietet Unterhaltung für die ganze Familie auf hohem Niveau.

 

GOLDEN und PLATINFILM, Niederlande 2013



Altersempfehlung: 6+
Niederlande, Schweden, Belgien 2013
85 Minuten, Farbe
Regie: Lourens Blok

mit: Jeroen van Koningsbrugge, Jelka van Houten, Derek de Lint, Dennis Reinsma

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Mister und Pete

The Inevitable Defeat of Mister & Pete

In einem heißen Sommer in New York wird Misters Mutter von der Polizei verhaftet. Ihr Sohn bleibt mit dem Nachbarsjungen Pete allein zurück. Misters Brooklyn ist ein hartes Pflaster, geprägt von Drogensüchtigen, Dealern und Einbrechern, die auch mal Misters Nachbarwohnung ausräumen. Entgegen aller Erwartungen entwickelt Mister jedoch ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein für Pete und sich selbst und lässt sich auch nicht zu unüberlegten kriminellen Handlungen verleiten, als die Situation für die beiden immer prekärer wird. 

 

MISTER UND PETE ist ein erstaunlich positiver Film darüber, wie man in einem Milieu, das Kinder geradezu für eine Drogenkarriere prädestiniert, unbeschadet bestehen und über sich hinauswachsen kann.

 

UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2014



Altersempfehlung: 12+
USA 2012
120 Minuten, Farbe
Regie: George Tillman

mit: Skylan Brooks, Ethan Dizon, Jennifer Hudson, Jordin Sparks, Anthony Mackie

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Lola auf der Erbse

Lola leidet darunter, dass ihr Vater die Familie verlassen hat und verkraftet es deshalb kaum, dass ihre Mutter einen neuen Freund hat. Auch sonst tut sie sich in ihrer unkonventionellen Art in der kleinen konservativen Gemeinde schwer. Die Dinge bessern sich, als sie sich mit dem neuen Mitschüler Rebin anfreundet. Aber auch der hat es nicht leicht. Seine kurdische Familie lebt illegal in Deutschland und ist von Abschiebung bedroht. Da wird Rebins Mutter krank und braucht dringend einen Arzt. Wird Lola ihrem neuen Freund helfen können?

 

Trotz der ernsten Untertöne des Films ist LOLA AUF DER ERBSE als Komödie inszeniert. Zwischendurch spricht uns Lola immer wieder direkt an und kommentiert die Ereignisse aus ihrer Perspektive.

 

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2014



Altersempfehlung: 8+
Deutschland 2014
90 Minuten, Farbe
Regie: Thomas Heinemann

mit: Tabea Hanstein,
Christiane Paul, Tobias Oertel

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Kleiner Bruder

Bauyr

Yerkens Mutter ist gestorben, sein Vater lebt in einem anderen Dorf und sein Bruder studiert in der Stadt. Der Junge verdient sich seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Lehmziegeln und muss sich dabei nicht selten gegen die Betrügereien der Erwachsenen wehren. In der Schule ist Yerken ein beliebtes Opfer für Lehrer und Mitschüler. Sein einziger Freund ist der lahme Hund Taimas, umso sehnsüchtiger wartet er auf den seltenen Besuch seines Bruders. Dann wird Yerken das Schaf schlachten! Aber als Aidos endlich auftaucht, werden Yerkens Träume schwer enttäuscht. 

 

Klar und einfach strukturiert, ist der Film eine respektvolle Annäherung an alle Kinder, die in dieser Welt allein gelassen werden und sich trotzdem beharrlich ihren Platz in ihr behaupten. 



Altersempfehlung: 9+
Kasachstan 2013
94 Minuten, Farbe
Regie: Serik Aprimov

mit: Almat Galym, Alisher Aprimov

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Ans Meer!

Pojedeme k mori

Milos Forman ist Tomáš‘ großes Vorbild: so ein Filmregisseur möchte er auch einmal werden. Als er zum Geburtstag eine Kamera geschenkt bekommt, filmt er gemeinsam mit seinem Freund Haris alles, was ihm vor die Linse gerät. Wir erleben Familienkonflikte ebenso aus dem Blickwinkel des Protagonisten wie seine erste Liebe zu Stana und seine Auftritte im ungeliebten Fußballverein. Auch lange Verborgenes kommt dabei zutage: Warum verlässt der Vater an bestimmten Tagen verstohlen das Haus? Welches Geheimnis verbirgt sich dahinter?

 

Der heitere Ton des Films entsteht vor allem dadurch, dass wir das Geschehen als Film im Film erleben und der Regisseur uns glauben macht, dass nicht er, sondern Tomáš den Film gedreht hat.

 

BESTER SPIELFILM, Internationales Kinder- und Jugendfilmfestival Zlin 2014



Altersempfehlung: 9+
Tschechien 2014
86 Minuten, Farbe
Regie: Jirí Mádl

mit: Petr Simcak, Jan Marssal, Luci Trmikova, Odrej Vetchy, Jaroslava Üokorná

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