Das Schulgespenst

Carola Huflattich ist nicht unbedingt das, was man sich unter einem braven Mädchen vorstellt. Sie mag an der Schule nur den Sportunterricht und gerät wegen ihres Betragens immer wieder in Schwierigkeiten. Deshalb kommt es ihr ganz gelegen, dass ihr Kreidegespenst Buh lebendig wird und anbietet, für sie in die Schule zu gehen. Die beiden tauschen und anfänglich genießt Carola ihre Gespensterfreiheit. Aber Buh will nicht mehr zurücktauschen. Was nun? Zum Glück hat Carola ihren guten Freund Willi, mit dem sie Buh überlisten will.

 

“Voller Poesie und Witz; souverän wird die Alltagsrealität von Kindern phantasievoll gebrochen, ins Komödiantische und Ironische übersteigert. Viele Szenen sind auf Pointen hin geschrieben; der Film hat ein enormes Tempo.” (Die Weltbühne)



Altersempfehlung: 6+
DDR 1987
84 Minuten, Farbe
Regie: Rolf Losansky

mit: Nicole Lichtenheldt,
Ricardo Roth, Karin Düwel

Ronja Räubertochter

Ronja Rövardotter

In einer Gewitternacht wird auf der Mattisburg ein Kind geboren. Der Räuberhauptmann ist außer sich vor Freude über sein Töchterchen, die raubeinigen Räuber sind ob solchen Glücks einfach gerührt. Da fährt ein greller Blitz in die Burg und spaltet sie in zwei Teile. Jahre sind vergangen. Mattis und seine Frau Lovis halten die Zeit für gekommen, dass ihre Tochter Ronja die Welt draußen, den Mattiswald, kennenlernt. Das Mädchen macht sich neugierig und übermütig auf den Weg. Eines Tages trifft sie zu ihrem Erstaunen einen gleichaltrigen Jungen: Birk, den Sohn Borkas, des Rivalen von Mattis. Die Tatsache, dass die Borkaräuber unbemerkt in den Wald eingedrungen sind, lässt Mattis vor Wut schäumen. Die beiden Kinder aber wollen, ungeachtet der Feindschaft ihrer Väter, zusammenbleiben. Als Mattis den Sohn Borkas gefangen nimmt, muss Ronja sich entscheiden. Mit einem kühnen Sprung hinüber zu Borkas Burghälfte zeigt sie ihrem Vater, dass sie dieses Spiel nicht mitmacht. Mattis ist tief getroffen und verstößt sein geliebtes Kind. Ronja zieht mit Birk in die Bärenhöhle. In freier Natur verleben sie ihren schönsten Sommer. Trotzdem zieht es Ronja zurück zu Lovis und Mattis, und als der Räuberhauptmann sie bittet, auf die Mattisburg zurückzukehren, ist Ronja glücklich. Die beiden Räuberbanden schließen Frieden.

 

“Eine der schönsten Lindgren-Verfilmungen! Ein Zauberwald, wie man ihn noch nicht gesehen hat – und eine Eltern-Kinder-Geschichte aus Räuberkreisen, in denen sich alle wiederfinden können: die auf ewig verfeindeten Familien; die Bälger, die immer genau das tun, was sie nicht tun sollen; die jähzornigen Väter, dummstolz und dickschädelig, und die Äpfel, die nicht weit vom Stamm fallen. Sowohl ein pädagogisches Meisterstück vom Lernen durch Hineinfallen wie auch ein fabelhaftes Märchenabenteuer.” (Münchner Abendzeitung)



Altersempfehlung: 6+
Schweden, Norwegen 1984
126 Minuten, Farbe
Regie: Tage Danielsson

mit: Hanna Zetterberg,
Dan Håfström, Börje Ahlstedt,
Per Oscarsson, Lena Nyman

Kleine Revolte

Pequeña revancha

Eine Militärdiktatur irgendwo in Lateinamerika: Selbst in dem kleinen Dorf, in dem der 12-jährige Pedro mit seinen Eltern lebt, ist die politische Realität allgegenwärtig. Freunde und Verwandte verschwinden, Pedros Eltern hören heimlich Radio, und Pedro muss, zum Entsetzen seiner Eltern, im Auftrag der Regierung einen Schulaufsatz mit dem Thema “Was meine Familie am Abend macht” schreiben. Als die Militärpatrouille Pedros Hund Rocky absichtlich tötet, beschließt der kleine Junge, gemeinsam mit seinen Freunden eine Widerstandsgruppe zu gründen und Rache zu nehmen: Der Strohpuppe, die traditionellerweise zu Ostern verbrannt wird, fehlt noch eine Hose, und Pedro stiehlt des Bürgermeisters Beinkleider. Zum Schluss erzählt Pedro seinen Eltern von dem Schulaufsatz, für den er gelobt worden ist. Der Aufsatz ist eine Mischung aus Lügen und Belanglosigkeiten, und die Eltern können aufatmen – Pedro beginnt erwachsen zu werden.

 

KLEINE REVOLTE räumt mit dem Vorurteil auf, dass Kinder von Politik nichts verstehen. Sie finden einen eigenen, mehr gefühlsmäßigen Zugang zu politischen Ereignissen. Die Kinder setzen sich mit den Geschehnissen und den Verantwortlichen auf ihre Weise auseinander. Aber trotz der Ernsthaftigkeit seines Themas ist KLEINE REVOLTE auch ein fröhlicher Film. Selbst in einer Zeit politischer Repression geben die Menschen die Hoffnung nicht auf. Der Film bezieht sich nicht auf Venezuela, sondern könnte sich überall zutragen, wo es Unterdrückung gibt. Gedreht wurde mit LaiendarstellerInnen, die lineare Erzählweise und die spürbare Identifikation der jugendlichen SchauspielerInnen mit der Geschichte machen den kraftvollen und geradlinigen Charakter von KLEINE REVOLTE aus. 



Altersempfehlung: 10+
Venezuela 1985
93 Minuten, Farbe
Regie: Olegario Barrera

mit: Carmencita Padrón,
Yoleigret Falcón, Elisa Escámez,
Carlos Sánchez

Kenny

Kenny (The Kid Brother)

Kenny Easterday ist ein fröhlicher, aufgeweckter Junge, der all die Dinge mag, die Buben in diesem Alter eben mögen. Vor allem hängt Kenny an seinem Skateboard – denn Kenny mussten kurz nach seiner Geburt beide Beine amputiert werden. Mit verblüffender Geschicklichkeit meistert er sein Schicksal, kann auf den Händen fast so schnell gehen wie andere auf ihren Beinen, flitzt mit dem Skateboard durch die Gegend und geht seiner Familie mit seinem vorlauten Mundwerk manchmal ganz schön auf die Nerven. Eines Tages kommt ein französisches TV-Team nach Pittsburgh, um einen Dokumentarfilm über Kenny zu drehen. Der Regisseur begnügt sich jedoch nicht damit, das “wirkliche” Leben der Easterdays zu filmen, sondern lässt die Familie Situationen nachstellen, die fern ihres Alltags liegen. Und Kennys Schwester verliebt sich Hals über Kopf in den französischen Kameramann und lässt seinetwegen ihren Freund abblitzen. Sharon hatte schon kurz nach Kennys Geburt die Familie verlassen, weil sie sich nicht vorstellen konnte, mit einem verkrüppelten Bruder zusammenzuleben. Auch ihr derzeitiger Aufenthalt im Hause ist nicht von Dauer. Ihre Mutter macht ihr Vorwürfe wegen der Affäre mit dem Kameramann, und mit Kenny kommt Sharon immer noch nicht klar. Sie zieht wieder aus, doch diesmal fährt Kenny ihr per Anhalter hinterher. Erst als Sharon ihm gesteht, da· sie ihn gehasst hat, als er auf die Welt kam, weil sie sich so sehr einen gesunden Bruder gewünscht hatte, und sie sich jetzt dafür schuldig fühlt, finden beide einen Weg, einander zu verstehen und zu lieben.

 

Ein Höhepunkt des sozial engagierten Films. Die Geschichte eines 13-jährigen, der weniger mit seiner Behinderung als mit den Vorurteilen seiner Umwelt zu kämpfen hat. Ein dokumentarischer Spielfilm, der weder Mitleid noch Sentimentalität hervorruft, sondern Bewunderung und Lebensfreude.



Altersempfehlung: 10+
USA, Kanada, Japan 1987
95 Minuten, Farbe
Regie: Claude Gagnon

mit: Kenny Easterday,
Caitlin Clarke, Liane Curtis,
Zack Grenier, Alain Saint-Alix

Juliana

Juliana lebt mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater in den Slums am Rande Limas. Die Mutter verdient auf dem Markt als Verkäuferin den Lebensunterhalt der Familie, doch der Stiefvater vertrinkt meist das Geld und wird dann gewalttätig. Einen Ausweg sieht Juliana darin, sich der Gruppe ihres Bruders Clavito anzuschließen, der mit anderen Jungen in den Bussen singt und so Geld verdienen kann. Aber in der Kinderbande finden Mädchen keinen Zutritt. Juliana verkleidet sich als Junge und wird in die Bande aufgenommen. Der Anführer ist ein älterer Mann, der seine “Schützlinge” ausbeutet und sie zu Diebstählen verführt. Sein Assistent, der brutale Cobra, wird misstrauisch, als sich Juliana weigert, dabei mitzumachen. Er findet heraus, daß “Julian”, wie Juliana sich nennt, ein Mädchen ist und fordert sie und ihren Bruder zum Kampf heraus. Juliana, die nichts mehr zu verlieren hat, stellt sich der Herausforderung. Und fast alle Jungen der Bande schließen sich ihr an. In einem alten gestrandeten Schiff finden die Kinder einen neuen Unterschlupf. Dort versuchen sie, gemeinsam zu leben, alle Einkünfte aus ihren Musikdarbietungen in den Bussen werden in eine Gemeinschaftskasse eingezahlt, daraus bestreiten die Kinder ihren Lebensunterhalt.

Eine “Kinder-Sozialutopie” …

 

Die DarstellerInnen sind, bis auf Julio Vega, der den Anführer verkörpert, Laien. Biographische Elemente aus dem Leben der Schauspieler wurden in den Film integriert, in diesem Sinne stellt JULIANA eine Mischung aus Dokumentation und Spielfilm dar, mit fließenden Übergängen: Selbst wenn die Kinder “spielen”, ist es doch immer ihre eigene Geschichte, eine Geschichte aus einer Welt, in der Gewalt und Armut herrschen, in der die Familie jegliche Verbindlichkeit verloren hat, in der Kinder von klein an Geld verdienen müssen und in der die Erwachsenen keine Kraft mehr haben, ihren eigenen Kindern Geborgenheit zu geben, weil sich ihre Energie im harten Existenzkampf verzehrt.



Altersempfehlung: 8+
Peru, Deutschland 1988
90 Minuten, Farbe
Regie: Fernando Espinoza, Alejandro Legaspi

mit: Rosa Isabel Morfino,
Julio Vega, Maritza Gutti

Gummi Tarzan

Der achtjährige Ivan Olsen – von seinem Tarzan-versessenen Vater abwertend Gummi-Tarzan genannt – hat es nicht leicht in der Schule. Er ist klein, ein Träumer und daher ein leichtes Opfer, besonders für eine Gruppe von fünf starken Jungs, die es stets auf ihn abgesehen haben. Vater und Mutter hätten so gern einen tapferen Jungen, aber so ist Ivan nicht. Am wohlsten fühlt sich der Junge im benachbarten Containerhafen, zwischen all den Stahlkisten und den lauten Maschinen. Ivan freundet sich mit Kranführer Ole an – ein Mann, der dieselbe Wellenlänge wie der Junge hat und ihm schließlich den Anstoß für einen wichtigen Schritt ins Leben gibt. Die Folge: Ivan zahlt es seinen Peinigern auf eigene Weise heim.

 

Ein Film, der Hoffnung macht, der zeigt, dass jeder in etwas gut sein kann – man muss nur herausfinden, was es ist.



Altersempfehlung: 6+
Dänemark 1981
98 Minuten, Farbe
Regie: Søren Kragh-Jacobsen

mit: Alex Svanbjerg,
Otto Brandenburg, Peter Schrøder, Susanne Heinrich

Goldregen

Guldregn

In der Nähe ihres Lieblingsspielplatzes finden Karen, Nanna, Jørn und Lasse eine Keksdose voll Geld – die Beute eines Postraubes. Sie nehmen die Dose an sich und wollen das Geld der Polizei übergeben, sobald eine Belohnung ausgesetzt wird. Leider kommt es nicht dazu, denn sie werden von den Posträubern ausgeforscht. Karen muss das Versteck der Beute verraten, kann sich aber den Aufenthaltsort des Verbrechers merken und ihre Freunde dorthin führen. In einem dramatischen Wettlauf mit den beiden Gaunern behalten die Kinder die Oberhand.

 

“Kinder sind wild auf spannende und aufregende Filme. Man muss nur die Titel der Filme lesen, die von Kindern in Videotheken ausgeborgt werden. Es ärgert mich, dass Thriller meistens mit Mord, Blut, Gewalt und schnellen Autos gleichgesetzt werden. Mit “Goldregen” von Anders Bodelsen verfügte ich über einen Stoff, der das Verhältnis von Kindern zu Geld und kindliches Rechtsbewusstsein thematisierte, ohne auf die üblichen billigen Tricks zurückzugreifen. Ich wollte die Geschichte genauso professionell inszenieren wie einen guten Erwachsenenfilm. Und mein Ziel hätte ich erreicht, wenn die Erwachsenen vom Film ebenso gepackt werden wie die Kinder.” (Søren Kragh-Jacobsen)



Altersempfehlung: 8+
Dänemark 1988
94 Minuten, Farbe
Regie: Søren Kragh-Jacobsen

mit: Tania Frydenberg,
Nanna Bøndergaard,
Rici Rasmussen, Kan Vedsegaard

Flussfahrt mit Huhn

In seinem ersten Kinofilm erzählt der bekannteste deutsche Kinderfilm-Regisseur Arend Agthe die Geschichte von vier Kindern, die ihrem Großvater das Ruderboot stehlen und eine Expedition ans Meer unternehmen. Der Film zeigt, wie spannungsvoll und gefährlich, aber auch romantisch und schön eine Geschichte sein kann, die Kinder jenseits des überschaubaren Glücks auf eingezäunten Abenteuerspielplätzen erleben können.



Altersempfehlung: 6+
Deutschland 1983
106 Minuten, Farbe
Regie: Arend Agthe

mit: Julia Martinek, David Hoppe, Fedor Hoppe, Uwe Müller

Danny, der Champion

Danny, Champion of the World

Ein 9-jähriger Junge, der allein mit seinem Vater in einer idyllischen englischen Landschaft lebt, meistert dank der Hilfe wohlgesonnener Erwachsener so manche Probleme. Als sein Plan gelingt, einem fiesen Gutsbesitzer die Familientreibjagd zu verderben, wird er zum “Champion” der Wilderer.

 

Liebenswerter Kinderfilm mit sanfter Abenteuerlichkeit und vielen humorigen Szenen.



Altersempfehlung: 6+
Großbritannien 1989
94 Minuten, Farbe
Regie: Gavin Millar

mit: Jeremy Irons, Samuel Irons, Robbie Coltrane

Buster, der Zauberer

Busters verden

Buster und seine Schwester Ingeborg haben es nicht leicht – sie stehen im “Abseits”. Buster ist ein schmächtiger Junge, der von seinen Mitschülern bei allem übergangen wird. Ingeborg trifft es noch viel schlimmer: wegen ihres kranken Beins wird sie ständig gehänselt. Statt die Beschützerrolle zu übernehmen, reißt Buster aus; aber er hat schon eine Idee, wie er Ingeborg rächen kann. Ihm fällt immer etwas ein!



Altersempfehlung: 6+
Dänemark 1984
88 Minuten, Farbe
Regie: Billie August

mit: Mads Bugge Andersen,
Katarina Stenbeck, Peter Schrøder

Der Bär

L'ours

Die Mutter des Bärenbabys Youk kommt bei einem Erdrutsch ums Leben. Naiv zieht der kleine Bär alleine durch die Berge und begegnet vom Frosch bis zum Bienenschwarm so manchem Weggefährten, bis er mit dem großen Kodiakbären Kaar einen wahren Freund und Beschützer findet. Zwei Trapper stören jedoch die neue Freundschaft, nehmen Youk gefangen und trachten Kaar nach dem Leben. Doch Youk kann sich befreien, und beim Showdown Mensch gegen Tier siegen die Bären, die nun wieder zurück in die Natur kehren.



Altersempfehlung: 8+
Frankreich 1988
95 Minuten, Farbe
Regie: Jean-Jacques Annaud

mit: Tchéky Karyo,
Jack Wallace, André Lacombe

Am großen Weg

Le grand chemin

Louis, ein 9jähriger Junge aus Paris, wird im Sommer 1959 von seiner Mutter zu einer Freundin in ein kleines bretonisches Dorf gebracht. Die Mutter, hochschwanger und von ihrem Mann verlassen, will ihr zweites Kind ruhig zur Welt bringen, bevor sie Louis die Wahrheit über seinen Vater mitteilen kann. Ihre Freundin Marcelle, die mit dem Dorfschreiner Pélo verheiratet ist, nehmen Louis gerne bei sich auf. Für Louis eröffnet sich in dem ruhigen Flecken ein für ihn unbekanntes Leben – eine kleine Welt, in der jeder jeden kennt, in der alles öffentlich ist. Und so bleibt dem Jungen auch nicht verborgen, dass Marcelle und Pélo alles andere als eine gute Ehe führen, dass Pélo sich sogar mit Gewalt zu nehmen versucht, was ihm Marcelle offensichtlich jahrelang verweigert hatte – und dass das alles einen tiefen Grund hat, das und Marcelles Frömmelei und Pélos Alkoholexzesse. Beide wetteifern um den Knaben, der sie an ihr eigenes, bei der Geburt verstorbenes Kind erinnert, das jetzt so alt wäre wie Louis, und für dessen Tod Marcelle Pélo verantwortlich macht.
Genauso wenig bleiben Louis die anderen “Geheimnisse” des Dorfes verborgen – wie auch die “Geheimnisse des Lebens”, die ihm später zur Selbstverständlichkeit werden sollen: Liebe, Krankheit, Tod. In der ein Jahr älteren Martine erhält Louis eine kundige Führerin, die ihn in viele Geheimnisse einweiht. Dass sein Vater ihn und seine Mutter verlassen hat, darauf kommt er dann von selbst. Und dass er sich aus Enttäuschung darüber vom Kirchendach stürzen will, setzt nicht nur das ganze Dorf in helle Aufregung, sondern bringt auch Marcelle und Pélo wieder näher zueinander. Als ihn seine Mutter nach der Geburt seines Bruders wieder nach Paris holt, hat Louis einiges gelernt. Marcelle und Pélo wollen einen Neuanfang probieren . . .

 

Im Sommer 1985 war der Regisseur Jean-Loup Hubert aufs Land gezogen. Die Kindheitserinnerungen, die dieser Landaufenthalt heraufbeschwor, verarbeitete er zum Drehbuch und später zum Film AM GROSSEN WEG. Ort und Handlung sind weitgehend authentisch und beruhen auf wahren Begebenheiten. Damit hat Hubert einen jener Filme geschaffen, die eigene Kindheitserlebnisse aufarbeiten bzw. vermitteln.



Altersempfehlung: 12+
Frankreich 1986
104 Minuten, Farbe
Regie: Jean-Loup Hubert

mit: Anémone,
Richard Bohringer, Antoine Hubert,
Vanessa Guedj, Christine Pascal

Das Taschenmesser

Het zakmes

Ausgerechnet am ersten Schultag teilt Tim seinem besten Freund Mees mit, dass er mit seiner Familie bald nach Flevoland ziehen wird. Beide wissen nicht, wo dieses Land liegt. Bestimmt sprechen die Menschen dort eine andere Sprache. Am letzten gemeinsamen Tag sitzen die beiden Erstklässler niedergeschlagen zusammen. Mees bewundert gerade Tims fantastisches rotes Taschenmesser, ein Abschiedsgeschenk vom Nachbarn, da nähert sich die strenge Lehrerin, die fanatischer auf Messer reagiert als alle Eltern zusammen. So lässt Mees es schnell in seiner Tasche verschwinden – und vergisst, es seinem Freund zurückzugeben! Tim ist abgereist, und Mees, der sich wie ein Dieb fühlt, kennt noch nicht einmal seine neue Adresse. Eins ist für Mees aber klar: er will und muss das Messer zurückgeben, also muss er Tim finden.

 

DAS TASCHENMESSER ist ein vergnüglicher und komödiantischer Film für das junge Publikum. Der Film macht Kindern Mut, nicht nur Lebenssituationen und Konventionen der Erwachsenen zu akzeptieren, sondern sich auch eigene Ziele zu setzen, beharrlich nach Lösungen zu suchen und trotz Misserfolgen nicht aufzugeben.

 

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 1992



Altersempfehlung: 6+
Niederlande 1991
86 Minuten, Farbe
Regie: Ben Sombogaart

mit: Olivier Tuinier,
Genio de Groot,
Adelheid Roosen, Verno Romney

Schneewittchen und das Geheimnis der Zwerge

Der Zauberspiegel verrät es der bösen Königin: Schneewittchen lebt! Also hat der Schwarze Ritter das schöne Mädchen nicht getötet, wie die eifersüchtige Frau es ihm befohlen hatte. Die Königin verkleidet sich und macht sich auf den Weg zu den Sieben Zwergen. Hier wird sie Schneewittchen finden – und hier will sie es vergiften. Aber Schneewittchen hat viele Freunde, die es beschützen: Den Hofnarren zum Beispiel, der viel mehr als ein Spaßmacher ist, die Zwerge natürlich, die ein Geheimnis hüten, und – den rätselhaften Schwarzen Ritter. Der ist auch einer von den Zwergen, aber er hat die Ausführung seiner Mission nicht ganz so ernst genommen, wie es seine Kameraden von ihm verlangten. Zu gut gefiel er sich als stolzer, großgewachsener Ritter auf seinem schwarzen Hengst; die böse Königin hatte ihn schnell um den Finger gewickelt und für ihre bösen Pläne missbraucht.



Altersempfehlung: 6+
Deutschland, Tschechien 1992
90 Minuten, Farbe
Regie: Ludvik Raza

mit: Natalie Minko,
Gudrun Landgrebe, Eberhard Feik

Der Shimantofluss

Shimanto-gawa

Der Junge Atsuyoshi wächst 1959 in einem entlegenen Dorf an den Ufern des Flusses Shimanto heran. Er fängt Aale, beobachtet die Boote beim nächtlichen Fischfang, läuft durch die Wälder und spielt mit seinen Klassenkameraden. Als sein Vater bei der Arbeit als Tagelöhner verletzt wird, reicht das Einkommen aus der kleinen Landwirtschaft nicht zur Ernährung der Familie. Um die Familie zu unterstützen, geht Atsuyoshis große Schwester schließlich in die Stadt. Als es der Familie endlich besser geht, bringt ein Naturereignis neues Unglück. Der Autor Sasayama Kyuzo wurde für seine autobiografische Erzählung mit Literaturpreisen ausgezeichnet. Er war Zeuge, wie das traditionelle Landleben verschwand. 



Altersempfehlung: 9+
Japan 1990
111 Minuten, Farbe
Regie: Hideo Onchi

mit: Teppei Yamada,
Kaori Takahashi

Meggies Geheimnis

The Challengers

Weil die Musikgruppe “The Challengers” nur Jungen aufnimmt, verkleidet sich die 12jährige Meggie als “Mac” und führt ein Doppelleben. Natürlich fliegt ihr Geheimnis auf, und sie und ihre Freunde müssen sich den Tatsachen stellen.

 

Schwungvoller, spannender und witziger Kinder- und Jugendfilm aus Kanada, Publikumshit beim Kinderfilmfestival Frankfurt 1991.



Altersempfehlung: 8+
Kanada 1990
97 Minuten, Farbe
Regie: Eric Till

mit: Gwynyth Walsh,
Eric Christmas,
Gema Zamprogna,
Steven Andrade, Martin Smits

Die Honigkuckuckskinder

In einem abenteuerlichen Hotel, das einst ein Hafenspeicher war, leben nicht etwa reiche, verwöhnte Leute, sondern solche, die von Behörden dort untergebracht wurden. Lena und ihre Mutter beispielsweise hat das Sozialamt hier untergebracht. Ajoke und ihre Familie kommen aus Afrika und warten auf Anerkennung als Asylanten, genau wie Florin, ein rumänischer Junge. Während sich die Erwachsenen eher aus dem Weg gehen, freunden sich die Kinder bald miteinander an, erkunden den Betonkasten, in dem sie wohnen und die Umgebung – und machen dabei eine schaurige Entdeckung: Hotelbesitzer Schmuck läßt Asylbewerber und heimlich eingeschleuste Grenzgänger durch zwei zwielichtige Burschen ausrauben und bietet ihnen dann scheinheilig ein Dach über dem Kopf an. Natürlich in seinem Hotel. Und natürlich für eine Gegenleistung. Die mittellosen und eingeschüchterten Fremden müssen für ihn arbeiten – illegal, versteht sich. Die Kinder beschließen, diesem Treiben ein Ende zu setzen – und zwar mit einem entlarvenden Hausfest.  
(Quelle: Kinderfilm online)



Altersempfehlung: 8+
Deutschland 1992
90 Minuten, Farbe
Regie: Willy Brunner

mit: Tina Sauermann,
Sashane Peyton,
Anthony Alderman

Die goldene Robbe

The Golden Seal

Der kleine Eric, der mit seinen Eltern auf einer kleinen Insel in den Aleuten wohnt, findet eines Tages die goldene Robbe, jenes Tier, von dem die Ureinwohner erzählen, dass es für immer bleiben wird, wenn die Menschen in Frieden und Harmonie mit der Natur leben. Zwischen dem einsamen Jungen und dem sagenumwobenen Tier entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, die jedoch von der Habgier der Erwachsenen bedroht ist, die auf das goldene Fell der Robbe aus sind. Eric riskiert sein Leben für die Robbe.



Altersempfehlung: 8+
USA 1993
95 Minuten, Farbe
Regie: Frank Zuniga

mit: Torquil Campbell,
Steve Railsback, Penelope Milford

Ein Elefant im Krankenhaus

Im Berliner Tierpark wird ein Elefantenbaby geboren. In einem Preisausschreiben soll ein Name für das Baby gefunden werden. Die kleine Tilly macht mit und gibt ihren eigenen Namen an. Prompt gewinnt sie – eine Jahresfreikarte für den Zoo, und außerdem soll sie das Baby taufen. Zwei Wochen vor der Taufe stürzt sie jedoch so unglücklich, dass sie für längere Zeit ins Krankenhaus muss. Tilly ist todunglücklich, aber ihr Bruder Robert weiß Rat: Wenn Tilly nicht in den Zoo gehen kann, dann muss der Elefant eben ins Krankenhaus.



Altersempfehlung: 6+
Deutschland 1991
92 Minuten, Farbe
Regie: Karola Hattop

mit: Andrej Jautze, Anna Marr,
Andrea Solter, Hermann Beyer

Die Distel

Die elfjährige Trudi lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante Julia in einem alten Mietshaus. Trudi ist anders als die meisten Mädchen ihres Alters: Mit ernsten Augen betrachtet sie ihre Umwelt, beobachtet und notiert alles, was bemerkenswert scheint. Aus ihren Aufzeichnungen entwickelt sie Theorien und stellt Zusammenhänge her, wie ihr großes Vorbild, der Meisterdetektiv Sherlock Holmes.
Aus dem Spiel ihrer Fantasie wird Ernst, als das türkische Imbisslokal im Erdgeschoss des Mietshauses von Unbekannten demoliert wird. Trudi hat ihren ersten großen Fall und nimmt mit ihrem Schulfreund Tom die Ermittlungen auf.
Trudi hat bald den schmierigen Hausverwalter Schnickmann in Verdacht. Tom liefert als Computerfreak wichtige Daten. Aber erst Rollo, ein zehnjähriger Ausreißer mit einschlägigen Unterwelterfahrungen, gibt der “Distel” – so nennen sich die drei Kinderdetektive – den heißen Tipp: Hinter dem Anschlag steckt eine brutale Schutzgeldbande und da wird es für die Kinder ziemlich gefährlich. Die Polizei tappt immer noch im Dunkeln und so sind es schließlich die Kinder, die den Tätern auf die Spur kommen. Sie überlisten die Erwachsenen mit ihren eigenen Waffen.



Altersempfehlung: 8+
Deutschland 1992
85 Minuten, Farbe
Regie: Gernot Krää

mit: Leni Tanzer,
David Cesmeci, Fabian Kübler,
Katja Riemann, Eberhard Feik

Unter guten Leuten

Goda Människor

Der sechsjährige Viggo zieht mit seinem Vater in einen kleinen Ort in Österlen. Niemand weiß so genau, wo die beiden herkommen und was für eine Geschichte sie haben. Viggos Vater betreibt eine Tankstelle im Ort und hat mäßigen Kontakt zu den Dorfbewohnern. Viggo hat Schwierigkeiten, sich in seiner neuen Umgebung zurechtzufinden und möchte am liebsten nicht erwachsen werden. Eines Tages findet er einen verletzten Steinfalken und kümmert sich heimlich um ihn. Nur ein etwas älterer Freund weiß von Viggos Geheimnis und zeigt ihm, wie er den kranken Vogel pflegen muss. Durch die Beschäftigung mit dem Falken entwächst Viggo unmerklich den Kinderschuhen.



Altersempfehlung: 8+
Schweden 1990
100 Minuten, Farbe
Regie: Stefan Jarl, Henrik Georgsson

mit: Ernst Günther,
Peter Hesse-Overgaard,
Karin Nordström, Viggo Lundberg

Tango Argentino

Der 10-jährige Nikola lebt mit seinen Eltern zusammen, die unfähig sind, ein “normales” Leben zu führen. Sein Vater, ein erfolgloser Musiklehrer, spielt auf Hochzeiten, um über die Runden zu kommen. Seine Mutter, die nie gearbeitet hat, beschließt, sich älterer Menschen anzunehmen, die allein leben. Nikolas Eltern streiten sich ununterbrochen und kümmern sich kaum um den Jungen. Als seine Mutter die Last zu viel wird, überträgt sie Nikola ein paar ihrer “Fälle”. Er nimmt seine Aufgabe mit Freude und Ernst wahr und wird den älteren Menschen ein Freund. Doch mit der Zeit sterben seine “Klienten” bis auf Julio Popovic, der einst ein berühmter Sänger argentinischer Tangos war.



Altersempfehlung: 10+
Jugoslawien 1992
93 Minuten, Farbe
Regie: Goran Paskaljevic

mit: Mija Aleksic, Miki Manolovic,
Nikola Zarkovic, Pamela Perari

Die Sprache der Vögel

Der fünfjährige Thomas kann und will es nicht fassen, dass sein Opa plötzlich gestorben ist. Mit den Erklärungen der Erwachsenen, die zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind, um Verständnis für seine kindliche Trauer aufzubringen, kann er wenig anfangen. Der Opa wollte doch mit ihm in den Süden fahren, jetzt kommen Männer in einem großen schwarzen Wagen und holen ihn ab.

Allein und auf seine Art versucht er, mit der Situation fertig zu werden. Die Erinnerungen an seinen Großvater – im Film geschickt in Rückblenden erzählt – helfen ihm dabei. Opa hatte immer Geduld, er nahm Thomas ernst, konnte wunderbare Geschichten erzählen – “Erzähl weiter, Opa!” zieht sich als Leitmotiv durch den Film – und hat mit ihm eine phantastische Vogelzwitscher-Sprechmaschine gebaut, um eines Tages die Sprache der Vögel zu verstehen. In seinem nächsten Leben wollte Opa ein Vogel sein. Und jetzt soll er als Asche in einem Gefäß sein, das die Erwachsenen “Urne” nennen. Da muss doch etwas dagegen unternommen werden!



Altersempfehlung: 6+
Deutschland 1991
59 Minuten, Farbe
Regie: Fred Noczynski

mit: René Kretschmann,
Kurt Böwe, Ursula Karusseit,
Katharina Tomaschewsky,
Doris Thalmer

Die Schrubber Gang

Tirelire Combines & Cie

“Millionär mit 14” – diese Schlagzeile zischt durch Bens Gehirn und läßt ihn nicht mehr los. Zusammen mit zwei Freunden gründet er die Putzfirma “PutzBlitz”. Die Kunden lassen auch nicht lange auf sich warten und das erste Geld fließt in die gemeinsame Kasse. Doch aus Verzweiflung über die schlechte finanzielle Situation seines Vaters stiehlt Ben Geld aus der gemeinsamen Kasse.



Altersempfehlung: 8+
Kanada 1992
90 Minuten, Farbe
Regie: Jean Beaudry

mit: Vincent Bolduc,
Pierre-Luc Brillant,
Delphine Piperni,
Alexandra Laverdière

Rabi

Der neunjährige Rabi lebt mit seiner Familie in einem kleinen Dorf auf dem Mossi-Plateau. Der Vater ist Schmied, die Mutter töpfert Vasen, und Rabis Schwester Laalé und er müssen den Eltern helfen, damit der Lebensunterhalt der Familie bestritten werden kann. Rabis Großvater möchte trotz seines Rheumaleidens seinen Lebensabend in seiner eigenen Hütte verbringen, und Rabi fällt die Aufgabe zu, sich um den alten Mann zu kümmern. Am Anfang fällt ihm das schwer, denn der Großvater ist mürrisch und launenhaft, doch im Laufe der Zeit wächst sein Respekt und sein Verständnis für den alten Mann, der wunderbare Geschichten erzählen kann, wenn ihm seine Krankheit einmal ein bisschen Ruhe gönnt. Als der Vater eine Schildkröte mit nach Hause bringt, freundet sich Rabi mit ihr an, und sie wird zu seiner liebsten Spielgefährtin, bis sie der Vater eines Tages wieder freilässt. In seiner Verzweiflung flüchtet sich Rabi zum Großvater, der der einzige ist, der ihm in dieser Situation helfen kann, seinen eigenen Weg zu finden.



Altersempfehlung: 8+
Burkina Faso 1992
72 Minuten, Farbe
Regie: Gaston Kaboré

mit: Yacouba Kaboré,
Tinfissi Yerbanga, Colette Kaboré,
Joseph Nikiema, Vincent Zoundi

Der Lehrling des Meisterdiebs

Stortjuvens pojke

Schweden zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Die zwölfjährige Jossi (Josefina) und ihre etwas ältere Schwester leben mit ihrer Mutter in armen Verhältnissen. Als die Mutter eines Tages Jossis Schwester verprügelt, weil sie sich heimlich mit einem Freund trifft, geht Jossi dazwischen und verletzt ihre Mutter. Erschrocken läuft sie weg. Sie versucht sich als Bettlerin durchzuschlagen, scheitert dabei aber kläglich. Jossi verkleidet sich als Junge und nennt sich nun Jonas.

Lasse, ein überall gesuchter Dieb, kann einen Gehilfen wie Jonas brauchen, mit schmalen Händen, die jede Tür öffnen können. Beide werden Komplizen. Von Jonas’ wahrer Identität ahnt Lasse nichts.
Durch einen Verrat wird Lasse verhaftet; Jonas aber kann er im letzten Moment zur Flucht verhelfen. Wieder allein, gerät das Mädchen an einen Pelzhändler, der Jonas als Diener mitnimmt. Bald taucht Lasse wieder auf, als Frau verkleidet, um den Pelzhändler auszurauben. Widerwillig wird Jonas erneut Lasses Komplizin. Nach ihrer Flucht kommt es zum Streit, bei dem sie ihr Geheimnis enthüllt. Lasse trennt sich von Jossi, gibt ihr noch etwas Geld, Proviant und ein Kleid. Wütend wirft Jossi das Kleid in den Fluss, fischt es später aber wieder heraus und zieht es an. Jossi ist nun ein Mädchen, das ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt.



Altersempfehlung: 8+
Schweden 1992
75 Minuten, Farbe
Regie: Henry Meyer

mit: Sara Möller,
Carlo Schmidt, Mon Andersson,
Lena-Pia Bernhardsson

Der große Wagen

Karlsvognen

Der vierzahnjährige Mattias und seine Schwester Linda ziehen mit ihrer Mutter von Dänemark nach Schweden um, wo sie von ihrer verstorbenen Tante Karla ein altes Haus geerbt haben. Die Mutter der Kinder möchte das Haus renovieren und hier ein neues Leben beginnen. Der Umzug bringt für Mattias und Linda Schwierigkeiten in der Schule mit sich, wo sich Mattias mit dem tonangebenden Svempa überwirft, der umso mehr Probleme bereitet, je mehr sich Svempas Freundin Bittan dem Neuankömmling zuwendet. Doch das neue Leben eröffnet auch viel Schönes, zum Beispiel die Bekanntschaft mit dem Nachbarjungen Tobbe, der wunderbar Orgel spielt, und die Tatsache, dass sich die leicht gehbehinderte Linda endlich einen lang gehegten Traum erfüllen und reiten lernen kann. Nach einer Weile geschehen jedoch mysteriöse Dinge rund um das Haus. Ein nächtlicher Besucher taucht mehrmals auf, der wüste Zerstörungen in dem neuen Heim anrichtet. Mattias und Linda sind jedoch fest entschlossen, dem Täter auf die Spur zu kommen und können schließlich den Spuk im Haus aufklären.

 

PREIS DER KINDERJURY (9 bis 13 Jahre),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 1993



Altersempfehlung: 9+
Dänemark, Schweden 1992
90 Minuten, Farbe
Regie: Birger Larsen

mit: Morten Schaffaltziky,
Karen Hansen, Sam Gylling,
Anders Jönsson

Der Floh

O Psylos

“Floh” ist der Titel einer handgeschriebenen kleinen Zeitung, die von einem 12-jährigen Jungen, Ilias, in einem abgelegenen Dorf in der Berglandschaft von Olympia geschrieben, verlegt und publiziert wird. “Floh” ist aber auch Ilias selbst, denn er wird vollkommen mit seiner Zeitung identifiziert. Niemand nennt ihn bei seinem richtigen Namen.
“Der Floh ist so etwas ähnliches wie ein Traum”, schreibt Ilias in seiner Zeitung, “das sind die Reisen, die ich machen möchte, ich möchte so gerne die Grenzen meines kleinen Dorfes überschreiten. Der Floh, das sind die Flügel, die mir helfen, weit weg zu fliegen.”



Altersempfehlung: 8+
Griechenland 1990
108 Minuten, Farbe
Regie: Dimitris Spyrou

mit: Pantelis Trivizas,
Vassilis Kolovos,
Dimitra Hatoupi, Amalia Giza

Bis morgen, Mario

Até amanhã, Mário

Wenn Mario aufsteht, ist es noch dunkel. Er ist acht Jahre alt und versucht, sich und seine zwei kleinen Schwestern durch Jobs im Touristenparadies von Madeira durchzubringen – sein Vater ist gestorben und seine Mutter liegt im Krankenhaus, wo sie auf eine schwere Operation wartet. Mario träumt davon, ein Walfänger zu werden, wenn er groß ist. Obwohl niemand mehr Wale fängt, wie ihm der Fischer Carlos erzählt, der ihn mit nach Funchal nimmt. Mario und seine Freunde teilen die Stadt und die Touristen unter sich auf. In ihrer kleinen Bande ist ihnen alles recht, um zu Geld zu kommen: Blumen verkaufen, stehlen, betteln, den feinen Herrschaften alle nur erdenklichen Dienste erweisen, im Hafen nach Münzen tauchen, die die Touristen ins Wasser geworfen haben. Mario ist der jüngste unter ihnen allen, aber seine Art zu leben macht ihn älter gegenüber den Erwachsenen um ihn herum, die fast kindisch im Vergleich zu ihm erscheinen. An diesem Tag, an dem wir Mario begleiten, hat er Glück: Er kann sogar ein Geschenk für seine Mutter kaufen, die am nächsten Tag operiert wird.



Altersempfehlung: 8+
Portugal 1993
76 Minuten, Farbe
Regie: Solveig Nordlund

mit: João Silva,
Paulo César Barros,
José Cándido Abreu, Hélder Abreu

Anna Anna

Die achtjährige Anna lebt mit ihrer Mutter allein in einer großen Stadt. Sie hat Probleme in der Schule, weil sie öfter träumt und lieber zu Hause mit ihrer Puppenfamilie Gygax spielt, mit der sie sich vor der Wirklichkeit in ihre kleine Phantasiewelt zurückzieht. Weil Anna ihr Schulbuch braucht, um der Familie Gygax ein Haus zu bauen, vergisst sie es öfter in die Schule mitzunehmen. Deshalb will sie das Buch heimlich im Lehrerzimmer kopieren. Copy ist aber eine ganz besondere Art von Kopierer: er kann sprechen und versteht Annas Probleme. Flugs werden aus dem Buch zwei gemacht. Als Anna sich bei einem abermaligen Kopierversuch vor dem Hausmeister versteckt, wird sie versehentlich verdoppelt. Von nun an gibt es zwei Annas, die – ohne dass es die Mutter merken würde – abwechselnd zur Schule gehen und frei haben. Nach anfänglichen Problemen lernt Anna durch die Konfrontation mit ihrem Spiegelbild, mit der Wirklichkeit umzugehen, den ursprünglich abgelehnten Freund der Mutter zu akzeptieren und die Familie Gygax in die Freiheit nach Australien zu entlassen.

 

PREIS DER KINDERJURY (7 bis 8 Jahre),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 1993



Altersempfehlung: 6+
Schweiz, Deutschland, Luxemburg 1992
76 Minuten, Farbe
Regie: Greti Kläy, Jürgen Brauer

mit: Lea Hürlimann,
Wanda Hürlimann, Ilona Schulz,
Steve Karier

Wir trafen uns im Zoo

Potkal jsem ho v zoo

Ivos trifft einen blinden Buben im Zoo. Er nennt ihn Blindschleiche. Ivos führt Blindschleiche durch den Tiergarten und sogar in manche Gehege, damit er die Tiere berühren kann. Am nächsten Tag holt Ivos ihn von der Musikschule ab, und sie verbringen einen Tag am See. Die beiden werden dicke Freunde.
Eines Tages ist Ivos krank. Er erwartet den Besuch von Blindschleiche. Gerade diesen Tag hat eine Einbrecherbande gewählt, um die Nachbarswohnung auszuräumen. Wie sollen sich die Freunde wehren, wie die Polizei verständigen? In der Wohnung gibt es kein Telefon. Die Situation spitzt sich zu.



Altersempfehlung: 6+
Tschechien 1994
82 Minuten, Farbe
Regie: Drahomirá Králová

mit: Petr Franc, Lukás Janota,
Lucie Céchová, Ondrej Kapusta

Meine Kindheit

Zikkimin Kökü

Muzo, ein junger Türke, erinnert sich anlässlich der Hochzeit seiner Jugendfreundin an seine Kindheit:
Seine Familie ist sehr arm. Muzos großer Traum sind Luftballons und richtige Schuhe, nicht die Holzpantoffel, die sein Vater für ihn fertigt. So arbeitet er neben der Schule, verkauft Maiskolben, macht Besorgungen für die Nachbarn, hilft im örtlichen Kino. Schließlich kann er sich rote Gummistiefel kaufen.
Als er sich eines Tages in der Bibliothek aufwärmen will, entdeckt er dort die Welt der Bücher. Nun hat er ein neues Ziel: Er will Lehrer werden.



Altersempfehlung: 8+
Türkei 1993
81 Minuten, Farbe
Regie: Memduh Ühn

mit: Emre Akyildiz,
Menderes Samancilar,
Günay Girik

Matilda Bell

No worries

Matilda Bell ist ein aufgewecktes 11-jähriges Mädchen, das mit seinen Eltern auf einer Farm in Australien lebt. Die Familie betreibt, wie viele andere Familien dort, Schafzucht. Matilda ist rundherum glücklich mit dem rauen Landleben und hilft gern bei den Arbeiten auf dem Hof mit. Doch das Glück ist leider nicht ungetrübt. Nach einem verheerenden Sandsturm ist die Farm verwüstet. Die Familie muss, wie viele andere zuvor, aufgeben und in die Stadt ziehen. Für Matilda bricht eine Welt zusammen, sie hört auf zu sprechen.



Altersempfehlung: 8+
Australien, Großbritannien 1993
92 Minuten, Farbe
Regie: David Elfick

mit: Amy Terelinck,
Geoff Morell, Susan Lyons,
Geraldine James, David Kaff

Krähen

Wrony

“Die Krähe” ist ein 9-jähriges Mädchen. Sie hat keinen Vater, und ihre Mutter ist viel beschäftigt. Bei ihren Klassenkameraden und den Lehrern ist sie nicht beliebt. So läuft sie weg. Sie schlendert durch die Straßen. Die Leute beachten sie nicht. Einen Hund versucht sie mit Keksen zu locken, aber er läuft davon als sie einschläft. Da trifft sie ein 3-jähriges Mädchen, das ihr gleich die Hände entgegenstreckt, und sie beschließt am nächsten Tag, die Kleine zu entführen. Gemeinsam ziehen die beiden los. Bis ans Ende der Welt soll die Reise gehen. “Krähe” ist fasziniert davon, das kleine Mädchen beschützen zu können und zeigen zu dürfen, dass sie es gerne hat.



Altersempfehlung: 8+
Polen 1994
66 Minuten, Farbe
Regie: Dorota Kedzierzawska

mit: Karolina Ostrozna,
Kasia Szczepanik, Anna Prucnal, Malgorzata Hajewska

Killer Kid

Der elfjährige Djilai wächst im Libanon auf. Er wird von seiner Familie verkauft und gemeinsam mit anderen Gleichaltrigen, die sein Schicksal teilen, zum Soldaten ausgebildet. Er lernt zu töten ohne nach Gründen zu fragen. 
Zur selben Zeit lebt Karim in einem Pariser Vorort. Er ist der Sohn arabischer Einwanderer, fährt leidenschaftlich gerne Skateboard, hört Rap und schaut sich mit seinen Freunden spätnachts Sexfilme an. Seine Freundin ist heroinsüchtig.
Djilai kommt unter dem Namen Laid nach Paris, um seine Mission zu erfüllen: Er soll den Präsidenten erschießen. Er lernt Karim kennen, und dieser wird sein Vorbild in der für ihn fremden Kultur. Djilai/Laid und Karim werden, trotz aller Unterschiede, Freunde – auf Leben und Tod.



Altersempfehlung: 11+
Frankreich 1994
95 Minuten, Farbe
Regie: Gilles De Maistre

mit: Teufik Jallab,
Younesse Boudache,
Marc de Jonge, Said Amadis

Der kleine Poet

Lavanya Preeti

Für den kleinen Gopal hat die Schule nichts Interessantes zu bieten. Er streift viel lieber durch den Wald, um Tiere zu beobachten. Und er schreibt Gedichte. Sein Vater ist unzufrieden mit ihm, sein Lehrer glaubt nicht, dass das von Gopal aufgesagte Gedicht wirklich von ihm ist. Gopal ist ein richtiger “Hans guck in die Luft”, und er liebt das Lesen. Immer wieder kann er sich auch die Geschichte von “Gauri und Kedar”, zweier Kinder, die einander ewige Liebe geschworen haben, im Wandertheater ansehen. Und plötzlich scheint diese Geschichte sogar Wirklichkeit zu werden.



Altersempfehlung: 8+
Indien 1993
81 Minuten, Farbe
Regie: Apurba Kishore Bir

mit: Tarashankar Mishra,
Bibhutbhusana Prusty,
Aditi Bir, Laltende Rath

Die kleinen Delphine

Ta delfinakia tou Amvrakikou

Der achtjährige Petros und die siebenjährige Anthoula verbringen ihre Ferien gemeinsam in einem Dorf am Meer. Sie sind ihrem Alter entsprechend voller Spontanität und Unschuld. Schon bald treffen sie auf ein anderes Kind, das von der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen ist, weil es am Tuberkulose leidet. Petros und Anthoula kämpfen gegen diese Diskriminierung und gewinnen noch einen Freund fürs Leben.

 

PREIS DER KINDERJURY (8 bis 10 Jahre),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 1994



Altersempfehlung: 6+
Griechenland 1993
100 Minuten, Farbe
Regie: Dinos Dimopoulos

mit: Stavros Doyakos,
Constantina Alevra,
Spyros Pantazis, Nikitas Chronis

Kalle und die Engel

Kalle och änglarna

Der achtjährige Kalle verbringt mit seinen Eltern die Ferien bei den Großeltern. Er und sein Vater unternehmen viel miteinander. Gemeinsam bauen sie einen Drachenflieger, um Flugblätter gegen Umweltverschmutzung abzuwerfen. Beim ersten Flugversuch verunglückt der Vater tödlich. “Wie hoch willst du fliegen?”, hatte Kalle ihn gefragt. “Bis zu den Engeln!” So glaubt Kalle fest daran, dass der Vater nun in den Wolken lebt und als Engel wieder zurückkehren wird. Er ist gar nicht erstaunt, als er eines Morgens einen abgestürzten Engel im Apfelbaum sitzen sieht. Allerdings ist es nicht der Vater, sondern der Engel Michael. Kalle setzt nun alles daran, Michael bei seinem Rückflug zu helfen. Großvater ist der einzige, dem er die Sache mit den Engeln anvertrauen kann, und der hat auch eine fabelhafte Idee.



Altersempfehlung: 6+
Norwegen, Schweden 1993
85 Minuten, Farbe
Regie: Ole Bjørn Salvesen

mit: Tom Beck Letessier,
Karl Sundby, Helge Jordal,
Unni Kristin Skagestad,

Jonas, der im Bauch des Wales lebte

Jona che visse nella balena

Eine wahre Geschichte: “Mama erzählte mir die Geschichte von Jonas, der im Bauch des Wales lebte. Sie sagte, wenn es ihm gelungen war, aus dem Bauch des Wales zu kommen, so bräuchten wir keine Angst zu haben.”
Der vierjährige Jonas lebt mit seinen Eltern in Amsterdam. Das Familienglück wird zunächst getrübt durch antisemitische Schikanen. Und es endet als die ganze Familie in ein Konzentrationslager deportiert wird. Jonas’ Welt ist nun der Lageralltag, Männer in Uniform, Wachhunde, der Kampf um genügend Nahrung. Aber da sind auch die anderen Kinder, die Spiele, die Rivalitäten, wie anderswo auch.

 

PREIS DER KINDERJURY (10 bis 13 Jahre),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 1994



Altersempfehlung: 8+
Italien 1993
105 Minuten, Farbe
Regie: Roberto Faenza

mit: Jean-Hugues Anglade,
Juliet Aubrey, Jenner Del Vecchio,
Luke Petterson

Ganesh

Ordinary Magic

Der junge Kanadier Jeffrey lebt mit seinem Vater in Indien. Er hat hier den Namen Ganesh angenommen. Der bedeutet “Der, der Hindernisse beseitigt”. Ganesh wächst wie ein junger Inder auf. Nach dem Tod des Vaters wird Ganesh von seiner Tante Charlotte in Kanada aufgenommen. Er hat Schwierigkeiten, mit dieser so völlig andersartigen Kultur zurechtzukommen. Yoga und Tee trinken sind hier nicht gefragt, dafür Basketballspielen und Partys feiern. Tante Charlotte hat wenig Zeit für ihn, sie hat so schon genug Probleme. Ihr idyllisch gelegenes Haus soll abgerissen werden und einem Luxushotel weichen. Als Ganesh davon erfährt, möchte er das verhindern. Er überredet Charlotte, Einspruch gegen die Enteignung zu erheben. Andererseits wollen der Bürgermeister und ein geldgieriger Investor das Projekt um jeden Preis durchziehen. Gegen Polizisten und Bulldozer setzt Ganesh seine “indischen Kenntnisse”“ ein: wie einst Gandhi leistet er gewaltlosen Widerstand. Mit einer Sitzblockade können er und Charlotte gemeinsam mit den Nachbarn und Schulkameraden den Abriss des Hauses verhindern.



Altersempfehlung: 8+
Kanada 1993
104 Minuten, Farbe
Regie: Giles Walker

mit: Ryan Reynolds,
Glenne Headley,
David Fox, Heath Lamberts,
Paul Anka

Die Eselshaut

Peau d'âne

Der König (Jean Marais) herrscht mit seiner Königin (Micheline Presle) über ein verzaubertes Reich. Als des Königs Frau verstirbt, verspricht er ihr, niemals eine Frau zu heiraten, die nicht mindestens so schön ist wie sie selber. Nur gibt es im gesamten Königreich keine schönere Frau außer ihrer gemeinsamen Tochter (Catherine Deneuve). Doch die Berater des Königs fürchten um eine legitime Nachfolge auf dem Königsstuhl und drängen ihn, endlich zu heiraten, um einen Sohn zu gebären. Schließlich sieht er keinen anderen Ausweg und entscheidet sich, seine eigene Tochter zu heiraten. Um sie vor dem grausamen Schicksal zu bewahren, erhält die Prinzessin von der Fee Lilas (Delphine Seyrig) Unterstützung. Versteckt unter dem Fell eines Esels lebt die Prinzessin inmitten eines Waldes. Eines Tages aber wird sie von einem jungen Prinzen entdeckt, der sich unsterblich in sie verliebt und alles dran setzt, sie zu heiraten.

 

“Die Sehnsüchte der jungen Prinzessin und ihres Prinzen erinnern an die zweier lebensfroher Hippies in einem farbenprächtigen Fantasy-Film. So ist DIE ESELSHAUT weit mehr als ein zeitloses Kindermärchen: ein hintergründig-humorvolles Zeugnis seiner Zeit.” (Arte)



Altersempfehlung: 6+
Frankreich 1970
89 Minuten, Farbe
Regie: Jacques Demy

mit: Catherine Deneuve,
Jean Marais, Micheline Presle,
Jacques Perrin, Delphine Seyrig

Bando und der goldene Fußball

Le ballon d'or

In einem kleinen Hüttendorf in Guinea träumt der zwölfjährige Bando davon, einmal ein großer Fußballstar zu werden. Bando muß seiner Familie beim Viehhüten und bei der Feldarbeit helfen, doch in seiner Freizeit spielt der Junge für sein Leben gerne Fußball. Als vielbewunderter “Turbo von Makono” läuft er wie der Blitz, und der Medizinmann prophezeit ihm eine große Karriere. Doch zuerst kommt alles ganz anders: Eine junge französische Ärztin schenkt ihm einen kostbaren Lederfußball, mit dem Bando durch einen Fehlschuss ein Feuer auslöst. Der Missetäter ergreift mit seinem Ball die Flucht und landet nach manchem Abenteuer in der Großstadt, wo er in einer Werkstatt für wenig Geld Touristensouvenirs herstellt. Als er zufällig wieder seine Fußballkünste zeigen kann, wird der reiche Fischhändler Béchir auf ihn aufmerksam, und Bando findet auf Béchirs Vermittlung Aufnahme in der Fußballschule des berühmten Trainers Karim. Kaum ist aus dem talentierten Jungen eine landesweite Berühmtheit geworden, will Béchir “seine Investition” gewinnbringend vermarkten. Er vermittelt seinen “Schützling “an den französischen Fußballclub St. Etienne. Gegen den Widerstand Karims und der französischen Ärztin bricht Bando nach Europa auf.

 

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 1994



Altersempfehlung: 6+
Frankreich, Guinea 1993
90 Minuten, Farbe
Regie: Cheik Doukouré

mit: Aboubacar Sidiki Soumah,
Salif Keita, Agnès Soral

Eine ungeheure Entdeckung

Sensatsia

Der kleine Vitja verbringt die Ferien bei seinem Onkel Jura auf dem Land, wo er auf einen seiner Streifzüge Spuren eines seltsamen Tieres entdeckt. Vitja und seine Freunde ziehen los, um das vermeintliche Ungeheuer zu fangen. Dieses entpuppt sich jedoch als verängstigtes kleines Etwas, das gerade dabei ist, ein Ei auszubrüten. Ab nun beginnen die Kinder, das Tier, dessen Kräfte geheimnisvoll mit der Natur zusammenzuhängen scheinen, zu beschützen und es vor der Umgebung zu verstecken. Umso mehr, als mittlerweile das ganze Dorf und ein amerikanischer Wissenschaftler, der einen Computer, der die Welt “erkennen” kann, erfunden hat, hinter ihm her sind.



Altersempfehlung: 6+
Russland 1993
89 Minuten, Farbe
Regie: Boris Gorlov

mit: Alexej Petrenko, Tom Bell,
Tatiana Pankova,
Anja Fedoseeva

Sixten

Seit die Mutter Sixten und seinen Vater verlassen hat, steht der Männerhaushalt Kopf. Der Vater nervt ihn mit seinen ständigen Sorgen: Radfahren nur mit Helm, zu Hause nicht mit Zündern spielen, und so weiter… Dabei ist Sixten doch kein Baby mehr! Noch dazu ist die Waschmaschine seit Wochen kaputt. Da bleibt Sixten nichts anderes übrig, als bei herrlichstem Frühlingswetter im alten Skipulli zur Schule zu gehen. Und da soll er nicht zum Gespött der Klassenkameraden werden. Wie gut, dass Sixten Jonte und Emma hat! Zu dritt kann man viel mehr Spaß haben und auch viel Unsinn aushecken. Denn für Jonte ist eines sicher: Hätte Sixtens Papa eine Freundin, so hätte er wohl anderes im Kopf, als sich immer Sorgen um Sixten zu machen!



Altersempfehlung: 8+
Schweden 1994
78 Minuten, Farbe
Regie: Catti Edfeldt

mit: Peter Viitanen,
Hans Henriksson,
Jonas Magnusson, Marie Thulin

Der Schlingel

Menino Maluquinho

Nutty ist ein richtiger kleiner Schlingel. Immer fällt ihm irgendein Unsinn ein. Sein Glück, dass ihm keiner böse sein kann – weder die Lehrerin, noch das Hausmädchen, auch seine Freunde nicht. Und die Mädchen in seiner Klasse bewundern ihn. Am liebsten ist Nutty mit den Großeltern zusammen. Die leben außerhalb der Stadt und verwöhnen ihn so richtig. Nutty spielt jeden Tag mit seinen Freunden. Die einfachsten Spiele werden zum Abenteuer. Ob es ein Seifenkistenrennen, ein Fußballmatch oder ein Furzwettbewerb ist, das Leben macht Nutty einfach Spaß.



Altersempfehlung: 5+
Brasilien 1995
93 Minuten, Farbe
Regie: Helvécio Ratton

mit: Patricia Pillar,
Roberto Bontempo,
Luiz Carlos Arutim, Vera Holtz

Molom – Eine Legende aus der Mongolei

Molom, conte de Mongolie

Die Mongolei war das Land Dschingis Khans. Doch das ist lange her, und die kriegerischen Stämme sind den friedliebenden Nomaden gewichen. Molom ist ein Geschichtenerzähler, ein Zeitreisender. Eines Tages trifft er auf Yonden, einen Jungen, der mit den Wölfen lebt, wild und ungebildet ist. Molom nimmt Yonden als seinen Schüler auf. Gemeinsam wandern sie durch das Land, die weiten grünen Steppen und die riesigen Blumenfelder. Yonden lernt durch Molom die alten Geschichten des Landes kennen und erkennt, dass Humor und Sanftmut wichtiger sind als Gewalt. Wundersame Dinge geschehen, und oft missversteht Yonden die Bedeutung der Ereignisse. Yonden hat noch eine weite Reise vor sich, wenn er der Spur Moloms folgen will.



Altersempfehlung: 8+
Frankreich 1994
94 Minuten, Farbe
Regie: Marie Jaoul de Poncheville

mit: Tseded, Yondejunai

Mississippi – Fluss der Hoffnung

Cure The

Der elfjährige Eric ist ein Außenseiter – er ist der “bad boy” in der Klasse und wird von seinen Klassenkameraden gemieden. Eines Tages findet er beim Spielen im Garten heraus, dass sich im Nachbargarten jemand aufhält. Er wirft einen Blick über den Zaun und entdeckt einen schmächtigen Jungen, der mit seinen Playmobil-Figuren spielt. Die beiden schließen Bekanntschaft, und bald werden sie Freunde. Und noch etwas findet Eric heraus – dass Dexter nach einer Bluttransfusion an AIDS erkrankt ist. Obwohl ihm seine Mutter den Umgang mit Dexter verbietet, sucht Eric weiterhin den Kontakt zu seinem neuen Freund. Dexters Mutter ist glücklich, dass ihr Sohn endlich einen gleichaltrigen Gefährten gefunden hat. Eric erfährt Genaueres über die Krankheit seines Freundes. Er will sich nicht damit abfinden, dass Dexter sterben könnte. Also experimentiert er mit selbstgebrauten Tees und hofft, das Leiden seines Freundes dadurch zu lindern. Die Tees sollen umso besser wirken, je schlechter sie schmecken. Brav schluckt Dexter alles, was ihm Eric zusammenbraut, bis er mit einer Vergiftung ins Krankenhaus muss. Als die beiden Freunde später in der Zeitung von einem Arzt in New Orleans lesen, der ein Mittel gegen AIDS gefunden haben soll, machen sie sich heimlich mit einem Floß auf den Weg den Mississippi hinunter …

 

PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 1995



Altersempfehlung: 9+
USA 1994
97 Minuten, Farbe
Regie: Peter Horton

mit: Joseph Mazzello, Brad Renfro,
Annabella Sciorra,
Diana Scarwild, Bruce Davison

Der Krug

Khomreh

Am Rande der Salzwüste liegt ein altes Dorf. Es ist heiß und trocken. Wasser ist wertvoll, Brunnen gibt es nicht. Im Schulhof steht ein riesiger Tonkrug, aus dem die Schüler trinken. Eines Tages bemerken die Kinder und der Lehrer einen Riss im Krug. Ein Alptraum! Der Lehrer versucht erfolglos, den Krug zu retten. Auch der Töpfer des Dorfes hat mit seinen Mitteln kein Glück. Für die Dorfgemeinschaft scheint das Problem zu groß. Nur die Kinder halten zusammen und wollen nicht aufgeben. Eine Frau überwindet schließlich die Mutlosigkeit ihrer Nachbarn. Sie sammelt Geld und schickt damit ihren Sohn auf die lange Reise in die Stadt, um einen neuen Krug zu kaufen.

 

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 1995



Altersempfehlung: 8+
Iran 1993
86 Minuten, Farbe
Regie: Ebrahim Forouzesh

mit: Behzad Khodaveisi,
Fatemeh Azrah,
Alireza Haji-Ghasemi,
Ramazan Moll-Abbasi

Die Liebe ist ein Kinderspiel

L'amour est un jeu d‘enfants

Olivia und Benjamin sind dicke Freunde und würden gerne wie Geschwister zusammen aufwachsen. Benjamin lebt mit seinem Vater Didier, Olivia mit ihrer Mutter Axelle. Man müsste Didier und Axelle nur noch zusammenbringen. Aber wie? Das erste Treffen der beiden verläuft nicht gerade ermutigend. Erwachsene wissen eben nicht immer, was das Beste für sie ist. Denn so verschieden sie auch sind, warum sollten sie sich nicht ineinander verlieben? So müssen Benjamin und Olivia die Sache in die Hand nehmen. Ein paar Tricks sind notwendig, dann scheint alles gut zu gehen. Doch da passiert ein weiteres Missverständnis.



Altersempfehlung: 8+
Frankreich 1993
90 Minuten, Farbe
Regie: Pierre Grimblat

mit: Richard Bohringer,
Isabel Otero,
Jean-François Stevenin,
Robinson Stevenin, Anita Lombard

Kinder der Tafelrunde

Kids of the Round Table

Der Sommer ist heiß und dauert schon viel zu lange bis zum Schulbeginn. So werden Alex und seine Freunde “Ritter der Tafelrunde”. Sie bauen eine Burg aus Holz und Pappe, legen ihre Rüstungen an und warten auf Feinde. Schon erscheint Scar, der stadtbekannte Schläger. Alex misst seine Kräfte mit ihm, nicht zuletzt, um Jenny, in die er unglücklich verliebt ist, zu gefallen. Merlin der Zauberer übergibt ihm das Wunderschwert Excalibur. Zur selben Zeit nimmt ein tollpatschiges, im ersten Moment jedoch gefährlich wirkendes Verbrechertrio bei einer Party Kinder als Geiseln. Die Wunderkraft des Schwertes hat Alex unüberlegt verloren, aber es gelingt ihm trotzdem, mit List und Geschick seine Freunde zu befreien.



Altersempfehlung: 8+
Kanada 1995
89 Minuten, Farbe
Regie: Robert Tinnell

mit: Malcolm McDowell,
Michael Ironside,
Johnny Morina

Henry & Verlin

Kanada während der großen Depression in den 30er Jahren: Verlin ist neun Jahre alt und ein stiller Junge. Er lebt in seiner eigenen Welt. Die Mutter ist unglücklich darüber. Wenn sie in bedrängt, zieht er sich ganz vor ihr zurück. Sein Onkel Henry ist selbst wie ein Kind. Er zeigt Verlin die einfachen Dinge, die er kennt: Hühner stehlen, Zigaretten drehen, Kastanienspiele. Er bringt in als einziger zum Lachen, trägt ihn auf seinen Schultern, läuft mit ihm durch die Felder. Die Dorfgemeinde bedrängt die Familie, Henry in eine Anstalt zu stecken. Aber Henry und Verlin lassen sich dadurch nicht trennen.

 

PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 1995



Altersempfehlung: 8+
Kanada 1994
90 Minuten, Farbe
Regie: Gary Ledbetter

mit: Gary Farmer,
Keegan Macintosh,
Nancy Beatty, Robert Joy,
Margot Kidder, David Cronenberg

François und Georgi

Le petit garçon

Frankreich 1942: Der 10jährige François und seine Familie sind vor der Besatzung durch die Deutschen von Paris aufs Land geflohen. Sie merken nicht viel vom Krieg. Es geht ihnen gut. Eigentlich genießen alle das Leben in der Provinz. Zufällig entdeckt François, dass der Vater im Keller eine polnisch-jüdische Familie vor den Nazis versteckt hält. Heimlich schließt er mit Georgi, der kleinen Tochter der Flüchtlinge, Freundschaft. Er schwört, niemandem von der Existenz der Versteckten zu erzählen, und zum ersten Mal trägt er auch Verantwortung für das Leben anderer. Als ein Wehrmachtsgeneral sich ausgerechnet im Haus von François’ Familie einquartiert, geraten alle in große Gefahr.

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival Wien 1995



Altersempfehlung: 9+
Frankreich 1994
107 Minuten, Farbe
Regie: Pierre Granier-Deferre

mit: Stanislas Forlani-Crevillén,
Jacques Weber, Brigitte Roüan

Die Abenteuer von Johanna

Przygody Joanny

Ania hegt seit langem einen großen Wunsch. Täglich malt sie ein Bild von einer Prinzessin. Sie hat blondes Haar und ein rosarotes Kleid an. Sie weiß auch ganz genau, wie sie heißt: Joanna. So eine Puppenprinzessin möchte sie haben. In der Weihnachtszeit entdeckt Ania Joanna in einer Auslage, und sie winkt ihr sogar zu! Ania ist verzweifelt, als die Puppe vor ihren Augen verkauft wird.

Joanna macht eine lange Reise und erlebt viele Abenteuer. Sie wird verschenkt, vergessen, landet im Mist. Von keinem wird sie wirklich geliebt. Werden Ania und Joanna je zueinander finden?



Altersempfehlung: 6+
Polen 1994
91 Minuten, Farbe
Regie: Anna Sokolowska

mit: Kaja Grabczewska,
Ewa Bukowska,
Roman Szafranski, Bozena Dykiel

Ji Ruo und das Rehkitz

Jin qiu lu ming

Ji Ruo wohnt mit seinen Eltern im Gebiet der Oroqen im Norden Chinas. Sein Vater ist Wildhüter in der Nähe einer Rehaufzuchtsstation. Ji Ruo ist ständig unterwegs und beobachtet die Tiere. So geschieht es, dass er mit ansieht, wie Wilderer ein Kitz anschießen. Ji Ruo nimmt es mit nach Hause. Er ist von seinem neuen Freund so begeistert, dass er Tag und Nacht mit ihm verbringt. Die Rehgeiß schreit in der Nacht nach ihrem Kind, aber Ji Ruo will es nicht gehen lassen. Das Kitz wächst heran. Ji Ruo muss nun überlegen, ob es für das Kitz nicht besser wäre, in Freiheit bei seiner Mutter aufzuwachsen.



Altersempfehlung: 6+
China 1996
75 Minuten, Farbe
Regie: Zhan Xiangchi

mit: Wang Zhao, Tu Men,
Ba Dema

Wenn die Sterne das Meer treffen

Quand les étoiles rencontrent la mer

Als sein jüngerer Freund am Marktplatz des Ortes zusammengeschlagen wird, weiß er, dass sich sein Leben für immer ändern wird. – Wer ist er selbst, woher kommt er, wo sind seine Eltern geblieben? Fragen, die ihn beschäftigen, seit er denken kann. Wenn er nicht einen verkrüppelten Fuß hätte, so würde er auf der ganzen Welt seine Mutter suchen. Kapila, der Hauptheld des Films, weiß zu Beginn des Films weniger als wir, die Zuschauer. Wir kennen die Vorgeschichte, die Kapila erst im Laufe seiner Irrwege zu enthüllen hat. Ein Aberglaube der Ureinwohner Madagaskars besagt, dass Kinder, die bei einer Sonnenfinsternis geboren wurden, ihr Leben lang von einem bösen Stern verfolgt werden.



Altersempfehlung: 10+
Frankreich, Madagaskar 1995
82 Minuten, Farbe
Regie: Raymond Rajaonarivelo

mit: Jean Rabenjamina,
Louis Vahandanitra,
Aimée Razadfindrafarosoa

Santa Clara

Clara Hakedosha

In einer tristen Industriestadt in Israel – die Jugendlichen können weder von ihrem Klassenlehrer noch dem exzentrischen Schuldirektor gebändigt werden. Die Klassenrebellen Tikel und Rosenthal kümmern sich wenig um Tests und Schularbeiten. Sie rasen am liebsten von Rosys Schwester im Cabrio kutschiert durch die Stadt. Clara, die 13-jährige Tochter russischer Einwanderer, ist die Außenseiterin in der Klasse. Übernatürliche Kräfte ermöglichen ihr, in die Zukunft zu sehen. Mir ihrer Hilfe kann die ganze Klasse den Mathematiktest bestehen. Tikel und Rosy sind in Clara verliebt und werden bald zu Rivalen. Clara weiß, dass sie mit ihrer ersten Liebe ihre übersinnlichen Kräfte verliert. Wofür wird sie sich entscheiden, und für wen?

 

PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 1996

 

 



Altersempfehlung: 11+
Israel 1995
89 Minuten, Farbe
Regie: Ari Folman, Ori Sivan

mit: Lucy Dubnichek,
Halil Elohev,
Johannie Peterson, Maya Maron

Mein Freund Joe

My Friend Joe

Die Schulfreunde Chris, Noel, Boyler und Corner leben in einem Vorort von Dublin. In ihrer Bande fordern sie sich ständig neue Mutproben ab. Auch Chris möchte den Jungen aus seiner Klasse gerne imponieren, doch als diese von den hohen Felsklippen ins Meer springen, was gefahrlos nur bei Springflut möglich ist, verlässt ihn der Mut. Er wird von den anderen als Angsthase verspottet. Eines Tages taucht Joe auf. Was Joe sich traut, lässt alle anderen den Atem anhalten. Chris glaubt, in Joe einen echten Freund gefunden zu haben, wenn er auch keine Ahnung hat, woher Joe kommt und wohin er geht, wenn er Chris’ Familie verlässt. Denn Joe hat ein Geheimnis zu verbergen: Er heißt in Wirklichkeit Joanne, lebt in einem Wanderzirkus und führt dort gefährliche Kunststücke auf dem Drahtseil vor. Ihr Onkel Kurt möchte nicht, dass Joanne sich als Mädchen zu erkennen gibt. Doch Joanne sehnt sich nach einer liebevollen Familie und will so sein wie sie ist: ein Mädchen. Als sie sich von ihrem Onkel immer mehr bedroht fühlt, vertraut sie Chris ihr Geheimnis an.



Altersempfehlung: 8+
Deutschland, Irland, Großbritannien 1995
96 Minuten, Farbe
Regie: Chris Bould

mit: Schuyler Fisk,
John Cleere,
Stephen McHattie, Joel Grey

Lang lebe die Königin

Lang leve de koninigin

Die 8-jährige Sara lebt mit ihrer Mutter und ihrem Großvater zusammen. In der Schule hat sie große Schwierigkeiten. Der Lehrer hält sie für dumm und versucht erst gar nicht, ihr etwas beizubringen. Als ein Neuer in die Klasse kommt, ändert sich viel in ihrem Leben. Bei Victor zu Hause entdeckt Sara ein wunderschönes Schachspiel. Sie ist von den Figuren fasziniert, und Victor erzählt ihr von der Königin, die sich große Sorgen um ihren Mann, den König, macht. Er ist so gelangweilt, dass er mit seinen Nachbarn einen Krieg anzetteln will. Schnell muss sie ein Spiel erfinden, das dem König die Zeit vertreibt. Das ist gar nicht leicht. So bittet die Königin Sara um Hilfe, und sogleich befindet sie sich in dem wunderschönen Schloss, umgeben von den Figuren, mit denen sie gemeinsam Schach spielen lernt.

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival Wien 1996

 



Altersempfehlung: 6+
Niederlande 1995
115 Minuten, Farbe
Regie: Esmé Lammers

mit: Tiba Tossijn,
Monique van de Ven,
Jack Wouterse, Lisa de Rooy

Die Räubersymphonie

The Robber Symphony

Ein tapferer Landfahrerjunge entlarvt eine Räuberbande, die sich als Musikkapelle tarnt, wobei ihn das Glück alle Gefahren siegreich bestehen lässt.

 

“Der im englischen Exil 1935/36 entstandene Film des Österreichers Friedrich Feher ist immer noch reizvoll und unterhaltsam. Die späte Premiere im deutschsprachigen Raum war erst möglich, nachdem man in Holland eine neue Kopie gefertigt hatte.” (Filmdienst)



Altersempfehlung: 7+
Großbritannien 1936
104 Minuten, S/W
Regie: Friedrich Feher

mit: Hans Feher,
Magda Sonja, George Graves

Die drei Juwelen. Eine Erzählung aus Palästina

Hikayatul Jawahiri Thalath

Youssef lebt mit seiner Mutter und seiner Schwester in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen. Sein Vater ist im Gefängnis, sein Bruder wird von den israelischen Soldaten gesucht. Um seine Familie zu unterstützen, verkauft der Junge Vögel, die er selbst gefangen hat. Bei seinen Ausflügen in den Wald begegnet ihm eines Tages das Zigeunermädchen Aida, in das er sich sofort verliebt. Aida hat ihrer Großmutter versprochen, nur denjenigen zu heiraten, der drei Juwelen aus einer Kette wieder findet, die in Südamerika verloren gegangen sind. Youssef ist natürlich sofort darauf erpicht, Aida die wertvollen Steine wiederzubringen. Das palästinensische Lager verwandelt sich in eine Welt der Phantasie und des Märchens: Mit Hilfe eines Freundes versteckt er sich in einer Fracht Orangen, die nach Europa verschifft werden soll.



Altersempfehlung: 10+
Belgien, Großbritannien, Palästina 1995
107 Minuten, Farbe
Regie: Michel Khleifi

mit: Mohammad Nahhal,
Hana' Ne'meh,
Ghassan Abu Lida

Der Junge, der nicht mehr sprechen wollte

De jongen die niet meer praatte

Sein Spitzname ist Memo. Vielleicht deshalb, weil er sich so viel merken kann, oder nur deshalb, weil er mit vollem Namen Mohammed heißt. Auf alle Fälle ist er Kurde, lebt mit seiner Mutter und seiner Schwester in einem kleinen Dorf in der Osttürkei. Als Aushilfspostbeamter weiß er so manche Neuigkeit, da er oft die Briefe vorlesen muss. Gleichzeitig sieht er auch als erster die Ansichtskarten und Briefe, die ihnen der in Rotterdam arbeitende Vater schickt. Als die Kriegsgefahr in diesem Gebiet der Türkei immer größer wird, holt der Vater seine Familie nach Holland. Memo entschließt sich aus Trotz, nicht mehr zu sprechen.



Altersempfehlung: 8+
Niederlande 1995
108 Minuten, Farbe
Regie: Ben Sombogaart

mit: Erçan Orhan,
Louis Ates, Brader Musiki,
Husna Killi

Der Fremde

Muo sheng ren

Jie Yang, ein kleiner, aufgeweckter und gar nicht mundfauler Junge, wird aus seiner Wohnung entführt. Damit haben sich die Banditen aber den Falschen ausgesucht. Schon bald flieht er und trifft dabei Hu Daxi, einen entlassenen Strafgefangenen. Gemeinsam wollen sie in ihr Heimatdorf zurück und gehen auf große Wanderschaft. Mit einigen Tricks, von denen sich so mancher Erwachsener etwas abschauen kann, gelingt es Jie Yang schließlich auch noch, seinen Weggefährten mit dessen früherer Freundin wieder zusammenzubringen.



Altersempfehlung: 8+
China 1995
95 Minuten, Farbe
Regie: Jun Huang

mit: Guo Hao, Zhao Jun,
Zhang Yong

Der Außerirdische vom Merkur

The Boy from Mercury

Dublin in den 60ern. Der 8jährige Harry hat nur eine Erklärung für sein schwieriges Leben: Er ist ein Abgesandter vom Merkur. Seine Mutter erscheint ihm viel zu alt, sein Bruder viel zu erwachsen, sein Onkel zu merkwürdig – und aus irgendeinem Grund ist der Klassenrowdy hinter ihm her. Keine Frage, die Bewohner des Merkurs haben ihn und seinen Hund Max gesandt, das Leben der Erdbewohner zu studieren. Jeden Abend sieht Harry vom Fenster aus ein Raumschiff vom Merkur vorbeifliegen und schickt mit seiner Taschenlampe Signale gen Himmel. Da lernt er eines Tages im Kino einen Freund kennen. Soll er ihm sein Geheimnis anvertrauen?



Altersempfehlung: 6+
Irland 1995
87 Minuten, Farbe
Regie: Martin Duffy

mit: James Hickey,
Rita Tushingham,
Tom Cortenay, Hugh O'Connor

Anton, der Flieger

Anton

Der 10jährige Anton träumt vom Fliegen. In einer Garage im Hof baut er an seinem eigenen Flugzeug. Er lebt allein mit seiner Mutter, seit sein Vater, ein Pilot, bei einem Absturz ums Leben gekommen ist. Nach außen gibt sich Anton stark und träumt davon, ein Held zu sein. In der Schule machen sich seine Klassenkameraden oft über ihn lustig. Besonders arg treibt es Mie, in die er verliebt ist. Außerdem ist da noch S.D., die im Hof mit ihrer Bande ihr Unwesen treibt. Um sich zu beweisen, lässt er sich auf eine Mutprobe ein. Bei einem Schulausflug zum Bundesheer klettert er heimlich in einen Kampfflieger.



Altersempfehlung: 8+
Dänemark 1996
80 Minuten, Farbe
Regie: Aage Rais

mit: Jacob Krarup,
Sofie Maria Ahlgren,
Anni Bjørn, Stig Günther

Wahrheit oder Wagnis

Sanning eller konsekvens

Nora ist zwölf Jahre alt und kommt in eine neue Klasse, wo sie niemanden kennt. Sie würde gerne von der schicken Fanny und ihrer Busenfreundin Sabina akzeptiert werden. Wenn es um Mode, Musik oder Jungs geht, wissen die beiden, “wo es lang geht”. Da ist aber auch noch Karin, die ein bisschen zu dick ist und Eltern hat, die ihr nicht erlauben, an Parties teilzunehmen. Nora ist es unangenehm, dass Karin so offensichtlich um ihre Freundschaft bemüht ist und sie sogar zu sich nach Hause einlädt. Und dann ist da noch dieses blöde Partyspiel, bei dem man entweder die Wahrheit sagen oder das tun muss, was die anderen von einem verlangen.



Altersempfehlung: 10+
Schweden, Finnland 1997
80 Minuten, Farbe
Regie: Christina Olofson

mit: Tove Edfeldt,
Alexandra Dahlström,
Anna Gabrielson,
Emelina Lindberg-Filippopoullou

… und raus bist Du

Stikkfri

Hrefna ist zehn und vermisst ihren Vater, den sie nie gekannt hat. Ihre Mutter hat ihr erzählt, dass er in Paris wohnt, aber Hrefna entdeckt, dass er in Wirklichkeit mit seiner neuen Frau in einem anderen Teil der Stadt lebt. Mit ihrer Freundin Yrsa macht sie sich auf den Weg, um ihn aufzuspüren. Sie erfährt, dass er nicht nur eine neue Frau, sondern auch ein kleines Kind mit ihr hat. Aus einer Verkettung von unseligen Umständen heraus entführen Yrsa und Hrefna das Kind mehr zufällig als gewollt, was eine wilde Verfolgungsjagd durch die Polizei und eine Summe von komischen Situationen nach sich zieht, bevor alles zu einem guten Ende geführt wird.



Altersempfehlung: 7+
Island, Deutschland, Dänemark 1997
78 Minuten, Farbe
Regie: Ari Kristinsson

mit: Bergthora Aradóttir,
Freydís Kristófersdóttir,
Bryndís Saeunn Sigrídur Gunnlaugsdóttir

Leni

Deutschland 1937: Kurz nach ihrer Geburt kommt Leni zu Pflegeeltern auf einen Bauernhof im Allgäu. Die Aibeles, beide nicht mehr jung, schließen das Kind bald in ihr Herz. Doch der übereifrige Bürgermeister des Dorfes findet heraus, dass mit dem Kind “abstammungsmäßig” etwas nicht stimmt. Lenis Mutter ist Jüdin, und damit ist Leni nach der herrschenden Naziideologie nicht reinrassig. Das Unheil ist nicht mehr aufzuhalten. Denunzianten, Mitläufer, Bürokraten und Obrigkeitshörige tun ihres dazu, dass Leni, inzwischen fünf Jahre alt, zunächst in ein Sammellager nach München kommt und von dort nach Auschwitz deportiert wird.



Altersempfehlung: 10+
Deutschland 1994
86 Minuten, Farbe
Regie: Leo Hiemer

mit: Hannes Thanheiser,
Johanna Thanheiser,
Christa Berndl, Martin Abram,
Franz Buchrieser

Kayla – Mein Freund aus der Wildnis

Kayla

Sam ist der zwölfjährige Sohn eines berühmten Antarktis-Forschers. Er kann den Tod seines Vaters, der von seiner letzten Expedition nicht mehr zurückkehrte, nicht hinnehmen und wartet insgeheim immer noch auf ihn. Seine Mutter hat diese Hoffnung schon lange aufgegeben und wieder geheiratet. Gemeinsam ziehen sie in den Norden Kanadas. Dort schließt Sam Freundschaft mit dem Nachbarmädchen Jaynie. Gemeinsam versuchen sie, einen wilden Wolfshund, den Sam als Kayla, den Schlittenhund seines Vaters zu erkennen glaubt, zu zähmen und ihn zum anführenden Schlittenhund zu erziehen. Aber bevor sie zum großen Rennen antreten können, wird die Freundschaft von Sam und Jaynie auf eine harte Probe gestellt.

 

PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 1998



Altersempfehlung: 7+
Kanada, Deutschland 1997
96 Minuten, Farbe
Regie: Nicholas Kendall

mit: Tod Fennell,
Meredith Henderson,
Bronwen Booth, Henry Czerny,
Brian Dooley

Die Rosenverkäuferin

La vendedora de rosas

Mónica ist dreizehn Jahre alt und hat schon einiges hinter sich. Sie hat sich auf der Straße ihre eigene kleine Welt aufgebaut, in der sie das Wenige, das sie hat, verbissen verteidigt: ihre Freundinnen und Kameraden, die noch Kinder sind wie sie selbst. Ihren „Freund“, der mit Drogen handelt. Aber vor allem kämpft sie um ihre Würde und ihren Stolz und gibt sie für nichts und niemanden auf. Am heiligen Abend verkauft Mónica wie alle Abende Rosen, um überleben und sich den Traum eines richtigen Weihnachtsfestes leisten zu können. Aber das Leben hat es nicht gut mit ihr gemeint und hat selbst an diesem besonderen Tag nur Einsamkeit, Schäbigkeit, Drogen und Tod für sie anzubieten.



Altersempfehlung: 11+
Kolumbien 1998
120 Minuten, Farbe
Regie: Victor Gaviria

mit: Leidy Tabares, Marta Correa,
Mileider Gil, Diana Murillo

Die niemals fliegen

Ptice koje ne polete

Vesna ist zehn Jahre alt und leidet an Leukämie. Vesnas Großvater bittet darum, sie mit in den Wald nehmen zu dürfen, wo er in einer einsamen Hütte mit einem zahmen Wolf und vielen anderen Tieren lebt. Er glaubt, dass nur die Natur Vesna noch heilen kann. Vesna genießt bald das Leben mit dem Großvater, der sie auf seine Streifzüge durch Wald und Wiesen mitnimmt und ihr die Pflanzen- und Tierwelt erklärt. Als Vesna nach ein paar Monaten zu einer Kontrolluntersuchung in die Stadt zurückkehrt, stehen die Ärzte vor einem medizinischen Wunder, denn es sieht aus, als würde sie gesund werden.



Altersempfehlung: 8+
Jugoslawien 1997
113 Minuten, Farbe
Regie: Petar Lalovic

mit: Velimir Zivojinovic,
Neda Arneric,
Miodrag Krivokapic,
Svetlana Bojkovic

Das Löwenzahnspiel

Blazen tot honderd

Der zwölfjährige Maurits lebt mit seinem Vater, einem Künstler, in einem holländischen Dorf nahe eines großen Flusses. Ein Jahr nach dem Tod seiner Mutter kann Maurits den Verlust des geliebten Menschen immer noch nicht akzeptieren. An einem Frühlingstag lernt Maurits die geheimnisvolle Moniek kennen. Gemeinsam erkunden sie die Ufer des Flusses. Im Wechsel der Jahreszeiten entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden. Im Winter, während sein Vater Vorbereitungen für ein großes Gemälde trifft, gehen Maurits und Moniek auf dem zugefrorenen Fluss eislaufen. Aber Moniek weigert sich, ihm auf das dünne Eis des Flusses zu folgen. Maurits bricht alleine auf.



Altersempfehlung: 10+
Niederlande, Belgien 1998
80 Minuten, Farbe
Regie: Peter van Wijk

mit: Olivier Tuinier,
Marie Vinck, Herbert Flack,
Wouter ten Pas,
Dora van der Groen

Dannys Mutprobe

The Climb

Der dreizehnjährige Danny bohrt dem alten Chuck Langer beim Bogenschießen einen Pfeil durch den Oberarm. Zur Strafe soll er den Sterbenskranken am Nachmittag ein paar Stunden betreuen. Als Danny sich auch noch beim Sturz von einer Leiter den Arm bricht, ist die Misere perfekt. Denn er wollte doch auf den alten Sendemast klettern, um es den anderen Jungs in der Klasse endlich einmal zu zeigen. Da bekommt Danny unverhofft Hilfe von Chuck. Gemeinsam planen und bauen sie einen Flaschenzug, der Danny bis an die Spitze des Mastes befördern soll. Aber durch einen kleinen Fehler bleibt er kurz vor seinem Ziel stecken, und als ein schweres Gewitter losbricht, schwebt er in Lebensgefahr.

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival Wien 1998



Altersempfehlung: 8+
Frankreich, Neuseeland 1997
94 Minuten, Farbe
Regie: Bob Swaim

mit: John Hurt, Gregory Smith, David Strathairn,
Stephen McHattie

Wer, wenn nicht wir

Kto, esli ne mij

Toljasik und Sme leben in einem Vorort von Moskau und sind Kinder der neuen russischen Wirtschaftsgeneration: sie träumen davon, reich zu werden. In der Stadt versuchen sie sich als Straßenmusiker, werden jedoch auf dem Heimweg im Zug ausgeraubt und stehen wieder ohne eine Kopeke da. Also brechen die beiden in ein Kaufhaus ein. Toljasik muss darauf für ein Jahr ins Gefängnis. Zum Glück gibt es Gena, der in der Siedlung eine Art Hausmeisterfunktion ausübt und dem Jungen bei all seinen kleinen und großen Problemen hilft.

 

“Ich wollte das Publikum nicht zum Lachen oder Weinen bringen, sondern ihre Aufmerksamkeit auf allgemeine menschliche Werte und Probleme lenken – das Leben, das Verbrechen, die Liebe und die Freundschaft.” (Valerij Prijomichov)



Altersempfehlung: 10+
Russland 1999
90 Minuten, Farbe
Regie: Valerij Prijomichov

mit: Valerij Prijomichov,
Evgenij Krajnow,
Artur Smoljaninow

Tommy und der Luchs

Poika ja ilves

Nach dem Tod von Tommys Mutter ziehen er und sein Vater für ein Jahr in den Norden Finnlands. Tommys Vater ist Tierforscher und arbeitet an dem Projekt, im dortigen Nationalpark einen jungen Luchs an die Freiheit zu gewöhnen. Tommy ist über den Tod seiner Mutter noch nicht hinweg und projiziert seine ganze Liebe auf den Luchs, mit dem er sich anfreundet. Er nennt ihn Leevi. Die Wildhüter und Rentierzüchter der Gegend sträuben sich gegen das Projekt von Tommys Vater, weil der Luchs das Leben zu vieler Tiere gefährde. Als der Luchs verkauft werden soll, widersetzt sich Tommy den Plänen der Erwachsenen und lässt Leevi auf eigene Faust frei. Eine dramatische Jagd beginnt, an deren Ende Tommy nicht nur das Leben seines kleinen Freundes rettet.

 

Raimo O. Niemi hat einen spannenden Tierfilm mit wunderschönen Aufnahmen der winterlichen Natur Lapplands geschaffen.

 

PREIS DER KINDERJURY ( 10 bis 13 Jahre),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 1999



Altersempfehlung: 9+
Finnland, Dänemark, Luxemburg 1998
96 Minuten, Farbe
Regie: Raimo O. Niemi

mit: Konsta Hietanen,
Risto Tuorila, Jarmo Mäkinen

Nur Wolken bewegen die Sterne

Bare skyer beveger stjernene

Als Marias kleiner Bruder Piwi an Krebs stirbt, erlebt sie den Verlust doppelt schmerzlich, weil ihre Mutter in eine tiefe Depression fällt und sich vollkommen zurückzieht. Als sie in den Sommerferien zu den Großeltern geschickt wird, fühlt sie sich abgeschoben und in ihrem Glauben bestätigt, dass ihre Mutter sie nicht mehr liebt. Bei den Großeltern lernt Maria den gleichaltrigen Jakob kennen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, die Maria hilft, über den Tod des Bruders hinwegzukommen und ihre Mutter in die Familie zurückzuholen.

 

Ein sehr behutsamer Film über das Leben und den Tod, über die Sterne und die Ewigkeit, über Freundschaft und die erste zarte Bande jugendlicher Liebe.



Altersempfehlung: 9+
Norwegen 1998
97 Minuten, Farbe
Regie: Torun Lian

mit: Thea Sofie Rusten,
Jan Tore Kristoffersen,
Anneke von der Lippe

Mutterliebe

Mehre Madari

Mehdi ist Vollwaise und wird wegen Diebstahls in die Erziehungsanstalt eingewiesen. Die neue Sozialarbeiterin, die gerade dort angefangen hat, bringt den Kindern viel Verständnis, Geduld und Wärme entgegen. Mehdi ist fasziniert von der Frau und entwickelt die fixe Idee, dass sie seine Mutter ist. Er beschafft sich ihre Adresse, reißt aus und verfolgt sie bis in ihre Wohnung. Mehdis Wunschmutter ist nicht gerade erbaut über sein Auftauchen, lässt sich jedoch dazu verleiten, Mehdi für eine Nacht bei sich und ihrer Tochter aufzunehmen. Als sie ihn daraufhin nicht mehr los wird, schaltet sie die Erziehungsanstalt ein.

 

Ein Film, der gerade deshalb tief berührt, weil er keine unmöglichen Antworten zu geben versucht.

 

UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 1999



Altersempfehlung: 9+
Iran 1998
90 Minuten, Farbe
Regie: Kamal Tabrizi

mit: Fatameh Motamed Aria,
Hossein Soleimani

La classe de neige

Nicolas fährt mit seiner Schulklasse zum ersten Mal auf Schiwoche und hat dabei ein Problem: Er macht nachts öfter in sein Bett. Dass er all seine Sachen im Auto des Vaters vergessen hat, macht es noch schlimmer, denn jetzt muss er sich einen Pyjama von einem Klassenkameraden leihen. Nicolas stammt aus tristen Familienverhältnissen: der Vater, ängstlich, besitzergreifend, und überfürsorglich, lässt Nicolas nicht den notwendigen Raum für eine eigene Entwicklung. Die Mutter, noch ängstlicher, gibt ihrem Mann in allem unterwürfig recht. Nicolas rächt sich in seinen Tag- und Nachtträumen, in denen Mord und Totschlag herrscht. Aber nicht nur er hat dunkle Geheimnisse.



Altersempfehlung: 10+
Frankreich 1998
95 Minuten, Farbe
Regie: Claude Miller

mit: Clément van den Bergh,
Lokman Nalcakan

The Tic Code

Manchmal zuckt es bei Miles – und er kann nichts dagegen unternehmen. Denn Miles leidet am Tourette-Syndrom, einer Krankheit, die sich in unkontrollierbaren Zuckungen (Tics) äußert. Nur wenn Miles am Klavier sitzt und Jazz spielt, sind seine Tics verschwunden. Deshalb ist auch der Jazzclub um die Ecke sein Lieblingsaufenthaltsort. Dort lernt er den schwarzen Saxophonisten Tyrone kennen, der ebenfalls am Tourette-Syndrom leidet. Tyrone zeigt Miles, wie er den Nachstellungen seiner Klassenkameraden, die ihn ständig hänseln, entgehen kann: Er soll ihnen vormachen, dass seine Tics Bestandteil einer Geheimsprache seien, die nur Eingeweihte verstehen. Von jetzt an wollen alle den “Tic-Code” lernen. Und die Freundschaft zu Tyrone bringt noch weitere Veränderungen in Miles’ Leben: zwischen seiner Mutter und dem Musiker entwickelt sich nämlich eine Beziehung.



Altersempfehlung: 9+
USA 1997
89 Minuten, Farbe
Regie: Gary Winick

mit: Polly Draper,
Gregory Hines, Christopher Marquette

Albert und der große Rapallo

Albert

Albert ist ein 10 Jahre alter, frecher, sympathischer Junge, der in einem kleinen verschlafenen Dorf lebt und die Bewohner mit allerhand Streichen auf Trab hält. Sein bester Freund Egon steht ihm immer mit Rat und Tat zur Seite. Doch eines Tages treten sie ihre abenteuerlichste Reise an: Sie landen in einer Fantasiewelt, die einem Zirkus gleicht. Hier wird Egon von Leopold, einem gewissenlosen Betrüger, gekidnappt. Inzwischen lernt Albert Rapallo, den zweiten großen Dieb der Stadt, kennen. Beide sind auf der Jagd nach dem großen Diamanten “Der grünen Grimaldi”, über den man sich die abenteuerlichsten Geschichten erzählt. Jeder möchte den Diamanten als erstes entdecken. Albert findet Hilfe bei einem kleinen Zigeunermädchen namens Sabrina, doch die Ereignisse überschlagen sich immer mehr . . .

 

Jørn Faurschou ist hier ein Kinderfilm mit viel Spannung und Witz gelungen. Die Kulisse des verschlafenen Dorfes Gimble Town erinnert sofort an die eigene Kindheit und die Streiche aus damaliger Zeit. Vor allem Albert (Morten Gundel) und Sabrina (Stephania Potalivo) erobern mit ihrem Charme schnell die Herzen der Zuschauer.

 

PREIS DER KINDERJURY (6 bis 9 Jahre),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 1999



Altersempfehlung: 7+
Dänemark 1998
80 Minuten, Farbe
Regie: Jørn Faurschou

mit: Morten Gundel,
Sebastian Jessen,
Stephania Potalivo

Tsatsiki – Tintenfische und erste Küsse

Tsatsiki, morsan och polisen

Der 8-jährige Tobias trägt seinen Spitznamen „Tsatsiki“ wegen seiner großen Sehnsucht nach dem unbekannten Vater in Griechenland. Seine Mutter Tina aber ignoriert seinen Wunsch, den Vater kennen zu lernen. Sie will endlich mit ihrer Rockband den Durchbruch schaffen. Eigentlich findet Tsatsiki die Mutter ja ganz toll, wenn sie nicht immer mit diesen Musikern herumhängen würde. Der nette Polizist Göran, der ihn eines Tages nach Hause bringt, würde da doch viel besser zu ihr passen! Zum Glück hat Tina ein Zimmer zu vermieten, und Göran braucht gerade eine neue Unterkunft. Bleiben für Tsatsiki nur noch drei Fragen offen: Wird Tina Erfolg haben? Werden Tina und Göran aneinander Gefallen finden? Und wird er je nach Griechenland kommen und seinen Vater kennenlernen?

 

Der dritte Spielfilm der Schwedin Ella Lemhagen entstand nach einem Kinderbuch von Moni Nilsson-Brännström. Das Drehbuch schrieb der bekannte dänische Autor Ulf Stark. TSATSIKI wurde beim Kinderfilmfest Berlin 2000 mit dem „Gläsernen Bären“ der Kinderjury ausgezeichnet.

 

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2000



Altersempfehlung: 8+
Schweden, Norwegen, Dänemark 1999
91 Minuten, Farbe
Regie: Ella Lemhagen

mit: Samuel Haus,
Alexandra Rapaport,
Jacob Ericksson

Pinocchio

Pinocchio ist eine kleine Holzpuppe, die der Tischler Geppetto geschnitzt hat. Zu wundersamem Leben erwacht, ist er ein kleiner Frechdachs, der lieber einen neuen Streich ausheckt, als die Schulbank zu drücken, und gar nicht daran denkt, die Ermahnungen Geppettos ernst zu nehmen. So gerät Pinocchio in manch gefährliche Situation …

 

Damals saßen die Zuschauer im Dunkel eines Kinozeltes und lauschten atemlos der Stimme des Erzählers, während die bewegten Bilder über die Leinwand flimmerten und alle in ihren Bann zogen. Unser Anliegen ist, den Kindern von heute dieses aufregende Abenteuer noch einmal nahe zu bringen.



Altersempfehlung: 7+
Italien 1911
44 Minuten, S/W
Regie: Giulio Antamoro

mit: Ferdinand Guillaume,
Augusto Mastripietri,
Natalino Guillaume, Lea Giunchi

Manolito, die Brillenschlange

Manolito Gafotas

Das Madrider Stadtviertel Carabanchel ist eines der wichtigsten Viertel Europas. Behauptet zumindest Manuel, genannt „Manolito, die Brillenschlange“. Dass er kurzsichtig und übergewichtig ist, macht ihm nichts aus, aber dass er wegen der dauernden Geldknappheit seiner Familie die Sommerferien schon wieder mit dem kleinen Bruder „Blödmann“ und der völlig überforderten Mutter in der engen Wohnung verbringen muß, macht ihn fertig. Sein Vater ist LKW-Fahrer und ständig auf Achse. Und hat eine blendende Idee: Manolito soll ihn auf seiner nächsten Tour begleiten! So erlebt der Junge endlich einen Sommer voll Abenteuer und Überraschungen!

 

Die spritzige Komödie für Kinder ab 7 Jahren erhielt beim Kinderfilmfest Berlin 2000 eine „Lobende Erwähnung“ der Internationalen Jury.



Altersempfehlung: 7+
Spanien 1999
90 Minuten, Farbe
Regie: Miguel Albaladejo

mit: David Sánchez del Rey,
Adriana Ozores, Roberto Alvarez

Mann aus Stahl

Man van staal

Richtig begeistern kann sich Victor nicht für seinen Urlaub bei Onkel und Tante. Was soll das kleine Hotel an der belgischen Küste, das die beiden betreiben, für einen 13-Jährigen schon bieten? So flüchtet er sich wieder und wieder in seinen Traum, in dem er der „Mann aus Stahl“ ist, ein unbesiegbarer Held, der niemals weint (weil er sonst rosten würde), und der dem „Captain“, Victors verstorbenem Vater, immer zur Seite steht. Doch bald entdeckt Victor, dass auch die Wirklichkeit spannend sein kann. Die Gegenwart des spanischen Zimmermädchens Conchita findet er mindestens so aufregend wie seine Träume, der Onkel hat Probleme mit Schuldeneintreibern und benötigt Victors Hilfe, und dann ist da noch Fania, das gleichaltrige Mädchen, das er so gerne küssen würde …

 

MANN AUS STAHL widmet sich so heiklen Themen wie Verlust eines geliebten Menschen und ersten sexuellen Erfahrungen völlig unverkrampft und fantasievoll und wurde dafür in Berlin mit dem ersten Preis der Erwachsenenjury ausgezeichnet.



Altersempfehlung: 12+
Belgien 1999
85 Minuten, Farbe
Regie: Vincent Bal

mit: Ides Meire,
Charlotte De Ruytter,
Peter Gorissen

Das Mädchen in den Turnschuhen

Dokhtari Ba Kafsh-Haye-Katani

Nur ein paar Mal hat sich die 15-jährige Tadei mit dem gleichaltrigen Jungen Aidin im Park getroffen, und obwohl ihre Begegnungen ganz harmlos waren, schritten die Sittenwächter ein. Ihre Eltern verbieten Tadei den Umgang mit Aidin und zwingen ihr einen strengen Tagesablauf auf. Das lässt sie sich nicht gefallen. Tadei geht am nächsten Morgen nicht zur Schule, sondern streunt in der Stadt herum. Ziellos wandert sie in ihren weißen Turnschuhen durch Teheran, vergeblich versucht sie, mit Aidin Kontakt aufzunehmen, nirgends fühlt sie sich sicher oder verstanden. Erst bei einer Straßenhändlerin findet sie so etwas wie Geborgenheit.

 

In beeindruckender Weise schildert Regisseur Sadr-Ameli, mit welchen Schwierigkeiten ein Mädchen im Iran konfrontiert ist, wenn es versucht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

 

UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2000



Altersempfehlung: 12+
Iran 1999
110 Minuten, Farbe
Regie: Rasul Sadr-Ameli

mit: Pegah Ahangarani,
Majid Hajizade,
Akram Mohammadi

Kinder des Himmels

Bacheha-Ye aseman

Durch ein dummes Missgeschick verliert der 10jährige Ali das einzige Paar Schuhe seiner Schwester. Damit die Eltern nichts merken, teilen sich die Geschwister Alis Schuhe – Zahra trägt sie vormittags, Ali am Nachmittag. Als Zahra entdeckt, dass ein Mädchen aus ihrer Klasse ihre Schuhe hat, folgen die Geschwister dem Mädchen zu seinem Haus. Dort stellen sie fest, dass deren Familie noch ärmer ist als ihre und bringen es nicht übers Herz, die Schuhe zurückzuverlangen. Dann hört Ali von einem Marathonlauf für Schüler, bei dem als dritter Preis ein neues Paar Turnschuhe zu gewinnen ist. Ali nimmt am Rennen teil und versucht verzweifelt, Dritter zu werden.

KINDER DES HIMMELS wurde 1999 als bester ausländischer Film für den Oscar® nominiert und als bester Film auf dem Filmfestival Montreal ausgezeichnet. Bereits 1997 erhielt er den “Lucas” des Frankfurter Kinder- und Jugendfilmfestivals, weil “der Film es schafft, auf der Grundlage eines einfachen Konflikts eine spannende Geschichte zu erzählen und geeignet ist, Einblicke in eine fremde Kultur zu gewähren, ohne dabei fremd zu wirken.”



Altersempfehlung: 7+
Iran 1997
90 Minuten, Farbe
Regie: Majid Majidi

mit: Amir Naji,
Amira Farrokh Hashemian,
Bahare Seddiqi

Das Geheimnis des Mr. Rice

Mr. Rice's Secret

David Bowie spielt den geheimnisvollen Mr. Rice, der über seinen Tod hinaus den 12-jährigen Owen beschäftigt und ihn dazu zwingt, sich seinen Ängsten zu stellen. Denn Owen leidet an Krebs, und obwohl die Ärzte eine positive Prognose stellen, beschäftigt ihn die Krankheit enorm. Auf dem Begräbnis von Mr. Rice macht allerdings Owen eine überraschende Entdeckung. Der väterliche Freund hat ihm eine geheime Botschaft hinterlassen, und die Suche nach der Lösung bereitet ihm einen aufregenden Sommer und zwingt ihn schließlich zu einer Entscheidung, die sein Leben verändern wird.

 

DAS GEHEIMNIS DES MR. RICE wurde beim Kinderfilmfest Berlin 2000 mit einer „Lobenden Erwähnung“ der Kinderjury ausgezeichnet.

 

PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),

Internationales Kinderfilmfestival Wien 2000



Altersempfehlung: 9+
Kanada 1999
92 Minuten, Farbe
Regie: Nicholas Kendall

mit: David Bowie, Bill Switzer,
Teryl Rothery, Garwin Sanford

Tainah – Abenteuer am Amazonas

Tainá - Uma Aventura na Amazônia

Ein packendes Abenteuer am Amazonas für die ganze Familie! Die Geschichte ereignet sich im Spannungsfeld einer urtümlichen Welt und ihren Bewohnern, die es zu schützen gilt, und einer korrupten modernen Zivilisation, in der die Gesetze der Natur nicht mehr gelten und rücksichtslos missachtet werden. Die beiden Hauptfiguren sind das Indianermädchen Tainah und der weißhäutige Joninho. Tainah ist bei ihrem Großvater im Urwald aufgewachsen und an ein Leben in der freien Natur gewohnt. Joninho ist der Sohn einer Wissenschaftlerin und weiß mit Gameboys und Computerspielen umzugehen. Die krassen Gegensätze zwischen den Kindern werden im gemeinsamen Kampf gegen eine skrupellose Bande von Affenjägern und Wissenschaftlern in gegenseitiger Achtung aufgelöst.

 

An Originalschauplätzen am Rio Negro gedreht, schwelgt der Film in üppigen Bildern tropischer Natur und nimmt sich viel Zeit für die Beobachtung der Urwaldtiere.

 

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2001



Altersempfehlung: 7+
Brasilien 2000
90 Minuten, Farbe
Regie: Tania Lamarca, Sergio Bloch

mit: Eunice Baia, Caio Romei,
Rui Polanah

Oddemanns kleine Welt

Da jeg traff Jesus... med sprettert

Eine wunderbare Komödie für Kinder und alle Erwachsenen, die sich gerne an ihre Kindheit zurück erinnern! Oddemann ist der Kleinste in einer Familie, die ihm die Geborgenheit einer glücklichen Kindheit gewährt. In den späten dreißiger Jahren in Norwegen angesiedelt, liefert der Film ein zeitloses Panorama dessen, was für einen Fünfjährigen von größter und einziger Bedeutung ist: Lohnt es sich, groß zu werden? Trägt Jesus während des Bombenalarms eine kugelsichere Weste? Kann man einen Spatz mit einer Steinschleuder wirklich tot schießen? Und ist das ein Beweis, dass es Gott wirklich gibt? Und was passiert, wenn man eine Kuh melken will und sie entpuppt sich als junger Stier?

 

Oddemanns Abenteuer, mit leichter Hand vom bekannten norwegischen Schriftsteller und Jazzlyriker Odd Børretzen nieder geschrieben, gewinnen ihre tiefe Bedeutung aus dem ernsthaften Kinderblick, durch den sich die Perspektive des Filmes durchgängig auszeichnet.



Altersempfehlung: 6+
Norwegen 2000
88 Minuten, Farbe
Regie: Stein Leikanger

mit: Fredrik Stenberg Ditlev-Simonsen, Martin Raaen Eidissen

Mein kleiner Gauner

Bas Yaari Rakho

Weil seine Mutter gestorben ist, muss Joseph sein kleines Heimatdorf verlassen und kommt in das Internat einer katholischen Mission. Die Patres führen ihre Schule mit strenger, aber liebevoller Hand. Nach und nach gewöhnt sich Joseph an seine neue Umgebung und schließt Freundschaft mit dem Koch Tom Chacha, der ihm Geschichten aus dem Krieg erzählt, während er die Mahlzeiten zubereitet. Eines Tages lernt Joseph auf dem Schulhof den schwarzen Jungen Sandu kennen, der mit Mutter und Geschwistern in extremer Armut lebt. Um seinem neuen Freund zu helfen, stiehlt Joseph regelmäßig Brot aus der Internatsküche und versorgt damit Sandus Familie. Die Diebstähle bleiben nicht unbemerkt, und bald wird Joseph seiner Tat überführt. Weil er sie aber für einen guten Zweck begangen hat, kommt schließlich alles zu einem guten Ende.

 

Ein einfühlsamer Film zum Thema Toleranz und Menschlichkeit, der durch die Einfachheit seiner Geschichte besticht. 



Altersempfehlung: 7+
Kanada, Indien 2000
88 Minuten, Farbe
Regie: Gopi Desai

mit: Om Puri, Pooja Batra,
Rushabh Patni

Mariken

Mariken wächst als Findelkind bei einem alten Einsiedler auf. Beschaulich leben die beiden fernab vom Getriebe der Welt, die Mariken nur aus einem Buch kennt. Als die Ziege der beiden einem Wilderer zum Opfer fällt, zieht Mariken los, um ein neues Tier auf dem Markt zu kaufen. Nun lernt das wache, neugierige Mädchen endlich die Dinge kennen, von denen es bisher nur gelesen hat. Aber ein Mädchen, das lesen kann, ist im Mittelalter eine Absonderlichkeit, und Mariken gerät schon bald in Gefahr. Der Gaukler Joachim rettet sie aus einer brenzligen Situation und nimmt sie mit ins Lager seiner Schauspielertruppe. Als die fahrende Schar kurz darauf ein Gastspiel im Schloss der Gräfin gibt, erregt Mariken deren Aufmerksamkeit. Die Geschichte nimmt einen bedrohlichen Verlauf …

 

Ein erstaunlich frischer und heiterer Film über das Leben im Mittelalter, der seinen Charme vor allem aus Marikens unbekümmerter Haltung gegenüber einer unbekannten Welt bezieht.



Altersempfehlung: 8+
Niederlande, Belgien 2000
92 Minuten, Farbe
Regie: André van Duren

mit: Laurien van den Broeck,
Jan Decleir, Willeke van Ammelroy

Das Mädchen auf dem Besenstiel

Dívka na kosteti

Saxana soll in der Hexenschule das Zauberhandwerk erlernen. Dazu hat sie aber überhaupt keine Lust, denn auf Prüfungen zu lernen ist einfach langweilig. Wie viel interessanter wäre es da, einmal die Sphäre der Menschen zu betreten, von der sie soviel gehört hat! Also zaubert sie sich flugs dort hin. In der Menschenwelt angekommen, stiftet sie allerlei Verwirrung und Unfug in der dortigen Schule – sie verwandelt sogar die Lehrer in weiß-grau gestreifte Kaninchen! Aber da ist auch noch Hans, von dem Saxana lernen möchte, was es bedeutet, sich “gern zu haben”. Um jedoch bei den Menschen bleiben zu können, braucht sie dringend ein Weiberohr …

 

Ein turbulenter Komödienklassiker mit herrlichen Gags und erstaunlich perfekten Trickaufnahmen, der bis heute nichts von seinem Charme verloren hat und auch Erwachsene immer wieder zum Lachen bringt.



Altersempfehlung: 9+
Tschechien 1971
78 Minuten, Farbe
Regie: Václav Vorlícek

mit: Petra Cernocka,
Jan Hrusinsky, Vladimir Mensik

König der Falken

Král sokolu

Thomas, der Sohn des Wildhüters des Fürsten Balador, ist der Sprache der Tiere mächtig. Als sein Vater von Wölfen getötet wird, gelangt der Junge zufällig in den Bannkreis des Fürstenschlosses. Er lernt Baladors Tochter Formina kennen, die in Thomas die erste Liebe entfacht, jedoch seit ihrer Kindheit dem jungen Ostrik versprochen ist. Am Fürstenhof lebt auch Iver, ein karrieresüchtiger Intrigant, der mit allen Mitteln versucht, zum obersten Falkner aufzusteigen. Und schließlich ist da noch Vagan, der einstige Falkner des Fürsten, der Thomas hilft, seinen eigenen Weg zu finden. Als Ostrik kurz vor der Hochzeit mit Formina entführt und Thomas dieser Entführung beschuldigt wird, kann ihm nur noch seine besondere Gabe helfen …

 

In diesem spannenden Abenteuerfilm von Meisterregisseur Václav Vorlícek (“Drei Haselnüsse für Aschenbrödel”, “Das Mädchen auf dem Besenstiel”) geht es um Liebe und Freundschaft, Macht und Intrigen an einem Fürstenhof an der Donau im Mittelalter.



Altersempfehlung: 8+
Tschechien 2000
96 Minuten, Farbe
Regie: Václav Vorlícek

mit: Brano Holicek, Juraj Kukura, Klára Jandová

Ikingut

Island in einem vergangenen Jahrhundert, in einem abgelegenen kleinen Küstendorf: Die Winter sind dunkel und hart, das Überleben von günstigen Wetterbedingungen abhängig. Der Pastor des Dorfes hat in solchen Zeiten besonders mit dem Glauben an dunkle unheimliche Mächte zu kämpfen. Als eines Tages ein seltsames Wesen in einem weißen Fell auf einer Eisscholle heran treibt, verbreitet sich die Neuigkeit wie ein Lauffeuer im ganzen Dorf und nährt den Aberglauben der Bevölkerung. Handelt es sich um ein Meeresungeheuer? Oder um einen bösen Geist, der Unheil über das Dorf bringt? Boas, der Sohn des Pastors, schließt nach Überwindung seiner eigenen Angst Freundschaft mit dem fremden Wesen, das sich als Inuit-Junge entpuppt. Aber es dauert noch eine ganze Weile, bis das Dorf erkennt, dass “Ikingut” zwar andersartig, aber nicht gefährlich ist.

 

Ein einfühlsamer Film über Vorurteile gegenüber allem Fremden, und wie man lernt, sie zu überwinden.



Altersempfehlung: 9+
Island, Norwegen, Dänemark 2000
85 Minuten, Farbe
Regie: Gísli Snær Erlingson

mit: Hjaslti Rúnar Jónsson,
Hans Tittus Nakinge,
Pálmi Gestsson

Es gibt nur einen Jimmy Grimble

There's Only One Jimmy Grimble

Jimmy ist ein As im Fußball, aber nur, wenn er alleine spielt. Vor Zuschauern  verliert er die Nerven, und es gelingt ihm kein einziger Schuss. Trotzdem wird er für die Schulmannschaft aufgestellt, wo er jedoch von Gorgeous und seinen Freunden angefeindet wird. Auf der Flucht vor ihnen findet er eines Tages bei einer alten Frau Unterschlupf, die im Keller eines verwahrlosten Gebäudes haust. Sie schenkt ihm ein paar alte Fußballstiefel, die angeblich magische Kräfte haben. Gleich als er sie bei seinem ersten Auftritt trägt, ist Jimmys Spiel wie ausgewechselt, und er entscheidet die Partie für sein Team mit einem sensationellen Tor. Doch das ist erst der Anfang …

 

Der Film wurde beim Festival in Berlin mit stehenden Ovationen (und dem ersten Preis der Kinderjury) bedacht und sorgt nicht nur bei Fußballfans für spannende Unterhaltung.

 

PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2001



Altersempfehlung: 10+
Großbritannien 2000
105 Minuten, Farbe
Regie: John Hay

mit: Robert Carlyle, Ray Winstone, Lewis McKenzie

Ali Zaoua – Prinz der Straße

Ali Zaoua, prince de la rue

Ali ist erst zwölf, als er im Streit mit einer rivalisierenden Straßenbande ums Leben kommt. Seine Freunde, Straßenkinder wie er, sind ratlos. Sollen sie seinen Leichnam einfach liegen lassen? Oder den Vorfall der Polizei melden, die Ali dann irgendwo vergraben wird? “Er mag wie ein kleines Stück Dreck gelebt haben”, sagt Kouka, “aber er wird nicht wie eines beerdigt.” Alis Leichnam wird am Hafen versteckt, um die Vorbereitungen für eine würdige Seebestattung zu treffen. Denn Ali hat immer davon geträumt, ein Seemann zu werden und eines Tages zu den Inseln mit den zwei Sonnen davon zu segeln …

 

Nabil Ayouch schuf einen eindrucksvollen Film, der trotz seines schwierigen Themas eine heitere Note hat und die Wärme und Würde, die diese Kinder trotz ihrer Lebensumstände besitzen spüren lässt.

 

UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2001



Altersempfehlung: 12+
Marokko, Frankreich, Belgien 2000
95 Minuten, Farbe
Regie: Nabil Ayouch

mit: Mounïm Kbab,
Mustapha Hansali,
Hicham Moussoune

Taschengeld

L'argent de poche

Sommer 1976 in einer Kleinstadt in Frankreich. Patrick entdeckt gerade das andere Geschlecht. Er freundet sich mit Julien an, der ein schreckliches Geheimnis hat. Bruno zeigt seinen Freunden, wie man Mädchen anmacht. Silvie rebelliert gegen ihre Eltern. Martine erregt Patricks Aufmerksamkeit. Jeder geht ins Kino.

François Truffauts Klassiker behandelt alle Aspekte der Kindheit, ohne viel aus den Augen der Erwachsenen zu interpretieren. Als stiller Beobachter sieht er die Welt dieser Kinder als das, was sie ist: eine unvollkommene, unschuldige, geheimnisvolle Wirklichkeit, die die Kinder selbst zur richtigen Zeit entdecken müssen.

 

Ein filmischer Leckerbissen für alle, die den Film noch nicht gesehen haben, und ein freudiges Wiedersehen für diejenigen, die ihn schon kennen.



Altersempfehlung: 10+
Frankreich 1976
104 Minuten, Farbe
Regie: François Truffaut

mit: Georgy Desmouceau,
Philippe Goldman

Das Küken

Choori

Die kleine Zahra kauft von einem fahrenden Händler ein kleines Küken. Als sich Choori, wie Sarah es nennt, ein Beinchen bricht, ist sie todunglücklich. Ihre Eltern versuchen ihr einzureden, das Küken einfach durch ein neues zu ersetzen. Aber Zahra hält Choori für unersetzbar. Es muss wieder gesund gemacht werden! Der einzige, der Zahra versteht und ihr zu helfen versucht, ist ihr stummer Großvater. Gemeinsam mit Zahra beginnt er eine Odyssee durch Teheran, um einen Tierarzt zu finden, der bereit ist, Choori zu behandeln, wenn es sein muss, mit Hilfe seiner ganzen Ersparnisse.

 

Ein entzückender Film der traditionellen iranischen Art, der besonders die Herzen der Kleinsten unter unseren Zuschauern bewegen wird.



Altersempfehlung: 5+
Iran 2001
84 Minuten, Farbe
Regie: Javad Ardakani

mit: Sara Bonyas,
Mohammad Reza Khoshhalpour

Hilfe, ich bin ein Junge

Als sich die gestresste Emma wünscht, jemand anderer zu sein, hat sie sich das nicht so vorgestellt: sie erwacht in Mickeys Körper, ausgerechnet des Jungen in ihrer Klasse, den sie am wenigsten leiden kann! Schuld daran ist ein Zauberbuch, das ihr Freund Oskar gefunden hat. Und da Mickey am anderen Ende der Stadt im Körper Emmas erwacht, bleibt den beiden nichts anderes übrig, als sich gemeinsam auf die Suche nach dem Besitzer des Buches zu machen, der der Einzige ist, der ihnen helfen kann. Aber sie haben nicht viel Zeit, denn im Buch steht geschrieben, dass der Körpertausch nach 52 Stunden nicht mehr rückgängig zu machen ist …

 

Ein großartiger Kinderfilm, der spannende Action mit Witz, Fantasie und poetischer Gestaltung zu einem gelungenen Ganzen vereint.

 

PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2002



Altersempfehlung: 8+
Deutschland 2001
90 Minuten, Farbe
Regie: Oliver Dommenget

mit: Sarah Hannemann,
Nick Seidensticker, Philipp Blank

Eine Hexe in unserer Familie

En häxa i familjen

Maries kleiner Bruder Lillen nervt. Ihre neue Freundin Makka hat eine Kristallkugel, die angeblich Wünsche erfüllt, also wünscht sich Marie, dass ihr Bruder verschwindet. Die neue Babysitterin Gerda erfüllt alle Vorstellungen, die Marie und Makka von einer Hexe haben, und die beiden Mädchen sind fest davon überzeugt, dass Gerda gekommen ist, um Lillen zu holen. Aber das wollte Marie eigentlich nicht: eine Hexe, die ihren kleinen Bruder frisst! Fortan tut sie alles, um Lillen aus den Klauen der vermeintlichen Hexe zu retten. Ist sie nun eine oder doch nicht?

 

Eine schräge Komödie, die aufregend, gruselig und witzig ist und auf intelligente Weise mit der Fantasie von Kindern spielt, von der man nie weiß, wo sie anfängt, und wo die Wirklichkeit aufhört.



Altersempfehlung: 8+
Schweden 2000
82 Minuten, Farbe
Regie: Harald Hamrell

mit: Karin Bogaeus,
Rebecca Scheja

Der fliegende Hahn

Hua-Hua

Die kleine Yuanyuan hat den Tod ihres Vaters mit ansehen müssen und ist durch den Schock blind geworden. Ein Freund ihrer Mutter vermittelt ihr einen Ferienaufenthalt bei Verwandten in den Bergen. Dort lebt der kleine Jigao, “Hündchen” genannt. Er und Yuanyuan schließen schnell Freundschaft und die blinde Yuanyuan lernt, wieder fröhlich und unbeschwert zu sein. Aber die eigentliche Hauptfigur dieses Films ist ein Hahn, der fliegen lernen soll! Und natürlich geht alles gut aus: Yuanyuan kann sehen, wie der Hahn vom höchsten Gebäude ihrer Stadt fliegt.

 

Ein leichter und lustiger Film, der sein Thema ernsthaft behandelt und nebenbei in wunderschönen Bildern den Gegensatz zwischen Stadt- und Landleben in China darstellt.



Altersempfehlung: 8+
China 2000
80 Minuten, Farbe
Regie: Jin Zhao

mit: Song Chen, Yue Xie,
Min Tian, Xue Ju