Kategorie: Spielfilm
Verschwunden an Halloween
Forsvundet til Halloween
Asger und seine jüngere Schwester Petra haben vor Kurzem ihren Vater verloren, und es ist das erste Mal, dass sie Halloween ohne ihn verbringen – wie immer in der Gesellschaft der Nachbarn. Deren Tochter Esther war mit Asger befreundet, will jetzt aber nichts mehr von ihm wissen. Als jedoch Petra von Dieben entführt wird, bittet Asger Esther um Hilfe bei der Suche nach ihr. Petra wiederum macht es in der Zwischenzeit in ihrer Gewitztheit den Dieben nicht leicht, und die bereuen alsbald, sie überhaupt entführt zu haben.
Durch einen geschickten Kunstgriff – die Geschichte wird im Nachhinein als Referat in der Klasse erzählt – wird dem Film allzu große Spannung genommen, und er ist dadurch schon für etwas jüngere Kinder geeignet.
Dänemark 2021
87 Minuten, Farbe
Regie: Philip Th. Pedersen
mit: Hannah Glem Zeuthen, Storm Exner Fjæstad, Katinka Evers-Jahnsen, u.a.
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dänische Originalfassung,
deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
Scandinavian Film Distribution
Sublime
Manuel und Felipe sind Freunde, seit sie im Sandkasten miteinander gespielt haben. Jetzt spielen sie gemeinsam in einer Band, komponieren Lieder zusammen und richten einen alten VW-Bus im Wald als Liebesnest für die romantischen Treffen mit ihren Freundinnen her. Doch dann träumt Manuel eines Nachts, dass er mit Felipe Zärtlichkeiten austauscht. Ab diesem Augenblick sieht er seinen Freund in einem neuen, verwirrenden und aufregenden Licht. Was ist dieses erhebende Gefühl, das er plötzlich in Felipes Gegenwart verspürt?
Behutsam umkreist der Film die Frage, was geschieht, wenn der beste Freund zum Liebesobjekt wird. Die Kamera bleibt an den Protagonisten und lässt uns hautnah mitfühlen, wie es ist, wenn sich Gefühle plötzlich verändern.
Argentinien 2022
100 Minuten, Farbe
Regie: Mariano Biasin
mit: Martín Miller, Teo Inama Chiabrando, Azul Mazzeo, Joaquín Arana, Facundo Trotonda, u.a.
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spanische Originalfassung,
mit deutschen Untertiteln
Weltvertrieb:
meikincine
Olivers Universum
El universo de Óliver
Wir schreiben das Jahr 1985. Olivers Familie ist auf der Flucht vor den Gerichtsvollziehern nach Andalusien in das Haus seines Großvaters gezogen. Der Halley’sche Komet nähert sich der Erde, während Oliver nachts auf dem Dach des Hauses fasziniert den delirischen Sterndeutungen seines verrückten Großvaters lauscht, auf dem Fußballplatz mit den Roma aus dem angrenzenden Viertel streitet und ein neues Gefühl in ihm keimt für Irene, das Mädchen, das Insekten liebt. Mit der Ankunft des Kometen wird – da ist sich Oliver sicher – alles anders werden.
In einer gewagten Mischung aus magischem Realismus, Sozialdrama und Coming-of-Age-Story schildert der Film, wie ein Junge an der Schwelle zum Erwachsenwerden mit einer schwierigen Zeit auf seine Art fertig wird.
Spanien 2022
113 Minuten, Farbe
Regie: Alexis Morante
mit: Rubén Fulgencio, María León, Pedro Casablanc, Mara Guil, Salva Reina, u.a.
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spanische Originalfassung,
deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
Filmax
Meine Brüder und ich
Mes frères et moi
Nour lebt mit seinen drei Brüdern in einem Küstenort im Süden Frankreichs. Nours Mutter liegt nach einem Schlaganfall im Koma und wird von den Brüdern liebevoll zu Hause gepflegt. Weil seine Mutter Opern geliebt hat, spielt Nour ihr Arien von Pavarotti vor. Sein Bruder Abel versucht die Familie zusammen zu halten, während Hédi krumme Geschäfte macht und Mo am Hotelpool deutsche Urlauberinnen umgarnt. Als Nour zufällig in der Ferienschule in einen Opernchor gerät, erweitert sich sein Blick auf die Welt. Am Ende ist ein Sommer vorbei, in dem sich für den Jungen alles und nichts geändert hat.
Zärtlich wird vom Alltag der vier Brüder berichtet, die versuchen, das Leben in den Griff zu bekommen und für die der Zusammenhalt untereinander letztlich das Wichtigste ist.
Frankreich 2021
108 Minuten, Farbe
Regie: Yohan Manca
mit: Maël Rouin-Berrandou, Judith Chemla, Dali Benssalah, Sofian Khammes, Moncef Farfar, u.a.
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französische Originalfassung, deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
Ad Vitam
Der Kämpfer
Strijder
Dylan und Youssef sind beste Freunde. Sie machen alles zusammen, spielen im gleichen Fußballverein, träumen von einer gemeinsamen Karriere und davon, den Touzani-Cup mit ihrer Mannschaft zu gewinnen. Ein schwerer Unfall Dylans lässt ihn im Rollstuhl zurück. Die Heilungschancen stehen auf null, aber Dylan will sein Schicksal nicht akzeptieren. Verbissen kämpft er darum, wieder spielen zu können, und wird immer eifersüchtiger auf Youssef, der in der Mannschaft langsam seine Rolle übernimmt. Wird die Freundschaft der Beiden diese Zerreißprobe bestehen?
Die eindrucksvolle Geschichte eines Jungen, der seinen Traum allen Widrigkeiten zum Trotz nicht aufgibt, am Ende aber erkennen muss, dass im Leben andere Werte zählen als der eigene Erfolg um jeden Preis.
Niederlande 2022
90 Minuten, Farbe
Regie: Camiel Schouwenaar
mit: Maik Cillekens, Anouar Kasmi, Touzani, Kailani Busker, u.a.
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niederländische Originalfassung, deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
M-appeal
Asteroid
Sayarak
Seit sein Vater und sein älterer Bruder von der Arbeit in Pakistan nicht zurückgekehrt sind, fühlt sich Ebrahim für seine Mutter und fünf Geschwister verantwortlich. Ob bei der Dattelernte, als Touristenführer in der Wüste oder als Junge für alles auf einem Pferdehof, unermüdlich arbeitet er, um seiner Familie ein besseres Leben zu gewährleisten. Und obwohl Kinderarbeit zu seiner tagtäglichen Routine gehört, erfüllt er seine Aufgaben mit stiller Heiterkeit und bleibt aufmerksam und offen für die Bedürfnisse seiner Geschwister und hilfsbereit gegenüber den Menschen seiner Umgebung.
Das unprätentiöse Portrait eines Jungen, der sich mit Stolz und Würde in die ihm zugefallene Rolle fügt und für den es das größte Glück ist, seiner Familie eine Pizza zu backen.
UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2022
Iran 2021
78 Minuten, Farbe
Regie: Mehdi Hoseinivand Aalipour
mit: Ghazal Shojaie, Ebrahim Zarozehi, Hadi Kazemi, u.a.
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Originalfassung (Farsi, Balochi), deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
IRIMAGE
Comedy Queen
Sascha verbietet sich die Trauer m ihre verstorbene Mutter. Um nicht genau so depressiv zu werden, erstellt sie eine Überlebensliste. Sie will nicht wie ihre Mutter aussehen und schneidet sich deshalb die Haare kurz. Sie will nie wieder Bücher lesen, denn das hat ihre Mutter stets getan. Sie will sich niemals um etwas Lebendiges kümmern und will deshalb den Hund nicht mehr, den sie sich jahrelang gewünscht hat. Aber das Wichtigste für Sascha ist, ihren Vater wieder zum Lachen zu bringen. Deshalb beschließt sie, eine Comedy Queen zu werden.
Eindringlich vermittelt uns der Film mit seiner Hauptdarstellerin den trotzigen Zorn eines jungen Mädchens, das nur nach und nach lernt, den Freitod der Mutter zu akzeptieren und sich schließlich seiner Trauer zu stellen.
BESTER FILM – Generation KPlus, Berlinale 2022
Schweden 2021
94 Minuten, Farbe
Regie: Sanna Lenken
mit: Sigrid Johnson, Oscar Töringe, Ellen Taure, Adam Daho, u.a.
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schwedische Originalfassung, deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
SF Studios
Mein ganz eigener Zirkus
Mon cirque à moi
Seit sie denken kann, fährt Laura viele Monate im Jahr mit ihrem Vater und seinem Kompagnon in einem Wohnwagen durch Kanada, um kleine Etablissements und Jahrmärkte mit ihrer Clownshow zu bespielen. Ihr Vater Bill liebt seine Freiheit und wehrt sich gegen alles, was auch nur den Hauch von Bürgerlichkeit verströmt. Laura jedoch beginnt sich nach einem geordneten Leben und einem vollen Kühlschrank zu sehnen. Sie möchte regelmäßig und in eine bessere Schule gehen und ein festes Zuhause haben. Wird sie sich gegen ihren Vater durchsetzen können?
Von einer großartigen Hauptdarstellerin getragen, erzählt der Film vom bewegenden Kampf eines jungen Mädchens darum, in ihren Bedürfnissen wahrgenommen und im Erleben ihres Traumes erfolgreich zu werden.
Kanada 2020
105 Minuten, Farbe
Regie: Miryam Bouchard
mit: Patrick Huard, Sophie Lorain, Jasmine Lemée, Robin Aubert, Mathilde Boucher, u.a.
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französische Originalfassung,
deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
attraction
Mini-Zlatan und der liebste Onkel der Welt
Lill-Zlatan och morbror raring
Ella kann mit gleichaltrigen Kindern nichts anfangen. Ihr einziger und bester Freund ist ihr Onkel Tomy, der die Fußballbegeisterte zärtlich Mini-Zlatan nennt. Mit ihm ist es nie langweilig, egal, ob die beiden baden gehen, sich in Kunstgalerien und Vergnügungsparks herumtreiben oder gemeinsam Kaffee und Kuchen genießen. Als Tomys neuer Freund Steve auftaucht, sieht Ella ihre Beziehung zu ihrem Onkel in Gefahr. Hinterlistig schmiedet sie Pläne, wie sie den ungeliebten Rivalen wieder loswerden kann, und schreckt dabei vor nichts zurück.
Bunt und schräg, witzig und temporeich zeigt uns dieser Film, wie ein Mädchen schmerzhaft lernen muss, dass ihr Onkel nicht ihr allein gehört, und das gerade noch, bevor es zu spät ist.
Schweden 2022
80 Minuten, Farbe
Regie: Christian Lo
mit: Agnes Colliander, Simon J. Berger, Tibor Lukács, Danyar Zeydanioglu, u.a.
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schwedische Originalfassung,
deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
SF Studios
Mein Bruder, der Roboter
Robotbror
In einer nicht allzu fernen Zukunft hat jedes Kind seinen eigenen Roboterassistenten, der oder die zur Unterhaltung, zum Schutz und auch als Prestigeobjekt dient. Als Alberte den allerneuesten G20 zum Geburtstag bekommt, ist die Freude riesengroß. Konrad ist ein Modell, das einem Menschen verblüffend ähnlich ist und sogar tanzen und malen kann. Schnell werden er und Alberte Freunde, und plötzlich ist das eher stille Mädchen allseits beliebt und wird überall eingeladen. Konrad hat jedoch ein dunkles Geheimnis.
Ein spannender Science Fiction-Film, der sich klug mit dem Thema künstliche Intelligenz auseinandersetzt und die Zuschauerinnen immer wieder mit überraschenden Wendungen verblüfft.
PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),
Internationales Kinderfilmfestival Wien 2022
Dänemark 2021
84 Minuten, Farbe
Regie: Frederik Nørgaard
mit: Selma Iljazovski, Philip Elbech Andresen, Lars Brygmann, Lise Baastrup, Kristian Ibler, u.a.
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dänische Originalfassung,
deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
Sola Media
Sumo Kid
Malenkiy voin
Die Liebe zum Sumōringen hat sein Vater ihm eingepflanzt, als Vitya noch ein kleiner Junge war. Dann verließ er die Familie und ging nach Japan. Seither hat Vitya einen Traum: Er möchte an der Jugendweltmeisterschaft in Tokyo teilnehmen, wo er hofft, seinen Vater wiederzutreffen und ihn nach Hause holen zu können. In dieses Ziel steckt Vitya sein ganzes Herzblut, holt sich den besten Trainer und aus seinem Körper alles heraus, was er kann. Tatsächlich schafft er, sich trotz korrupter Gegner für die Teilnahme zu qualifizieren, doch dann macht ihm Covid19 einen Strich durch die Rechnung.
Ein charismatischer Hauptdarsteller, der uns durch diesen Film geleitet, macht uns die schrägsten Unglaubwürdigkeiten glauben – bis zum bittersüßen Happy End.
Russland 2021
88 Minuten, Farbe
Regie: Ilya Ermolov
mit: Ilya Sigalov, Mariya Lobanova, Kamil Larin, Nikolay Shrayber, u.a.
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russische Originalfassung,
deutsch eingesprochen
Weltvertrieb:
leopolis
Beste Freundinnen
Les Meilleures
Nedjma gibt in der Clique, mit der sie im Park abhängt, den Ton an. Es ist heiß im Norden von Paris, und die Mädchen freuen sich auf einen Ausflug ans Meer, den sie gemeinsam planen. Dann zieht ein neues Mädchen im Wohnblock ein, und die Harmonie in der Gruppe gerät massiv ins Wanken. Zina bewegt sich im Umfeld einer rivalisierenden Mädchenbande und wird sofort zum Feindbild erklärt, aber Nedjma spürt von Anfang an, dass da noch etwas anderes ist. Etwas, das sie beunruhigt und ihr Angst macht, aber auch etwas, das aufregend und zärtlich und wunderschön ist.
Gekonnte Milieuschilderung und hervorragende darstellerische Leistungen machen diesen Film über erste Liebe und Loyalitätskonflikte zu einem eindrucksvollen Erlebnis.
Frankreich 2021
80 Minuten, Farbe
Regie: Marion Desseigne-Ravel
mit: Lina El Arabi, Esther Bernet-Rollande, Maya Zrouki, Kiyane Benamara, Tasnim Jamlaoui, u.a.
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französische Originalfassung,
mit deutschen Untertiteln
Buster
Buster hat eine große Leidenschaft: Täglich übt er mit seinem Nachbarn Herrn Larsen Zauberkunststücke, denn dass sein bester Feind Simon-Olaf beim Sommerfestival im Kopenhagener Stadtteil Brønshøj mit seinen Tanzkünsten den ersten Platz abräumt, darf auf keinen Fall geschehen. Als das Mädchen Joanna in die nähere Nachbarschaft zieht, hat Buster plötzlich jedes Mal, wenn er sie sieht, „so ein Gefühl im Bauch“. Aber auch Simon-Olaf hat ein Auge auf Joanna geworfen, und Herrn Larsens Tipps klappen auch nicht so wie gedacht – wird es Buster gelingen, seine Träume zu verwirklichen?
Ein überaus gelungener Kinderfilm in klassischer Tradition, der jedoch die Erwartungen des Publikums immer wieder durchbricht und damit für manch erfrischende Überraschung sorgt.
PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2021
Dänemark 2021
92 Minuten, Farbe
Regie: Martin Miehe-Renard
mit: Manfred Weber Cortzen, Magnus Millang, Ibi Støving, Henning Jensen, u.a.
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Die Adern der Welt
In den endlosen Weiten der mongolischen Steppe wächst Amra zwischen traditionellem Nomadenleben und modernen YouTube-Videos auf. Morgens wird er vom Vater zur Schule gefahren, abends hilft er, die Viehherde zusammenzutreiben. Er träumt wie viele Teenager davon, bei einem Talentwettbewerb in der Hauptstadt vorzusingen. Die Idylle wird durch Bergbaukonzerne gestört, die auf der Suche nach Gold das Weideland der Tierherden bedrohen. Als Amras Vater bei einem Unfall stirbt, übernimmt der Junge dessen Rolle als Familienoberhaupt.
Der Film führt in einen Alltag, in dem uns Vieles fremd und Manches ganz vertraut ist, und lässt uns dabei die Brüchigkeit des traditionellen Lebens inmitten einer globalen Welt erleben.
Deutschland, Mongolei 2020
95 Minuten, Farbe
Regie: Byambasuren Davaa
mit: Bat-Ireedui Batmunkh, Enerel Tumen, Yalalt Namsrai, Algirchamin Baatarsuren, u.a.
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Unsound – Ungehört
Unsound
Noah ist Musiker und gerade etwas ziellos aus England nach Australien gekommen. Finn ist als Mädchen geboren und möchte ein Junge werden. Als sich die Beiden zum ersten Mal in dem Vereinshaus begegnen, um das Finn sich kümmert, unterhalten sie sich über ein Tablet. Denn Finn ist taub. Doch die Blicke, die sie wechseln, machen schon zu Beginn klar, dass es zwischen ihnen ein tieferes Verständnis gibt, das keiner Worte bedarf. Die Freundschaft und schließlich aufkeimende Liebe, die sie bald verbindet, hilft ihnen, ihre Unsicherheiten hinter sich zu lassen, Verantwortung zu übernehmen und den Aufbruch in ein neues Leben zu wagen.
Eine Liebesgeschichte voll behutsamer Zärtlichkeit, die vollkommen unplakativ gesellschaftsrelevante Themen wie nebenbei und trotzdem sehr differenziert auslotet.
Australien 2019
88 Minuten, Farbe
Regie: Ian Watson
mit: Reece Noi, Yiana Pandelis,
Todd McKenney, Paula Duncan,
Christine Anu, u.a.
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Der Club der hässlichen Kinder
De Club van Lelijke Kinderen
„Sauber bleiben!“ So lautet der Slogan des neuen Präsidenten Isimo, dem Paul und andere Kinder, gepaart mit der entsprechenden Geste, allgegenwärtig ausgesetzt sind. Alle machen mit. In der Schule wird frühmorgens der Tag schön gesungen, und die Medien – auch Pauls Vater, der Journalist ist – stimmen in den Kanon mit ein. Als Kinder, die nicht Isimos Schönheitsideal entsprechen, auf ein „ Auffrischungscamp“ geschickt werden, ist Paul mit seinen großen abstehenden Ohren dabei. Er kann fliehen und bekommt Hilfe von einer Seite, von der er am wenigsten damit gerechnet hätte. Die Revolution kann beginnen!
Sehr spannend und filmästhetisch perfekt wird das Thema des Mutes zum Widerstand gegen staatliche Willkür und Diskriminierung beeindruckend in Szene gesetzt.
Ein Gespräch mit dem niederländischen Regisseur Jonathan Elbers
(RAY-Filmmagazin, Sonderausgabe November 2021)
Niederlande 2019
91 Minuten, Farbe
Regie: Jonathan Elbers
mit: Sem Hulsmann, Faye Kimmijser, Narek Awanesyan, Jeroen van Koningsbrugge
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Die Wölfe
Los lobos
Ihre Wölfe nennt die Mutter Max und seinen kleinen Bruder Leo. Starke Wölfe, die nicht weinen und ihr Zuhause beschützen. Vor kurzem ist die Familie aus Mexiko in die USA eingewandert und haust in einem heruntergekommenen Zimmer, in dem Max und Leo tagtäglich ausharren müssen, bis die Mutter von der Arbeit zurückkehrt. In der Enge der schmutzigen vier Wände erfinden die beiden fantasievolle Abenteuer und träumen von einem Besuch in Disneyland. Die Verlockung, das Zimmer unerlaubt zu verlassen, wird jedoch von Tag zu Tag größer.
Sehr eindringlich schildert der Film, wie die Vorstellung von Einwanderern vom Paradies auf der anderen Seite herb enttäuscht wird, erzählt aber auch von unverhofft aufblühender Solidarität und Menschlichkeit.
BESTER FILM – Generation KPlus, Berlinale 2020
Mexiko 2019
95 Minuten, Farbe
Regie: Samuel Kishi Leopo
mit: Martha Reyes Arias, Maximiliano Nájar Márquez, Leonardo Nájar Márquez, u.a.
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Sommer-Rebellen
Letní rebeli
Weil Jonas nicht mit seiner Mutter und seinem kleinen Bruder ans Meer fahren will, reißt er aus und fährt auf eigene Faust zu seinem Großvater Bernard in die Slowakei. Der ist aber seit dem Tod von Jonas‘ Vater nicht mehr derselbe. Er benutzt sein Auto nicht mehr, will keine Bootsfahrten mit Jonas machen, räumt nicht mehr richtig auf und trinkt öfter mal einen über den Durst. Als Jonas sich mit dem Nachbarmädchen Alex anfreundet, hecken die beiden einen Plan aus, um Opa wieder auf die Sprünge zu helfen: eine neue Frau, ein neuer Job oder ein neues Hobby müssen her!
Liebevoll und ohne Schnörkel porträtiert der Film seine Charaktere und lässt sie in einer einfachen Geschichte über das Leben, die Liebe, den Tod und das Glück nachdenken.
Deutschland, Slowakei 2020
92 Minuten, Farbe
Regie: Martina Saková
mit: Eliáš Vyskočil, Pavel Nový, Liana Pavlíková, Kaya Marie Möller, u.a.
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Weltvertrieb:
Pluto Film
Schwestern
Tottori! Sommeren vi var alene
Vega und Bille brechen mit ihrem Vater zu einer Wandertour in der norwegischen Wildnis auf. Das Zelten unter freiem Himmel ist aufregend, und wenn Papa beim Versuch, einen Fisch mit der bloßen Hand zu fangen, ins Wasser fällt, sorgt das für viel Heiterkeit. Doch dann stürzt der Vater in eine Höhle und verletzt sich. Die beiden Mädchen müssen allein zurück, um Hilfe zu holen. Aber sie trauen sich ohne den Vater nicht über die Hängebrücke, über die sie gekommen sind, und nehmen deshalb einen Umweg. Und verirren sich prompt.
Eine packende und sensible Geschichte über zwei sehr verschiedene Schwestern, die sich wunderbar ergänzen, aufeinander aufpassen, sich gegenseitig immer wieder Mut machen und so das Abenteuer des Sommers bestehen.
Norwegen 2020
78 Minuten, Farbe
Regie: Silje Salomonsen, Arild Østin Ommundsen
mit: Billie Østin, Vega Østin,
Thomas Skjørestad, Mette Arnstad, Nina Ellen Ødegård, u.a.
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Fourmi – Von Liebe und Lügen
Fourmi
Theos Vater ist seit der Scheidung arbeitslos und trinkt. Auf dem Fußballfeld, auf dem Theo brilliert, ist er kein beliebter Gast, weil er gerne randaliert. Als sich ein Talent Scout von Arsenal für den Jungen interessiert, macht Theo seinem Vater vor, dass er im Herbst mit dem Training in England beginnen kann. Um seinen Sohn begleiten zu können, hört Laurent mit dem Trinken auf, sucht sich Arbeit und eine eigene Wohnung und führt zunehmend wieder ein geordnetes Leben. Für Theo aber wird die Lage immer brenzliger, denn wie soll er aus dem Lügengespinst, in das er sich verstrickt hat, wieder herauskommen?
Ein Feelgood-Movie, das in bekannter französischer Manier von der Liebe zwischen Vater und Sohn erzählt, und davon, dass eine Lüge manchmal auch zu einem Happy End führen kann.
Frankreich 2019
105 Minuten, Farbe
Regie: Julien Rappeneau
mit: François Damiens, Maleaume Paquin, André Dussollier, Ludivine Sagnier, u.a.
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Ein ganzer Kerl
Un vrai bonhomme
Zwei Jahre nach einem schweren Autounfall ist Tom immer noch traumatisiert. Von seinen Eltern fühlt er sich unverstanden, die neue Schule stellt eine psychische Herausforderung für ihn dar. Zum Glück ist sein großer Bruder Leo immer zur Stelle, um Tom Ratschläge zu erteilen. „Cool und entspannt“ ist seine Devise, keine Schwächen zeigen und sich nur nicht mit uncoolen Typen abgeben. Aber Leo ist tot, und Tom muss lernen, allein zurecht zu kommen. Wird er sich von Leos Einfluss befreien können und seinen eigenen Weg finden?
Einfühlsam und spannend beschwört der Film den Schatten, den Tom in Gestalt seines toten Bruders mit sich herumträgt, und wie er Leos Geist schließlich besiegt und einen neuen Anfang machen kann.
Frankreich 2019
88 Minuten, Farbe
Regie: Benjamin Parent
mit: Thomas Guy, Benjamin Voisin, Isabelle Carré, Laurent Lucas, Nils Othenin-Girard, Tasnim Jamlaoui, u.a.
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Jackie und Oopjen
Jackie en Oopjen
Jackies Mutter arbeitet im Reichsmuseum in Amsterdam, das das berühmte Gemälde Rembrandts von Oopjen Coppit ankauft und es demnächst in einer festlichen Veranstaltung dem breiten Publikum vorstellen will. Oopjen glaubt in Jackie ihre verlorene Schwester Aeltje zu erkennen und verlässt deshalb den Bilderrahmen. Jackie und ihre neue Freundin begeben sich auf die Suche nach Aeltjes Bild und laufen dabei ständig Gefahr, entdeckt zu werden. Gleichzeitig sind ihnen zwei kauzige Kunsträuber dicht auf den Fersen.
Eine herrliche Komödie, die ihren Charme besonders daraus bezieht, dass Oopjen aus einer Zeit vor 400 Jahren stammt, woraus sich im Aufprall mit unserer Gegenwart viele lustige Situationen entwickeln.
Niederlande 2020
90 Minuten, Farbe
Regie: Annemarie van de Mond
mit: Frouke Verheijde, Sarah Bannier, Karina Smulders, Bert Hana, Leny Breederveld, u.a.
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Mein Bruder, der Superheld
Mio fratello rincorre i dinosauri
Ein Superheld soll dieser kleine Kerl mit den zusammengewachsenen Zehen sein, der Bruder, den Jack sich immer schon gewünscht hat. Im Lauf der Jahre findet er aber heraus, dass es nicht Superkräfte sind, die Gio besonders machen, sondern dass sein Bruder mit Trisomie 21 zur Welt gekommen ist. Je älter Jack wird, umso mehr beginnt er sich für Gio zu schämen. Als er in eine neue Schule kommt, versteckt er seinen Bruder vor seinen neuen Freunden und versteigt sich sogar in der Behauptung, dass er tot sei. Damit löst Jack eine ungewollte Entwicklung aus, die er nicht mehr aufhalten kann.
Behutsam konzentriert sich der Film ganz auf die Nöte eines heranwachsenden Jugendlichen, der mit der Situation nicht zurechtkommt, am Ende aber erkennt, dass die Liebe alles ist, was zählt.
UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2021
BESTER EUROP. JUGENDFILM, EFA Young Audience Award 2020
Italien 2019
102 Minuten, Farbe
Regie: Stefano Cipani
mit: Francesco Gheghi, Lorenzo Sisto, Arianna Becheroni, Alessandro Gassmann, u.a.
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deutsche Fassung
H steht für Happiness
H is for Happiness
Im Rahmen eines Schulprojekts setzt sich Candice zum Ziel, die Menschen in ihrem Umfeld glücklich zu machen. Das ist kein leichtes Unterfangen, denn ihre Eltern spinnen sich seit dem Tod der kleinen Schwester in ihre einsame Trauer ein, und Vater und Onkel sprechen wegen einer Unterschrift seit drei Jahren kein Wort miteinander. Candices neuer Freund Douglas Benson ist fest davon überzeugt, aus einer anderen Dimension zu stammen, in die zurück zu gelangen er vergeblich versucht. Kann Candice die nötigen kleinen Wunder vollbringen, damit ihre Mission gelingt?
Bunt und schräg erzählt der Film vom unerschütterlichen Optimismus eines Mädchens, das es am Ende tatsächlich schafft, alle um sich herum ein großes Stück glücklicher zu machen.
PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),
Internationales Kinderfilmfestival Wien 2021
PREIS DER KINDERJURY, Kinderfilmfestival Zlin 2020
Australien 2019
102 Minuten, Farbe
Regie: John Sheedy
mit: Daisy Axon, Wesley Patten, Richard Roxburgh, Emma Booth, Joel Jackson, Miriam Margolyes, u.a.
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Stormboy
Mike lebt mit seinem Vater an einer einsamen Küste im Süden Australiens. Er geht nicht zur Schule und vermisst den Kontakt zu anderen Menschen. Eines Tages lernt Mike den Aborigine Fingerbone kennen, der ihm den Namen Stormboy gibt. Als wieder einmal Wilderer an der Küste ihr Unwesen treiben, finden die beiden drei verwaiste Pelikanjunge. Stormboy nimmt sie mit nach Hause und zieht sie liebevoll auf. Als die Tiere erwachsen sind, lässt er sie frei. Aber einer der Vögel, Herr Parzival, kehrt zurück und weicht dem Jungen nicht mehr von der Seite.
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Colin Thiele, ist STORMBOY ein Klassiker des Kinderfilms, der von Freundschaft über Grenzen hinweg erzählt und in seinen atemberaubenden Landschaftsaufnahmen unvergesslich bleibt.
BESTER FILM, AFI Award, Australien 1976
Australien 1976
88 Minuten, Farbe
Regie: Henri Safran
mit: Greg Rowe, Peter Cummins, David Gulpilil, u.a.
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Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess
Mijn bijzonder rare week met Tess
Da alle Menschen eines Tages sterben müssen, versucht Sam im Sommerurlaub, sich an das Alleinsein zu gewöhnen. Jeden Tag trainiert er für ein paar Stunden an einem einsamen Strand, ohne Gesellschaft auszukommen. Gleichzeitig begegnet er Tess, die Salsa tanzen möchte und sich gegenüber den zwei neu angekommenen Touristen seltsam verhält. Welches Geheimnis trägt sie mit sich herum? Als Sam dahinterkommt, werden die beiden ein eingeschworenes Team. Am Ende der Woche weiß Sam, dass man schöne Erinnerungen mit anderen Menschen sammeln muss, um später nicht einsam zu sein.
Das feinfühlige Porträt eines Jungen an der Schwelle zum Erwachsenwerden, der sich mit sich, anderen Menschen und dem Leben im Allgemeinen intensiv auseinandersetzt.
PREIS DER KINDERJURY, Kinderfilmfestival Kristiansand 2019
BESTER FILM, Kinderfilmfestival Zlin 2019
Niederlande 2019
84 Minuten, Farbe
Regie: Steven Wouterlood
mit: Sonny Coops Van Utteren,
Josephine Arendsen, Johannes Kienast, Suzan Boogaerdt, u.a.
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Loknat – Stottern
Loknat
Rasuls Schwester Sarah stottert. Der Lehrer rät ihm, Sarah Bücher zu besorgen, die ihr dabei helfen sollen, besser sprechen zu lernen. Das ist in dem kleinen Dorf gar nicht so einfach, denn fast niemand besitzt Bücher. Gemeinsam mit dem Lehrer kommt Rasul auf die Idee, im Dorf eine kleine Bibliothek zu installieren. Obwohl er in dem gelehrten Hatschi einen väterlichen Helfer findet, gilt es einige Hindernisse zu überwinden, bis die Idee in die Tat umgesetzt werden kann. Rasul ist jedoch hartnäckig und erfinderisch und hat Freunde, die ihm helfen.
Der Film folgt dem dramaturgischen Muster traditioneller iranischer Kinderfilme, wo der Held ein Ziel erreichen will und all seine Schritte diesem einen Anliegen unterordnet. Dass Rasul so ein liebenswerter Held ist, macht den Film zu einem großen Sehvergnügen.
Iran 2018
78 Minuten, Farbe
Regie: Mohammadreza Haji Gholami
mit: Sajjad Esmaeili,
Mehrnoosh Moghimi,
Mohsen Alemzadeh, Ali Mazidi, u.a.
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Psychobitch
Marius ist in allem der Beste. In Englisch, im Langlaufen, in der Projektarbeit. Seine Eltern sind mächtig stolz auf ihren Sohn, sein Klassenvorstand setzt große Stücke auf ihn. Deshalb soll sich Marius auch um Frida kümmern, die einen Selbstmordversuch hinter sich hat und sich von den Erwartungen ihrer Umgebung überfordert fühlt. Obwohl Marius lieber mit Lea in einer Gruppe wäre, willigt er ein. Frida aber stellt seine wohlgeordnete Welt auf den Kopf, und bald ist Marius ihr mehr als in Freundschaft zugetan. Wird er den Mut haben, zu ihr zu stehen, wenn es darauf ankommt?
Ungeschminkt erzählt der Film die Geschichte eines Jungen, der gewohnt ist, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Erst durch eine einschneidende Begegnung lernt er, sich seinen eigenen Bedürfnissen zu öffnen.
BESTES DREHBUCH, Amanda Awards Haugesund 2019
Norwegen 2019
111 Minuten, Farbe
Regie: Martin Lund
mit: Elli Rhiannon Müller Osbourne,
Jonas Tidemann,
Saara Sipila-Kristoffersen, u.a.
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Invisible Sue – Plötzlich unsichtbar
Als Sue im Labor ihrer Mutter einer Explosion ausgesetzt wird, kommt sie mit einer Substanz in Berührung, durch die sie sich unsichtbar machen kann. Dem ersten Schrecken folgt das Gefühl, supercool zu sein, doch bald erweist sich die außergewöhnliche Fähigkeit als gefährlich. Denn plötzlich sind hinter Sue und dem Serum alle möglichen Leute her, die nichts Gutes im Schilde führen. Dann wird ihre Mutter entführt, und Sue muss mit ihren Freunden Tobi und Kaya einen Plan entwickeln, sie zu befreien. Wird es dem Trio gelingen, alles zu einem guten Ende zu bringen?
Ein spannender Sience Fiction-Film, der mit einfallsreichen Ideen besticht und bis zum Schluss immer wieder mit Überraschungen aufwartet.
PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),
Internationales Kinderfilmfestival Wien 2019
PREIS DER KINDERJURY, Oulu Filmfestival 2018
PUBLIKUMSPREIS, FIFEM Montreal 2019
Deutschland, Luxemburg 2018
95 Minuten, Farbe
Regie: Markus Dietrich
mit: Ruby M. Lichtenberg,
Anna Shirin Habedank, Lui Eckardt, Victoria Mayer u.a.
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Romys Salon
Kapsalon Romy
Weil ihre Mutter einen neuen Job hat, muss Romy die Nachmittage bei ihrer Großmutter in deren Frisiersalon verbringen. Anfänglich leidet sie unter der strengen Frau, aber bald stellt sich heraus, dass Romys Oma Termine versäumt, ihren Tagesumsatz nicht mehr zusammenrechnen kann und die Bezeichnungen einfacher Dinge vergisst. Romy beginnt ihrer Oma mehr und mehr Arbeiten im Salon abzunehmen, und die beiden kommen sich dadurch viel näher. Als die Krankheit der Großmutter nicht mehr zu verbergen ist und Romys Eltern sie in ein Heim bringen, fasst das Mädchen einen wahnwitzigen Plan.
Eine behutsame Annäherung an eine betroffen machende Krankheit und ein zärtlicher Film über die Beziehung zwischen einer Oma und ihrer Enkelin.
Niederlande, Deutschland 2019
90 Minuten, Farbe
Regie: Mischa Kamp
mit: Vita Heijmen, Beppie Melissen, Noortje Herlaar, u.a.
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Mein größter Weihnachtswunsch
Julemandens datter
Als Tochter eines Weihnachtsmannes wünscht sich Lucia nichts mehr, als in die Klasse der Weihnachtsmänner aufgenommen zu werden. Stattdessen muss sie im Unterricht Socken stricken und Kekse backen, denn Mädchen haben am konservativen Nordpol andere Aufgaben als Jungs. Wieviel lieber würde Lucia einen Schlitten lenken oder durch Kamine klettern! Als sie durch eine Weihnachtslotterie ihrem Traum plötzlich sehr nahekommt, wird ihr eine Aufgabe dafür gestellt, an der sie nur scheitern kann. Sie muss einem Menschenkind seinen sehnlichsten Weihnachtswunsch erfüllen.
Spritzig behandelt diese herrliche Komödie aktuelle Fragen zur Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und überrascht immer wieder durch unerwartete Wendungen.
Dänemark 2018
92 Minuten, Farbe
Regie: Christian Dyekjær
mit: Martin Buch, Mia Lyhne, Ella Testa Kusk, Peter Sejer Winther
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Abe
Als Kind einer palästinensisch-jüdischen Verbindung wird Abe – gespielt von Noah Schnapp, dem Hauptdarsteller der Serie “Stranger Things” – von seinen Großeltern beiderseits das Leben schwer gemacht, da sie ständig versuchen, ihn auf die „richtige“ Seite zu ziehen. Das verschärft sich, je näher der Termin für eine mögliche Bar Mitzwa rückt. Auf den Straßen New Yorks findet Abe im brasilianischen Chefkoch Chico einen Verbündeten für seine große Leidenschaft, das Kochen. Aber wird es ihm gelingen, seine Familie mit einem Festmahl friedlich an einen Tisch zu bringen?
Genussvoll in Szene gesetzt, wird Essen zum verbindenden Element zwischen verschiedenen Kulturen und gleichzeitig zum gefeierten Ausdruck einer vielfältigen Herkunft und Identität.
PREIS DER KINDERJURY,
Internationales Kinderfilmfestival Wien 2019
USA, Brasilien 2018
85 Minuten, Farbe
Regie: Fernando Grostein Andrade
mit: Noah Schnapp, Dagmara Dominczyk, Mark Margolis, u.a.
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Daniel
Daniel fait face
Als sich Daniel bei der Probe für eine Tanztheateraufführung der Schule die Gelegenheit bietet, Marthe heimlich beim Umziehen zuzusehen, kann er der Versuchung nicht widerstehen. Fasziniert von der Schönheit, die sich ihm bietet, und gleichzeitig betroffen von seiner Tat lässt er sich dabei von Marthe erwischen. Es folgt ein Eiertanz der Gefühle – Scham, Verstörtheit und Befangenheit, aber auch schöne, noch nicht benennbare Gefühle schleichen sich in den Schulalltag der beiden Kinder, in dem der Tango weiter geprobt und das Verhalten für den Ernstfall eines Terroranschlages geübt wird.
Mit der Verletzung von Grenzen schiebt sich ein poetisches Moment in die alltäglichen Begebenheiten, wunderbar eingefangen von einer Kamera, die immer nah an den ProtagonistInnen bleibt.
PREIS DER KINDERJURY (Lobende Erwähnung),
Berlinale 2019
Frankreich 2018
59 Minuten, Farbe
Regie: Marine Atlan
mit: Théo Polgár, Madeleine Follacci,
Tristan Bernard, Aurélien Gabrielli, u.a.
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Sune gegen Sune
Sune vs Sune
Als Sune nach den Ferien in die vierte Klasse kommt, sitzt da schon ein Junge mit seinem Namen, und Sune wird unversehens zu Sune 2. Als ob das nicht schlimm genug wäre, lauscht seine beste Freundin Sophie aufmerksam den abenteuerlichen Erzählungen des neuen Sune und spielt mit ihm Romeo und Julia im Schultheater. Da muss schnellstens etwas dagegen unternommen werden! Während Sune im Kampf mit seinem Rivalen nicht vor Erpressung zurückscheut und dabei immer mehr seine eigene Identität verliert, spielt sich auf der Ebene der Erwachsenen fast spiegelbildlich der gleiche Kampf ab.
Eine tiefsinnige Familienkomödie über Sein und Schein, Pubertätswirren, Midlife-Krise und die Liebe, die letztendlich alle Schwierigkeiten in einem prächtigen Happy End auflöst.
Schweden 2018
89 Minuten, Farbe
Regie: Jon Holmberg
mit: Elis Gerdt, Baxter Renman, Tea Stjärne, u.a.
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deutsche Fassung
Binti
Elias ist ein ruhiger Junge, der sich gerne in sein Baumhaus zurückzieht, wo er gegen das Aussterben der Okapis in Afrika kämpft. Voll Energie und für jede Herausforderung bereit ist hingegen Binti, die aus dem Kongo stammt, ihren eigenen Vlog hat und mit ihrem Vater illegal in Belgien lebt. Auf der Flucht vor einer Polizeirazzia landen die beiden im Haushalt von Elias und seiner Mutter. Während die Kinder die Rettung der Okapis zu ihrer gemeinsamen Mission machen, entspinnen sich zwischen ihren Eltern zarte Bande. Die Furcht vor Abschiebung überschattet jedoch die fröhliche Harmonie.
Leicht und für ein junges Publikum verständlich wird an das Problem der illegalen Einwanderung herangegangen – und manchmal werden Märchen wahr.
UNICEF-Preis (Lobende Erwähnung),
Internationales Kinderfilmfestival Wien 2019
BESTER FILM, Filmfestival Montreal 2019
Belgien 2019
90 Minuten, Farbe
Regie: Frederike Migom
mit: Bebel Tshiani Baloji,
Mo Bakker, Joke Devynck,
Baloji, u.a.
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Chuskit
Chuskit ist ein fröhliches, wissbegieriges kleines Mädchen, das sich schon sehr auf den Schulbeginn freut. Doch dann geschieht ein Unfall, der Chuskit querschnittgelähmt zurück und ihren Traum vom Lernen wie eine Seifenblase zerplatzen lässt. Mitten im Bergland von Ladakh ist der Schulweg beschwerlich. Der Großvater, der sie zu Hause zu unterrichten versucht, ist kaum ein Ersatz, und die meiste Zeit langweilt sich das gescheite Mädchen. Auch als Chuskit einen Rollstuhl bekommt, scheint sich ihr Wunsch, zur Schule zu gehen, nicht zu erfüllen. Aber sie ist eine Kämpferin und gibt nicht auf.
Ohne falsche Sentimentalität wird die Geschichte eines Mädchens erzählt, das trotz widriger Umstände unbeirrbar sein Ziel verfolgt und sich durch nichts und niemanden entmutigen lässt.
UNICEF-Preis, Internationales Kinderfilmfestival Wien 2019
SPEZIALPREIS DER JURY, Filmfestival Giffoni 2018
BESTER FILM, Mumbai Filmfestival 2018
Indien 2018
90 Minuten, Farbe
Regie: Priya Ramasubban
mit: Jigmet Dewa Lhamo, Morup Namgyal, Yanchen Dolma, u.a.
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Die Rettung des Eulenwaldes
Eia jõulud Tondikakul
In den Weihnachtsferien wird Eia von ihrer Mutter auf einen Hof in den Wäldern Estlands gebracht, wo sie von zwei benachbarten Familien liebevoll aufgenommen wird. Schnell gewöhnt sich das Mädchen an die neue Umgebung, in der die Menschen noch Menschen und Bäume lebendig sind. Nur langsam entdeckt Eia das Familiengeheimnis, das sie an diesen Ort bindet. Dann trifft die Nachricht ein, dass der Wald um den Hof herum abgeholzt werden soll. Die Tiere und Pflanzen, die dort leben, würden verschwinden und das Glück seiner Bewohner zerstört. Das Blatt wendet sich, als Eia die Feder einer großen Graueule findet.
Ein herzerwärmendes Märchen über Menschen aus drei Generationen, die sich in Liebe, Freundschaft und dem gemeinsamen Ziel, die Natur um sich herum zu retten, verbunden fühlen.
PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival 2019
Estland 2018
90 Minuten, Farbe
Regie: Anu Aun
mit: Paula Rits, Jaan Rekkor,
Siim Oskar Ots, u.a.
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Familie Brausewind
A szeleburdi család
Bei Familie Brausewind, ist immer etwas los! Mutter und Vater Faragó leben in einer Zwei-Zimmerwohnung mitten in Budapest, mit ihren Söhnen Feri, Laci und der kleinen Tochter Andrea. Außerdem wäre da noch Wellensittich Juri, das Hamsterpärchen Gustl und Gisela, eine Schildkröte, eine Dohle und nicht zu vergessen: ein riesiger Gummibaum. Jederzeit werden Freunde, Oma und Opa und deren tierische Begleiter herzlich empfangen. Für ein Turnier mit den Kindern wird aus dem großen Esstisch schnell eine wunderbare Tischtennisplatte.
Ungarn 1981
75 Minuten, Farbe
Regie: György Palásthy
mit: Bela Ernyey, Andrea Drahota,
János Szani, László Tóth
Tic Tac
Der siebenjährige Hector ist mit seinen Eltern im Zug unterwegs. Hector hat einen merkwürdigen Wunsch: Er möchte die Ewigkeit kennen lernen! Als er den Wunschbrief in einer geheimnisvollen und namenlosen Station in den Briefkasten wirft, rollt der Zug plötzlich ohne ihn aus dem Bahnhof. Langsam wird es dunkel, und Hector ist ganz allein. Aus unerfindlichem Grund beginnt die Bahnhofsuhr Stunden zu verlieren, und auch die Zahlen fallen vom Ziffernblatt.
Da tauchen Bibu und Olivia, die Kinder des Bahnhofsvorstehers, auf. Sie wollen Hector helfen, die vergangene Zeit zurück zu gewinnen. Dazu müssen alle Uhren und sogar Sonne und Mond in Bewegung gesetzt werden!
Spanien 1996
90 Minuten, Farbe
Regie: Rosa Vergés
mit: Sergi Ruiz, Martí Milla,
Laia Solis, Luciano Federico
Selma und Johanna
Selma & Johanna - En roadmovie
Johanna fühlt sich ungerecht behandelt: Sie soll nicht versetzt werden und die vierte Klasse wiederholen. Da würde sie ja von ihrer Freundin Selma getrennt werden, die in der Schule keine Probleme hat. Aber schließlich gibt es ja den europäischen Gerichtshof in Straßburg, um solche Angelegenheiten zu regeln. Die beiden zehnjährigen Mädchen überlegen nicht lange und brechen zu einer Fahrt ins Ungewisse auf. Erst langsam wird ihnen so richtig klar, worauf sie sich da eingelassen haben. Denn eigentlich wissen sie nicht einmal so genau, wie weit “Europa” entfernt ist. Am Schluss ihrer Reise nimmt aber alles ein gutes Ende!
Schweden 1997
85 Minuten, Farbe
Regie: Ingela Magner
mit: Anna Sjögren,
Grete Havnesköld,
Jan Mybrand, Johan Widerberg
Sashas Geheimnis
Sasha's Riddle
Der 10-jährige Sasha lebt mit seinem Vater, einem Trinker, in der russischen Stadt Perm. Seine Mutter verschwand; als er ein kleines Kind war. Sie wurde von einem Zug erfasst, aber niemand möchte ihm die ganze Wahrheit erzählen. Als das Zusammenleben mit seinem Vater unerträglich wird, erhält er die Einladung; in ein Waisenhaus zu ziehen. Er befreundet sich mit den quirligen Kindern des Heims und sie stellen jede Menge Streiche an. Aber Sashas Vergangenheit lässt ihn nicht los. Er möchte die Wahrheit über das Verschwinden der geliebten Mutter erfahren; und so beschließt er, seine Akten aus der Direktion zu stehlen.
USA, Russland 1997
90 Minuten, Farbe
Regie: Evan Brenner
mit: Pasha Ivanov,
Sasha Melnikova, Georgi Balashov
Papierflugzeuge
Mooshak e Kaghazi
Herr Hakemzadeh reist gemeinsam mit seinem Sohn durch einsame Gegenden und führt seine Filme der Landbevölkerung vor. Sie begeben sich in die weiten, grünen Wälder des Nordiran und werden von den Bewohnern herzlich empfangen. Die Kinder helfen ihnen, den Projektor und die Leinwand zwischen den Bäumen zu montieren. In dieser Nacht führt Herr Hakemzadeh seinen Film vor Leuten vor, die vorher noch nie einen Film gesehen haben. Sie sind von der Vorführung so begeistert, dass sie es nicht einmal zulassen, dass die Vorstellung unterbrochen wird, als ein starkes Gewitter über das Dorf hereinbricht. Die Magie des Kinos hat sie erfasst.
Iran 1997
90 Minuten, Farbe
Regie: Farhad Mehranfar
mit: Hashem Hakemzadeh,
Reza Hakemzadeh,
Ashgar Kohan Ghambarian
Mendel
In den 1950er Jahren nahm Norwegen eine kleine Anzahl so genannter “displaced persons” auf, Menschen, die durch den Zweiten Weltkrieg ihrer Heimat beraubt worden waren, viele unter ihnen Juden. Der neunjährige Mendel kommt als jüdischer Flüchtling mit seinen Eltern und Geschwistern in dieses Land und muss bitter erleben, was es heißt, ausgeschlossen zu sein.
Der Film erzählt mit bittersüßem Humor, wie es Mendel dennoch gelingt, sich in seiner neuen Welt zurechtzufinden, was ihm nicht zuletzt durch die Hilfe des Handschuh-Mannes gelingt, der ein Außenseiter innerhalb der Dorfgemeinschaft ist und zu seinem Freund wird.
Dänemark 1996
95 Minuten, Farbe
Regie: Alexander Rösler
mit: Teresa Harder,
Thomas Jüngling Sorensen,
Hans Kremer, Martin Meingast
Ein Sack Reis
Kiseye Berendj
Als die kleine Jeyran der Nachbarin helfen darf, einen Sack Reis vom anderen Ende der Stadt zu holen, beginnt für beide eine Irrfahrt durch das große Teheran. Die alte Frau und das kleine Mädchen erleben aufregende, alltägliche Abenteuer: ein Bus fährt vor ihrer Nase weg, das Mädchen verliert sich kurzzeitig im Großstadtgewühl, ein hilfreicher Junge hilft mit, eine Geldmünze, die im Abwasserkanal zu versinken droht, zu bergen. Als der schwere Sack im vollbesetzten Bus auskippt, scheinen alle Mühen umsonst gewesen zu sein. Doch die Fahrgäste beginnen auf originelle Art zu helfen, und alles kommt zu einem guten Ende.
Iran 1996
80 Minuten, Farbe
Regie: Mohammad-Ali Talebi
mit: Masume Eskandari,
Jeyran Abadzade, Shirin Bina,
Hossain Kalantar
Der König der Masken
Bian Lian
Weil er selbst keine Nachkommen hat, sucht der alte Maskenspieler Wang einen Schüler, dem er seine Kunst weitergeben kann. Auf einem illegalen Markt, an dem arme Eltern ihre Kinder verkaufen, erwirbt er Doggie – im festen Glauben, es sei ein Junge. Doggie aber ist ein aufgewecktes Mädchen, das in Wang einen neuen Großvater gefunden hat. Als Wang hinter die wahre Identität seines Schülers kommt, will er das Mädchen verstoßen, doch Doggie kämpft um die Liebe des alten Meisters.
PUBLIKUMSPREIS, Internationales Kinderfilmfestival Wien 1997
Hongkong, China 1996
101 Minuten, Farbe
Regie: Wu Tian Ming
mit: Chao Yim Yin,
Chu Yuk, Zhao Zhi Gangu
Das Schweigen Netos
El silencio de Neto
Neto ist ein schweigsamer Junge, der inmitten einer Welt lebt, die von den üblichen Familienstreitigkeiten und einem Bürgerkrieg geprägt ist. Sein Onkel Ernesto, ein Außenseiter in der Familie, hilft ihm, seine Scheu vor der Welt zu überwinden und seinen eigenen Bedürfnissen zu folgen, Wünsche zu verwirklichen: endlich die gleichaltrige Nachbarstochter Ani anzusprechen, trotz seines Asthmas auf den Vulkan draußen vor der Stadt zu klettern oder einen Luftballon steigen zu lassen.
Eine spannende und unterhaltsame Geschichte über eine Welt, in der Gewalt und Unruhe herrschen, ohne dass diese grausam ins Bild gebracht werden.
Guatemala 1994
106 Minuten, Farbe
Regie: Luis Argueta
mit: Herbert Meneses,
Oscar Javier Almengor,
Julio Diaz, Eva Tamargo Lemus
Das Kätzchen
Kotjonok
Ein kleines Kätzchen, von der Oma auf dem Tiermarkt für die Enkel gekauft, findet in einer Musikerfamilie eine neue Heimat. Zerrissenen Vorhängen und zerbrochenen Vasen folgt jedoch ein unfreiwilliger Ausflug auf einem Lastwagen, und schon ist unser Kätzchen im Großstadtdschungel verloren. Durch die Stadt streunend wird es verjagt, gefangen, um wieder zu entkommen, und findet schließlich ein vorübergehendes Zuhause bei Fedin, der in einer kleinen Wohnung mit vielen Katzen lebt. Aber Fedin wird delogiert, und unser Kätzchen sitzt wieder auf der Straße, bis es durch einen glücklichen Zufall in sein Zuhause zurückfindet.
Russland 1996
80 Minuten, Farbe
Regie: Ivan Popov
mit: Andrej Kusnetzow,
Ljudmila Arinina, Alexej Wojtjuk,
Tatjana Gauz, Alexandr Popov
Das Auge des Adlers
Ørnens øje
Dänemarks König zieht mit seinen Rittern in den Krieg und lässt seinen 12-jährigen Sohn Valdemar bei Bischof Eskil zurück, um ihm eine gebührende Erziehung angedeihen zu lassen. Die strenge Ausbildung im Kloster, der ungerechte Eskil und die bösartigen Lehrer lassen Valdemar an Flucht denken. Im Küchenjungen Aske gewinnt er bald einen Freund. Als sie zufällig Bischof Eskil belauschen, wie er eine Verschwörung gegen den König plant, wird die Flucht umso dringender: sie müssen den König so schnell wie möglich finden, um ihn zu warnen!
Dänemark 1997
91 Minuten, Farbe
Regie: Peter Flinth
mit: Lasse Baunkilde,
Nijas Ornbak-Fjeldmose,
Lars Lohmann, Björn Granath
Zoo
Die elfjährige Martina ist eine Träumerin. Kein Wunder, denn sie lebt in einer fantastischen Welt – mitten in einem Zoo. Ihr Vater ist Zoowärter. Martina ist oft allein, sie verbringt viel Zeit mit den Tieren und stellt sich vor, wie viel glücklicher sie in Freiheit wären. In einem Roma-Buben, der sich seit Tagen im Zoo versteckt, findet Martina einen Verbündeten. Die beiden Kinder träumen von einer besseren Welt und beschließen, gemeinsam fortzugehen.
Italien 1988
93 Minuten, Farbe
Regie: Cristina Comencini
mit: Asia Argento,
Daniel Olbrychski, Louis Ducreux,
Victor Poletti
Wend Kuuni – Das Geschenk Gottes
Wend Kuuni
“Damals, als die Weißen die afrikanische Erde noch nicht betreten hatten, war das Land blühend. Überall spürte man Frieden und Glück.” So heißt es zu Beginn des Films über die Zeit, in der die Handlung spielt. Ein Reisender findet im Busch einen stummen Buben und nimmt ihn mit in sein Dorf. Niemand weiß, wer seine Eltern sind. Seine Adoptiveltern nennen ihn liebevoll “Wend Kuuni”, Geschenk Gottes. Da findet der Bub durch einen Schock seine Sprache wieder. Nun kann er seine Geschichte erzählen.
Burkina Faso 1982
75 Minuten, Farbe
Regie: Gaston Kaboré
mit: Serge Yanogo,
Rosine Yanogo, Joseph Nikiema,
Colette Kaboré
Prinzessin Jasnenka und der fliegende Schuster
O princezně Jasněnce a létajícím ševci
Eine Hexe hat Prinzessin Jasnenka prophezeit, dass sie einen Schuster heiraten werde. Um dies zu verhindern, sperrt sie der Vater in einen Turm, denn er will seine Tochter nur mit einem Prinzen verheiraten. Da landet der Schuster Jira mit selbstgemachten Flügeln aus Leder auf dem Turm . . .
CSSR 1987
100 Minuten, Farbe
Regie: Zdeněk Troška
mit: Michaela Kuklová,
Jan Potmesil, Venuse Humheyová,
Helena Rúzicková
Gritta vom Rattenschloss
Die 13-jährige Gritta lebt mit ihrem Vater und vielen Ratten in einem halb zerfallenen Schloss. Eigentlich ein lustiges Leben, bis Papa die launische und rattenhassende Gräfin Nesselkrautia heiratet . . .
Ein Kinderfilm nach einem Märchenroman von Bettina von Arnim.
DDR 1985
83 Minuten, Farbe
Regie: Jürgen Bauer
mit: Nadja Klier, Hermann Beyer, Suher Saleh
Daffy und der Wal
The Tadpole and the Whale
Die 12-jährige Daffy ist am Meer aufgewachsen, fühlt sich im Wasser genauso wohl wie an Land und kann durch ihr außergewöhnliches Gehör den Gesang der Wale hören. Ihr bester Freund ist der Delphin Elvar. Als das Hotel, in dem ihre Eltern arbeiten, verkauft werden soll, scheint das Ende von Daffys glücklichen Tagen gekommen zu sein.
“Ich möchte Kindern einfach einen Teil der wunderschönen Dinge zeigen, die es auf der Welt noch gibt.” (Jean-Claude Lord)
Kanada 1987
92 Minuten, Farbe
Regie: Jean-Claude Lord
mit: Fanny Lauzier, Denis Forest, Marina Orsini
Der Baum, den wir verletzten
To dendro pou pligoname
Die Insel Chios in den 1960er Jahren: Durch einen dummen Zwischenfall scheint die Freundschaft zweier Buben zu zerbrechen. Aber Nikos warnt Yannis vor seiner Mutter, die ihn verprügeln will, und so versöhnen sich die beiden wieder und verbringen einen wunderbaren Sommer.
Griechenland 1986
70 Minuten, Farbe
Regie: Dimos Avdeliodes
mit: Yannis Avdeliodis,
Nikos Mioteris, Marina Delivoria
Bach und Brokkoli
Bach et Bottine
Die 10-jährige Fanny muss nach dem Tod ihrer Eltern zu ihrem Onkel Jean-Claude übersiedeln. Der ist Buchhalter, Bach-Fan, eingefleischter Junggeselle und nicht sehr begeistert von der Idee, auf ein kleines Mädchen aufzupassen. Außerdem braucht er Ruhe, um einen Wettbewerb für Orgelmusik vorzubereiten. Aber Fanny hat ihre eigenen Projekte: Als Tierliebhaberin möchte sie Jean-Claudes Garage in eine Art Arche Noah umwandeln.
Ein warmherziger und amüsanter Film über das Bedürfnis nach Zuwendung.
Kanada 1985
96 Minuten, Farbe
Regie: André Mélançon
mit: Mahée Paiement,
Doris Blanchet-Vasiloff,
Denis Bernard
Weine nicht, Eichhörnchen
Nefňukej, veverko!
Kati hat eine blühende Fantasie, und ihr Lieblingsspiel ist “Ich bin eine Prinzessin”. Die Tiere ihres Freundes Jozan werden für sie zu Drachen und Ungeheuern, auch wenn es sich in Wirklichkeit nur um Würmer und Frösche handelt. Aber die Spiele sind eigentlich nichts anderes als Zeitvertreib, denn Kati wartet sehnsüchtig auf die Geburt einer kleinen Schwester. Groß ist die Enttäuschung, als sie erfährt, dass sie zwei kleine Brüder bekommen hat – Zwillinge. Brüder waren das Letzte, was sie sich wünschte.
CSSR 1988
75 Minuten, Farbe
Regie: Vera Plivova-Simková
mit: Helena Vitovská,
Tereza Vovurková, Jan Kalous,
Jiri Schmitzer
Die Puppe
Kukolka
Seit ihrem 7. Lebensjahr besucht Tatjana eine Sportschule. Sie trainiert hart und wird Weltmeisterin im Turnen. Eine Rückgratverletzung zwingt sie, mit dem Sport aufzuhören und eine “normale” Schule zu besuchen. Die Eingliederung fällt ihr schwer, sie kann nicht aufhören, die Erste und Beste zu sein. Nach einigen Enttäuschungen, die sich nicht verkraften kann, richtet sich ihre Aggression gegen sich selbst. Sie beginnt wieder zu turnen – die schwierigsten und gefährlichsten Übungen, bis sie schließlich gelähmt am Boden liegen bleibt . . .
UdSSR 1988
135 Minuten, Farbe
Regie: Isaak Fridberg
mit: Svetlana Zasypkina,
Irina Metlitskaya,
Wladimir Menschow
On My Own
El Atzmi
Tzion ist elf Jahre alt und lebt bei seiner Großmutter. Er ist Mitglied einer Straßenbande und eng mit Marco befreundet. Sein Leben ändert sich, als er zu Pflegeeltern gebracht wird. Sein “Pflegebruder” Nir ist anders als er, auch seine KlassenkameradInnen scheuen den Kontakt zu dem “Fremden”. Und so steht Tzion vor der schwersten Entscheidung seines Lebens: Soll er sich dem aus dem Gefängnis entwischten Marco anschließen oder bei seinen Pflegeeltern und Nir bleiben? Tzion entscheidet sich, alleine fortzugehen, aber schon kurze Zeit später ist er davon überzeugt, dass er zu seiner Pflegefamilie zurück muss.
PREIS DER KINDERJURY, Internationales Kinderfilmfestival Wien 1989
Israel 1988
96 Minuten, Farbe
Regie: Tamir Paul
mit: Akrik Ohana,
Tchia Danon, Eitan Hammus
Die neuen Edison
Páni Edisoni
Jakub, der bei seinem Großvater lebt, interessiert sich nur für Elektronik. Schon in Prag, seinem früheren Wohnort, besuchte er einen Klub mit Gleichgesinnten. Aber so nach und nach lernt er auch das Leben auf dem Lande beim Großvater zu schätzen. Er gewinnt neue Freunde. Als der Großvater ins Krankenhaus muss, findet Jakub bei der Mutter seines Freundes Jirka ein neues Zuhause. Bald arbeiten die beiden Buben fleißig an neuen Erfindungen . . .
CSSR 1988
78 Minuten, Farbe
Regie: Vit Olmer
mit: Jakub Wahrenberg, Jiri Strach, Jans Kynclová
Maja und der kleine Ausserirdische
Maja in vesoljcek
Der Film erzählt die Geschichte einer außerirdischen Schulklasse, die mit einem Raumschiff auf die Erde kommt, um sich die Lebensgewohnheiten auf unserem Planeten anzusehen. Dank einer Anstecknadel bleiben sie für die Menschen unsichtbar. Aber der Wunsch, mit einem Erdbewohner Freundschaft zu schließen, veranlasst den Außerirdischen Gubangu, der kleinen Maja auch eine unsichtbar machende Nadel zu geben . . .
Jugoslawien 1987
90 Minuten, Farbe
Regie: Jane Kavcic
mit: Ana Papaz, Dario Ajdovec, Maks Furjan
Hasenherz
Das hat der 13-jährigen Jonni gerade noch gefehlt: Sie, die von den KlassenkameradInnen nicht ernst genommen und vom Schwarm aller Mädchen, dem gleichaltrigen Michael, überhaupt nicht wahrgenommen wird, soll in einem Film mitspielen. Und weil der Regisseur sie für einen Jungen hält, soll sie die Rolle des Prinzen übernehmen. Nach beharrlichem Zureden übernimmt sie die Rolle, und alles schein gut zu werden. Die Filmleute akzeptieren sie, sie steigt in der Achtung ihrer FreundInnen. Aber eines Tages sind die Dreharbeiten zu Ende . . .
DDR 1987
83 Minuten, Farbe
Regie: Gunter Friedrich
mit: Bettina Hohensee,
Susanne Kusche, Frank Rutloff
Familie Brausewind macht Urlaub
Szeleburdi vakáció
Alle fünf Mitglieder der Familie Brausewind träumen von einem Urlaub. Doch das Geld ist knapp. Da haben die Kinder eine Idee: Die Nachbarin, eine Kapitänswitwe, hat irgendwo an der Donau ein altes Schiff liegen, das nur flottgemacht werden müsste – ein ideales und billiges Urlaubsziel …
Ungarn 1987
71 Minuten, Farbe
Regie: György Palásthy
mit: Miklós Benedek,
Mari Kiss, Ida Turay,
Zsuzsa Zolnay, György Miklósy
Techno Love
Tekno Love
Der 13-jährige Robert, ein Computerfan und -spezialist, muss mit seinen Eltern in eine neue Wohnung umziehen. In seiner neuen Umgebung findet er durch Zufall heraus, dass eine international organisierte Verbrecherbande Computerdaten stiehlt. Dadurch wird er in unvorhersehbare Probleme und Abenteuer verwickelt.
TECHNO LOVE war der erste (Kinder-)Film überhaupt, der sich mit Computerkriminalität auseinandersetzte. “Ich musste das Drehbuch oft ändern, um auf der Höhe der technologischen Entwicklung zu bleiben. Alles, was im Film gezeigt wird, ist technisch leicht lösbar; wenn nicht jetzt, dann in naher Zukunft.” (Regisseur Kim Toftum)
Dänemark 1989
95 Minuten, Farbe
Regie: Kim Toftum
mit: Andy Dauscha,
Rikke Christiansen,
Lise-Lotte Norup
Manuel
Manuel, le fils emprunté
Der 12-jährige Manuel ist das Kind portugiesischer Einwanderer. Er hat große Probleme, sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen – in der Schule, zu Hause und bei seinen neuen Freunden. Eines Tages hilft er dem alten Alvarez, der noch am Spanischen Bürgerkrieg teilgenommen hat. Zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Bis eines Tages beider Ideale mit der Wirklichkeit konfrontiert werden.
Kanada 1990
80 Minuten, Farbe
Regie: François Labonté
mit: Nuno Da Costa,
Francisco Rabal, Luiz Saraiva
Emmas Schatten
Skyggen af Emma
Die 12-jährige Emma beschließt, ihre reichen Eltern, die sie oft vernachlässigen und alleine lassen, zu bestrafen und inszeniert ihre eigene Entführung. Bei diesem Abenteuer gerät sie zufällig in das Arbeiterviertel Kopenhagens. Dort lernt sie Malthe kennen. Nach einigen Tagen bemerkt Emma, dass Malthe als schwedischer Immigrant Opfer aller möglichen Intrigen ist, und sie beschließt, sich um ihn zu kümmern und ihm eine bessere Welt zu zeigen. Emma fordert Lösegeld von ihren Eltern und schafft es, das Geld vor den Augen der Polizei wegzuschnappen. Doch langsam schließt sich der Kreis um sie und Malthe.
Dänemark 1990
99 Minuten, Farbe
Regie: Søren Kragh-Jacobsen
mit: Line Kruse, Börje Ahlstedt,
Erik Wedersøe
Die Spur führt zum Silbersee
Hobble Frank und Tante Droll stecken in der Klemme, denn der steckbrieflich gesuchte Brinkley hat ihnen den Plan für den versteckten Goldschatz gestohlen und ist mit seiner berüchtigten Bande schon über alle Berge. Dabei sollten die beiden den Plan den rechtmäßigen Erben des Indianerstammes übergeben. Gemeinsam mit Old Shatterhand nehmen sie die abenteuerliche Verfolgung auf.
Puppentrickfilm nach Karl Mays Roman “Der Schatz im Silbersee”.
DDR 1990
90 Minuten, Farbe
Regie: Günter Rätz
Die Kinder von Lascaux
Les enfants de Lascaux
April 1940: In diesem Sommer besetzt die deutsche Wehrmacht den Norden Frankreichs. Jacques und Georges verbringen wie jeden Sommer ihre Zeit damit, nach einem Schatz unter dem Dorfhügel zu suchen. Zwei Flüchtlinge helfen ihnen dabei. Plötzlich entdecken sie eine große Höhle: die Höhle von Lascaux, in der 17000 alte Wandbilder gefunden werden.
Der Film basiert auf der wahren Geschichte der Entdeckung der Höhle von Lascaux, die die archäologische Forschung verändern wird.
Gewidmet allen Entdeckern der Wandbilder von Lascaux – und allen Schatzsuchern der Welt.
Frankreich 1990
90 Minuten, Farbe
Regie: Mauricia Bunio
mit: Benoît Magimel,
Thierry Magnier, Alexis Loukakis,
Alexis Lignerat
Der Streit um des Esels Schatten
Ausgehend von alten Geschichten der Abderiten, Bewohner einer Stadt ähnlich dem Schilda des deutschen Volksbuchs, entstand eine Komödie im antiken Gewand, die Streitsucht und Rechthaberei aufs Korn nimmt.
DDR 1990
75 Minuten, Farbe
Regie: Walter Beck
mit: Eugen Albert,
Brigitte Beier, Eckhard Bilz,
Petra Blossey, Jens-Uwe Bogadtke
Der Schatten des Verrückten
L'ombre du fou
Jeanne und Raphaëlle, zwei kleine Pariserinnen, sieben und acht Jahre alt, sind während der Ferien bei ihrer Großmutter auf einem Bauernhof. Aus einer psychiatrischen Anstalt flüchtet der “Verrückte”, wie ihn die anderen nennen, und findet im Bauernhaus Zuflucht. Die beiden Mädchen entdecken den Fremden und schließen mit dem “Verrückten” Freundschaft. Für Jeanne ist das alles nur ein Sommerspiel, für Raphaëlle jedoch bedeutet diese Begegnung viel mehr: Verlassen von ihrem Vater, wird der überall Gesuchte Vater und Bruder, die ihr so fehlen.
Frankreich 1989
84 Minuten, Farbe
Regie: Pascal Baeumler
mit: Raphaëlle Baeumler, Jeanne Taisson, Gérard Lespagnol, Jacqueline Pineau
Der Drache Daniel
Daniel, der sich mit Heirat und Schulwechsel seiner Lehrerin nicht abfinden kann, verwandelt sich in einen Drachen und muss manche Probe bestehen, ehe er wieder ein normaler Schüler sein darf.
DDR 1990
78 Minuten, Farbe
Regie: Hans Kratzert
mit: Jens Sander,
Kathrin Waligura, Jörg Schüttauf
Das Pony vom ersten Stock
Mig og Mama Mia
Rikke, 11 Jahre alt, lebt mit ihrer Großmutter in einem der Vorstadtbezirke von Kopenhagen. Sie hat nette Freunde und bewundert ihre Lehrerin. Obwohl ihr Vater sie verwöhnt, tröstet sie das nicht über den Tod ihrer Mutter hinweg. Eines Tages entdeckt Rikke einen Wettbewerb, bei dem ein Pony zu gewinnen ist – und tatsächlich gewinnt sie den ersten Preis! Was soll sie aber mit einem Pony anfangen? Sie nimmt es einfach mit in ihre Wohnung!
Dänemark 1989
85 Minuten, Farbe
Regie: Erik Clausen
mit: Christina Haagensen,
Michael Falch, Tammi Øst,
Leif Sylvester
Das Geheimnis von St. Agil
Les disparus de St. Agil
Ein Internatsschüler verfolgt einen nächtlichen Eindringling, entlarvt eine Falschmünzerbande und befreit einen seiner Mitschüler aus der Gewalt der Ganoven.
Der 1938 entstandene Film ist ein atmosphärisch dichtes Spannungsstück aus der Wunschwelt abenteuerlustiger Buben.
Frankreich 1998
94 Minuten, S/W
Regie: Christian Jacque
mit: Erich von Stroheim,
Michel Simon, Charles Aznavour
Das Eismeer ruft
Die fünf Prager Kinder Anton, Alex, Ferdi, Rudi und Peppi hören in dem von Rudi selbst gebastelten Radio, dass der Eisbrecher “Tscheljuskin” im Packeis des Polarmeeres liegengeblieben ist. Spontan beschließen sie, eine Expedition durchzuführen, um der Besatzung in ihrer Not zu helfen. Sie besorgen sich warme Kleidung, Proviant, einen Kompass und eine Weltkarte und machen sich auf den Weg. Ihr abenteuerliches Vorhaben scheitert, und mit unterschiedlichen Reaktionen werden sie zu Hause wieder in Empfang genommen.
DDR 1984
82 Minuten, Farbe
Regie: Jörg Foth
mit: Oliver Karsitz,
Alexander Rohde, Vivian Schmidt,
Thomas Gutzeit, Ilja Kriwoluzky
Alice
Neco z Alenky
Die Geschichte eines kleinen Mädchens, das sich größer und kleiner machen kann, das in ihren Tränen baden kann . . . eine Traumwelt.
Adaption von “Alice im Wunderland” von Lewis Caroll
CSSR 1988
84 Minuten, Farbe
Regie: Jan Svankmajer
mit: Kristýna Kohoutová
Der Wanderzirkus
Ganh xiec rong
Dat und seine Schwester leben mit ihrem ewig betrunkenen Vater in einem kleinen Dorf in den vietnamesischen Bergen. Eines Tages taucht ein Wanderzirkus auf. Dat freundet sich mit dem Mädchen vom Zirkus an: Er hofft hinter den Trick zu kommen, mit dem die Gaukler aus einem leeren Korb plötzlich Reis für alle zaubern. Könnten Dat und seine Schwester, könnten all die hungernden Menschen fortan durch dieses unfassbare Wunder immer ausreichend zu essen haben? Dat wird bitter enttäuscht: Alles war nur Schwindel und fauler Zauber.
Vom ersten Augenblick an packt die Intensität, mit der die Vietnamesin Viet Linh diese Zirkusgeschichte erzählt. Trotz seines Realismus berührt der Film immer auch die Grenze des Traums.
Vietnam 1988
80 Minuten, S/W
Regie: Viet Linh
mit: Vien Minh, Be Khuong,
Thai Ngan, Cac Son, The Anh
Valby – Das Geheimnis im Moor
Miraklet i Valby
Sven ist begeisterter Hobbyfunker. Als ihn seine Freunde Bo und Petra in dem Wohnwagen besuchen, in dem sich die Funkstation befindet, stößt Sven auf eine merkwürdige Frequenz, die die Jugendlichen einige Tage in der Zeit zurückschickt. Beim nächsten Versuch werden die drei ins Mittelalter katapultiert, wo Petra von einer Horde Ritter entführt wird. Sven und Bo gelingt gerade noch die Flucht in die Gegenwart. Die beiden Jungs machen sich erneut auf in die Vergangenheit, um Petra, in die Sven sich verliebt hat, zu retten. Svens kleine Schwester ist als blinde Passagierin mit an Bord. Zum Glück, denn sie rettet alle aus einer prekären Situation.
“Sehr viel sorgfältiger und spannender ist ein anspruchsvoller Film für Kinder von neun bis dreizehn kaum zu realisieren. Munter entleiht der dänische Regisseur Åke Sandgren für seinen zweiten Spielfilm Ideen großer Vorbilder und bastelt daraus ein enorm unterhaltsames Abenteuer für aufgeweckte Kinder.” (kino.de)
Dänemark, Schweden 1990
85 Minuten, Farbe
Regie: Åke Sandgren
mit: Jacob Kats, Lina Englund,
Troels Asmussen
Die Sprungdeckeluhr
München, 1933. Über Nacht von ihren Eltern verlassen, die sich vor den Nazis verstecken müssen, warten die Geschwister Hansi und Rosi auf die versprochene Nachricht. Eine quälende Zeit beginnt. Da die zwei Gestapoleute “Hundinger“ und “Pfundiger“ das Haus beschatten, kommen die Retter nicht durch. Der zwölfjährige Hansi, der im Unterschied zu seiner zwei Jahre älteren Schwester noch sehr verspielt und naiv ist, kann schwer tatenlos warten. So ziemlich das Einzige, was ihn interessiert ist Vaters alte Taschenuhr, in der er eine wichtige Nachricht versteckt glaubt. Erst nach einer abenteuerlichen Flucht ins Ausland können die beiden den Vater, für Stunden nur, wiedersehen.
Ein tragikomischer Film, der Geschichte für Kinder erlebbar und nachvollziehbar macht.
DDR 1990
80 Minuten, Farbe
Regie: Gunter Friedrich
mit: René Tony Spengler,
Antje Salz, Günter Schubert
Der Schlüssel
Kelid
Die Mutter geht einkaufen und schließt den kleinen Amir Mohammad gemeinsam mit seinem kleinen Bruder in der Wohnung ein. Doch Amir will hinaus, und er lässt sich auf der Suche nach dem Schlüssel, der die Tür und damit den Weg zur Freiheit öffnet, durch nichts ablenken.
Die Bilder dieses Film werden nicht so schnell vergessen werden.
Iran 1993
76 Minuten, Farbe
Regie: Ebrahim Forouzesh
mit: Mahnaz Ansarian,
Abbas Jafari,
Amir Mohammad Pourhassan
Der rote Ballon
Le ballon rouge
Pascal, ein kleiner Junge in Paris, findet eines Morgens auf den Treppen von Montmartre einen großen roten Luftballon, der an einem Laternenpfahl festgebunden ist. Pascal nimmt ihn mit nach Hause und von nun an weicht der Ballon nicht mehr von seiner Seite, wartet sogar auf ihn vor der Schule oder vor der Kirche. Das höchst eigenwillige Verhalten des Ballons bringt Pascal in viele heikle Situationen; andererseits ist er auch froh, einen so treuen Spielgefährten gefunden zu haben. Allerdings weckt das auch den Neid der anderen Jungen in der Nachbarschaft. Eines Tages wird der rote Ballon von einer Steinschleuder getroffen, sackt zu Boden und haucht sein Leben aus. Traurig und verzweifelt hockt Pascal neben seinem verendeten Freund. Da reißen sich plötzlich alle Luftballons der Stadt von ihren Besitzern los, fliegen zu dem Jungen und tragen ihn über die Dächer von Paris hinweg in den blauen Himmel.
“Eine Feen-Erzählung ohne Fee.” (Jean Cocteau) – eines der schönsten Filmgedichte.
Frankreich 1956
34 Minuten, Farbe
Regie: Albert Lamorisse
mit: Pascal Lamorisse,
Sabine Lamorisse, Georges Sellier
Die Reise im Ballon
Le voyage en ballon
Als Pascals Großvater sich seinen Wunsch erfüllt, einmal im Ballon Frankreich zu überfliegen, kommt sein Enkel als blinder Passagier mit. Auf ihrer Reise erleben sie manches Abenteuer.
Eine poetische Vision voll Liebe zur Natur, unvergleichlich im Zauber der Bilder, erfindungsreich in der filmischen Technik.
Frankreich 1960
81 Minuten, Farbe
Regie: Albert Lamorisse
mit: Maurice Baquet,
Pascal Lamorisse, Andre Gille
Der Prinz von Fogo
Prinsen av Fogo
Auf den Kapverdischen Inseln lebt der 8-jährige Carlos bei seiner Großmutter. Er erzählt seinem Onkel nicht, dass er am Strand seinen seit langem verschollenen Vater im Traum gesehen hat. Um seine Familie wieder zu vereinen, nimmt er heimlich ein Boot und fährt damit aufs offene Meer hinaus.
Norwegen 1987
77 Minuten, Farbe
Regie: Inge Tenvik
mit: Aida de Veiga da Pina,
Manuel Barbosa,
Carlos Alberto Alves de Veiga da Pina, Mariana Gomes
Lass die Eisbären tanzen
Lad isbjørnene danse
Birger Larsens erster Spielfilm behandelt ein ernstes Thema äußerst unkonventionell und humorvoll. Das Schicksal eines durch die Trennung seiner Eltern aus der vertrauten Umgebung gerissenen Jungen wird aus dessen Perspektive erzählt, wobei Larsen die Geschichte im Stile eines Lustspiels für die ganze Familie inszenierte und nicht als einen für solche Produktionen üblichen Problemfilm.
“Was mich an Ulf Starks Roman ganz besonders interessierte, war die Tatsache, dass er es versteht, sowohl die guten als auch die bösen Charaktere als menschliche Wesen erscheinen zu lassen. Während der Dreharbeiten stellte ich fest, dass die Geschichte im Wesentlichen vom Bemühen vorangetrieben wird, sich selbst zu finden.” (Birger Larsen)
Dänemark 1990
90 Minuten, Farbe
Regie: Birger Larsen
mit: Anders Schoubye,
Tommy Kenter, Birthe Neumann
Der Himmel ist mein Haus
Langitku rumahku
Der 10-jährige Genpol muss bereits arbeiten, obwohl er lieber zur Schule gehen möchte. Als ihn der Schuldirektor beschuldigt, gestohlen zu haben, ergreift Genpols Mitschüler Andri Partei für ihn. Genpol und Andri werden Freunde und streifen durch die Großstadt. Andri, der aus reichen Verhältnissen stammt, lernt einiges über das ärmliche Leben Genpols. Als die beiden von zu Hause weglaufen, erleben sie die Gefahren, denen Straßenkinder ausgesetzt sind, am eigenen Leib.
Indonesien 1989
102 Minuten, Farbe
Regie: Slamet Rahardjo
mit: Sunaryo, Andri Sentanu,
Reynaldo Thamrin
Hand aufs Herz
La fracture du myocarde
Einzelkind Martin hat ein Problem: Seine alleinerziehende Mutter ist überraschend gestorben, wahrscheinlich an einem Herzmuskelriss. Seit vorgestern liegt sie tot in ihrem Bett. Martins vertrauenswürdigste Klassenkameraden helfen ihm, den Tod zu verheimlichen, damit er nicht in ein Heim gesteckt wird. Gemeinsam beerdigen sie nachts auf eigene Faust die Verstorbene im Kasten einer Standuhr.
Die makaber-skurrile Geschichte ist voll von sensiblem Humor und zärtlicher Freundschaft.
Frankreich 1990
105 Minuten, Farbe
Regie: Jacques Fansten
mit: Sylvain Copans,
Nicolas Parodi, Cecilia Rouaud,
Dominique Lavanant
Der Furchtlose
Nebojsa
“Ich bin super. Habe Angst vor niemandem.”
Ondra, ein junger Holzfäller, sei zu tollkühn, sagt sein Vater. So schickt er ihn in die Welt, um ihn das Fürchten zu lehren. Unterwegs lernt er Ferko kennen, und die beiden werden Reisegefährten. Gemeinsam verbringen sie eine Nacht in einer verzauberten Windmühle; eine verwunschene Prinzessin bittet Ondra um Hilfe; im Rosenreich herrscht ein böser Zauberer, und Ondra muss eine Nacht lang dessen Künsten widerstehen.
Liebe, Mut und Zauberei – ein Märchenfilm aus der Tschechoslowakei.
CSSR 1988
84 Minuten, Farbe
Regie: Július Matula
mit: Zuzana Skopálová, Ján Kroner, Václav Knop
Ein Panda namens Jiao-Jiao
Jiao Jiao xiaojie
Nichts würde Xiao Long lieber tun als den ganzen Tag mit Tieren zusammen zu sein. Seine Mutter aber sieht das nicht so gerne. Da beschließt Xiao Long, sich einer Akrobatengruppe anzuschließen. Die Zirkusleute vertrauen ihm ihren schwierigsten Schützling, den Panda Jiao-Jiao, an.
China 1986
100 Minuten, Farbe
Regie: Jinjing Chen
mit: Xundong Gong,
Haiguang Cheng, Yuan Shi,
Lei Hua, Qinggang Liang
Die Brüder Löwenherz
Bröderna Lejonhjärta
Der kleine Krümel weiß, dass er bald sterben wird. Um ihn zu trösten, erzählt ihm sein älterer Bruder Jonathan vom zauberhaften Land Nagijala und seinem wunderbaren Kirschenblütental. Dort werden sie einander nach Krümels Tod wiedertreffen und eine glückliche Zeit haben, aber alles kommt anders: Als das Haus, in dem die beiden wohnen, abbrennt, stirbt Jonathan beim Versuch, Krümel zu retten. Eine Taube führt Krümel nach Nagijala, wo er Jonathan trifft. Gemeinsam gelingt es den “Brüdern Löwenherz”, den tyrannischen Tengil und den Drachen Katla zu besiegen, sodass Frieden herrscht im Kirschenblütental. Doch Jonathan ist im Kampf verletzt worden und weiß, dass er sterben wird. Diesmal ist es Krümel, der seinen Bruder nicht im Stich lassen und mit ihm gemeinsam in den Tod springen wird.
“Dieser Film nimmt die Kinder ernst, indem er seinen zwei Hauptdarstellern Aufgaben gibt, die normalerweise nur Erwachsenen zugetraut werden. Neben allem Abenteuerlichen werden die Kinder durch diesen Film dazu ermutigt, sich selbständig, sozial verantwortlich und solidarisch zu verhalten.” (Kinderfilmfest München)
Schweden 1977
105 Minuten, Farbe
Regie: Olle Hellbom
mit: Staffan Götestam,
Lars Söderdahl, Allan Edwall,
Gun Wallgren
Stand by Me
Im Sommer des Jahres 1959 machen sich Gordie, Chris, Teddy und Vern, vier Jungen im Alter von 12 und 13 Jahren, auf die Suche nach der Leiche des vom Zug erfassten Ray Brower. Den Eisenbahngleisen entlang marschieren die vier in ihr bisher größtes Abenteuer. Schon kurz nach dem Aufbruch bemerken sie, dass sie den Proviant vergessen haben. Zwischen ihnen und dem nächsten Gemischtwarenladen liegt der Schrottplatz, der angeblich von einem scharfen Hund bewacht wird. Es wird gelost, wer den Proviant besorgen muss, und Gordie verliert. Auf dem Rückweg taucht der Wachhund auf, aber er stellt sich als harmlose Promenadenmischung heraus. Kurze Zeit später stoßen sie auf eine tiefe Schlucht, über die eine schmale Eisenbahnbrücke führt. Sollte ein Zug kommen, gäbe es keine Ausweichmöglichkeit. Die Alternative wäre ein kilometerlanger Umweg. Die vier entschließen sich für das Risiko. Mitten auf der Brücke hören sie das Pfeifen eines Zuges, und nur durch einen waghalsigen Sprung in die Tiefe können sie sich retten. Am nächsten Morgen sehen sie ihr Ziel, den Royal River. Sie verlassen den Schienenstrang und kämpfen sich durch den dichten Wald vor, wo sie in einem Gebüsch die Leiche entdecken. Das erwartete Triumphgefühl bleibt aus. Sie kehren ohne Ray Brower nach Hause zurück und erledigen die Sache mit einem anonymen Telefonanruf bei der Polizei. Auf ihrem langen Weg sind Gordie, Chris, Teddy und Vern ein wenig älter und ein wenig erwachsener geworden.
Vorlage des Films ist eine sensible, autobiografisch getönte Geschichte Stephen Kings. Auf die Elemente des Horrors hat er dabei gänzlich verzichtet. Und auch Regisseur Rob Reiner setzt nicht auf vordergründige Spannungseffekte, sondern auf eine lyrisch anmutende Grundstimmung, die er mit viel Einfühlungsvermögen, leisem Humor und durch das authentische Spiel der Hauptdarsteller bis zum Ende halten kann. Ein bemerkenswert unaufdringlicher, lebensnaher Film über Gefühle von Jugendlichen, über die Bedeutung von Freundschaften und über Wunschträume und Lebenserwartungen. So ist auch die Entdeckung der Leiche nicht schockierend, höchstens ernüchternd, ein Augenblick bodenloser Leere. Der tote Junge ist weder erschreckend noch geheimnisvoll, er ist einfach tot.
(nach Kino für Kinder)
USA 1986
87 Minuten, Farbe
Regie: Rob Reiner
mit: Will Wheaton, River Phoenix,
Corey Feldman, Jerry O’Connell,
Richard Dreyfuss,
Kiefer Sutherland
Der Sommer des Falken
In den Bergen Südtirols freundet sich Marie, die mit ihrem zahmen Falken am Fuße der Gamskogelwand lebt, mit dem Berliner Punker Rick an. Er ist mit seinem Vater in die Berge gekommen, um Drachenfliegen zu lernen. Immer wieder läuft den beiden Jugendlichen Herbert Sasse über den Weg, ein kauziger Taubenzüchter, der mit einem Funkpeilgerät hinter seiner preisgekrönten Zuchttaube her ist. Die Taube ist jedoch Maries Falken zum Opfer gefallen; die Taubenkralle mit dem winzigen Sender baumelt als Amulett an Maries Halskette. Mit Marek Czerny taucht ein zwielichtiger Kerl auf, dem ein Ölscheich 10.000 Dollar für das Ei eines Jungfalken aus freier Wildbahn geboten hat. Mit List bringt er Marie dazu, ihm einen Nistplatz zu zeigen. Er raubt die Eier und erschießt den Falken, der sein Nest verteidigen wollte. Marie und Rick, die Czernys Absicht durchschaut haben, sind dem Nesträuber bereits auf der Spur. In einem Kampf in schwindelerregender Höhe gelingt es den beiden, Czerny die Falkeneier abzunehmen und zu entkommen. Doch Czerny gibt nicht auf und verfolgt die beiden Jugendlichen. Wegen Sasses Peilgerät, das ihm in die Hände gefallen ist, können sie ihm nicht entkommen …
Slapsticks, atemberaubende Stunts, aktionsreiche Verfolgungsjagden, eindrucksvolle Naturaufnahmen und die gefühlvolle Beschreibung der ersten Liebe machen DER SOMMER DES FALKEN zu einem sympathischen, spannenden und modernen ‘Heimatfilm’. Ganz beiläufig gelingt es Arend Agthe darüber hinaus, wichtige Themen anzuschneiden wie die Bedrohung der Natur oder Probleme mit dem Erwachsenwerden.
Deutschland 1988
104 Minuten, Farbe
Regie: Arend Agthe
mit: Andrea Lösch, Janos Crecelius,
Hermann Lause, Rolf Zacher
Das Schulgespenst
Carola Huflattich ist nicht unbedingt das, was man sich unter einem braven Mädchen vorstellt. Sie mag an der Schule nur den Sportunterricht und gerät wegen ihres Betragens immer wieder in Schwierigkeiten. Deshalb kommt es ihr ganz gelegen, dass ihr Kreidegespenst Buh lebendig wird und anbietet, für sie in die Schule zu gehen. Die beiden tauschen und anfänglich genießt Carola ihre Gespensterfreiheit. Aber Buh will nicht mehr zurücktauschen. Was nun? Zum Glück hat Carola ihren guten Freund Willi, mit dem sie Buh überlisten will.
“Voller Poesie und Witz; souverän wird die Alltagsrealität von Kindern phantasievoll gebrochen, ins Komödiantische und Ironische übersteigert. Viele Szenen sind auf Pointen hin geschrieben; der Film hat ein enormes Tempo.” (Die Weltbühne)
DDR 1987
84 Minuten, Farbe
Regie: Rolf Losansky
mit: Nicole Lichtenheldt,
Ricardo Roth, Karin Düwel
Ronja Räubertochter
Ronja Rövardotter
In einer Gewitternacht wird auf der Mattisburg ein Kind geboren. Der Räuberhauptmann ist außer sich vor Freude über sein Töchterchen, die raubeinigen Räuber sind ob solchen Glücks einfach gerührt. Da fährt ein greller Blitz in die Burg und spaltet sie in zwei Teile. Jahre sind vergangen. Mattis und seine Frau Lovis halten die Zeit für gekommen, dass ihre Tochter Ronja die Welt draußen, den Mattiswald, kennenlernt. Das Mädchen macht sich neugierig und übermütig auf den Weg. Eines Tages trifft sie zu ihrem Erstaunen einen gleichaltrigen Jungen: Birk, den Sohn Borkas, des Rivalen von Mattis. Die Tatsache, dass die Borkaräuber unbemerkt in den Wald eingedrungen sind, lässt Mattis vor Wut schäumen. Die beiden Kinder aber wollen, ungeachtet der Feindschaft ihrer Väter, zusammenbleiben. Als Mattis den Sohn Borkas gefangen nimmt, muss Ronja sich entscheiden. Mit einem kühnen Sprung hinüber zu Borkas Burghälfte zeigt sie ihrem Vater, dass sie dieses Spiel nicht mitmacht. Mattis ist tief getroffen und verstößt sein geliebtes Kind. Ronja zieht mit Birk in die Bärenhöhle. In freier Natur verleben sie ihren schönsten Sommer. Trotzdem zieht es Ronja zurück zu Lovis und Mattis, und als der Räuberhauptmann sie bittet, auf die Mattisburg zurückzukehren, ist Ronja glücklich. Die beiden Räuberbanden schließen Frieden.
“Eine der schönsten Lindgren-Verfilmungen! Ein Zauberwald, wie man ihn noch nicht gesehen hat – und eine Eltern-Kinder-Geschichte aus Räuberkreisen, in denen sich alle wiederfinden können: die auf ewig verfeindeten Familien; die Bälger, die immer genau das tun, was sie nicht tun sollen; die jähzornigen Väter, dummstolz und dickschädelig, und die Äpfel, die nicht weit vom Stamm fallen. Sowohl ein pädagogisches Meisterstück vom Lernen durch Hineinfallen wie auch ein fabelhaftes Märchenabenteuer.” (Münchner Abendzeitung)
Schweden, Norwegen 1984
126 Minuten, Farbe
Regie: Tage Danielsson
mit: Hanna Zetterberg,
Dan Håfström, Börje Ahlstedt,
Per Oscarsson, Lena Nyman
Kleine Revolte
Pequeña revancha
Eine Militärdiktatur irgendwo in Lateinamerika: Selbst in dem kleinen Dorf, in dem der 12-jährige Pedro mit seinen Eltern lebt, ist die politische Realität allgegenwärtig. Freunde und Verwandte verschwinden, Pedros Eltern hören heimlich Radio, und Pedro muss, zum Entsetzen seiner Eltern, im Auftrag der Regierung einen Schulaufsatz mit dem Thema “Was meine Familie am Abend macht” schreiben. Als die Militärpatrouille Pedros Hund Rocky absichtlich tötet, beschließt der kleine Junge, gemeinsam mit seinen Freunden eine Widerstandsgruppe zu gründen und Rache zu nehmen: Der Strohpuppe, die traditionellerweise zu Ostern verbrannt wird, fehlt noch eine Hose, und Pedro stiehlt des Bürgermeisters Beinkleider. Zum Schluss erzählt Pedro seinen Eltern von dem Schulaufsatz, für den er gelobt worden ist. Der Aufsatz ist eine Mischung aus Lügen und Belanglosigkeiten, und die Eltern können aufatmen – Pedro beginnt erwachsen zu werden.
KLEINE REVOLTE räumt mit dem Vorurteil auf, dass Kinder von Politik nichts verstehen. Sie finden einen eigenen, mehr gefühlsmäßigen Zugang zu politischen Ereignissen. Die Kinder setzen sich mit den Geschehnissen und den Verantwortlichen auf ihre Weise auseinander. Aber trotz der Ernsthaftigkeit seines Themas ist KLEINE REVOLTE auch ein fröhlicher Film. Selbst in einer Zeit politischer Repression geben die Menschen die Hoffnung nicht auf. Der Film bezieht sich nicht auf Venezuela, sondern könnte sich überall zutragen, wo es Unterdrückung gibt. Gedreht wurde mit LaiendarstellerInnen, die lineare Erzählweise und die spürbare Identifikation der jugendlichen SchauspielerInnen mit der Geschichte machen den kraftvollen und geradlinigen Charakter von KLEINE REVOLTE aus.
Venezuela 1985
93 Minuten, Farbe
Regie: Olegario Barrera
mit: Carmencita Padrón,
Yoleigret Falcón, Elisa Escámez,
Carlos Sánchez
Kenny
Kenny (The Kid Brother)
Kenny Easterday ist ein fröhlicher, aufgeweckter Junge, der all die Dinge mag, die Buben in diesem Alter eben mögen. Vor allem hängt Kenny an seinem Skateboard – denn Kenny mussten kurz nach seiner Geburt beide Beine amputiert werden. Mit verblüffender Geschicklichkeit meistert er sein Schicksal, kann auf den Händen fast so schnell gehen wie andere auf ihren Beinen, flitzt mit dem Skateboard durch die Gegend und geht seiner Familie mit seinem vorlauten Mundwerk manchmal ganz schön auf die Nerven. Eines Tages kommt ein französisches TV-Team nach Pittsburgh, um einen Dokumentarfilm über Kenny zu drehen. Der Regisseur begnügt sich jedoch nicht damit, das “wirkliche” Leben der Easterdays zu filmen, sondern lässt die Familie Situationen nachstellen, die fern ihres Alltags liegen. Und Kennys Schwester verliebt sich Hals über Kopf in den französischen Kameramann und lässt seinetwegen ihren Freund abblitzen. Sharon hatte schon kurz nach Kennys Geburt die Familie verlassen, weil sie sich nicht vorstellen konnte, mit einem verkrüppelten Bruder zusammenzuleben. Auch ihr derzeitiger Aufenthalt im Hause ist nicht von Dauer. Ihre Mutter macht ihr Vorwürfe wegen der Affäre mit dem Kameramann, und mit Kenny kommt Sharon immer noch nicht klar. Sie zieht wieder aus, doch diesmal fährt Kenny ihr per Anhalter hinterher. Erst als Sharon ihm gesteht, da· sie ihn gehasst hat, als er auf die Welt kam, weil sie sich so sehr einen gesunden Bruder gewünscht hatte, und sie sich jetzt dafür schuldig fühlt, finden beide einen Weg, einander zu verstehen und zu lieben.
Ein Höhepunkt des sozial engagierten Films. Die Geschichte eines 13-jährigen, der weniger mit seiner Behinderung als mit den Vorurteilen seiner Umwelt zu kämpfen hat. Ein dokumentarischer Spielfilm, der weder Mitleid noch Sentimentalität hervorruft, sondern Bewunderung und Lebensfreude.
USA, Kanada, Japan 1987
95 Minuten, Farbe
Regie: Claude Gagnon
mit: Kenny Easterday,
Caitlin Clarke, Liane Curtis,
Zack Grenier, Alain Saint-Alix
Juliana
Juliana lebt mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater in den Slums am Rande Limas. Die Mutter verdient auf dem Markt als Verkäuferin den Lebensunterhalt der Familie, doch der Stiefvater vertrinkt meist das Geld und wird dann gewalttätig. Einen Ausweg sieht Juliana darin, sich der Gruppe ihres Bruders Clavito anzuschließen, der mit anderen Jungen in den Bussen singt und so Geld verdienen kann. Aber in der Kinderbande finden Mädchen keinen Zutritt. Juliana verkleidet sich als Junge und wird in die Bande aufgenommen. Der Anführer ist ein älterer Mann, der seine “Schützlinge” ausbeutet und sie zu Diebstählen verführt. Sein Assistent, der brutale Cobra, wird misstrauisch, als sich Juliana weigert, dabei mitzumachen. Er findet heraus, daß “Julian”, wie Juliana sich nennt, ein Mädchen ist und fordert sie und ihren Bruder zum Kampf heraus. Juliana, die nichts mehr zu verlieren hat, stellt sich der Herausforderung. Und fast alle Jungen der Bande schließen sich ihr an. In einem alten gestrandeten Schiff finden die Kinder einen neuen Unterschlupf. Dort versuchen sie, gemeinsam zu leben, alle Einkünfte aus ihren Musikdarbietungen in den Bussen werden in eine Gemeinschaftskasse eingezahlt, daraus bestreiten die Kinder ihren Lebensunterhalt.
Eine “Kinder-Sozialutopie” …
Die DarstellerInnen sind, bis auf Julio Vega, der den Anführer verkörpert, Laien. Biographische Elemente aus dem Leben der Schauspieler wurden in den Film integriert, in diesem Sinne stellt JULIANA eine Mischung aus Dokumentation und Spielfilm dar, mit fließenden Übergängen: Selbst wenn die Kinder “spielen”, ist es doch immer ihre eigene Geschichte, eine Geschichte aus einer Welt, in der Gewalt und Armut herrschen, in der die Familie jegliche Verbindlichkeit verloren hat, in der Kinder von klein an Geld verdienen müssen und in der die Erwachsenen keine Kraft mehr haben, ihren eigenen Kindern Geborgenheit zu geben, weil sich ihre Energie im harten Existenzkampf verzehrt.
Peru, Deutschland 1988
90 Minuten, Farbe
Regie: Fernando Espinoza, Alejandro Legaspi
mit: Rosa Isabel Morfino,
Julio Vega, Maritza Gutti
Gummi Tarzan
Der achtjährige Ivan Olsen – von seinem Tarzan-versessenen Vater abwertend Gummi-Tarzan genannt – hat es nicht leicht in der Schule. Er ist klein, ein Träumer und daher ein leichtes Opfer, besonders für eine Gruppe von fünf starken Jungs, die es stets auf ihn abgesehen haben. Vater und Mutter hätten so gern einen tapferen Jungen, aber so ist Ivan nicht. Am wohlsten fühlt sich der Junge im benachbarten Containerhafen, zwischen all den Stahlkisten und den lauten Maschinen. Ivan freundet sich mit Kranführer Ole an – ein Mann, der dieselbe Wellenlänge wie der Junge hat und ihm schließlich den Anstoß für einen wichtigen Schritt ins Leben gibt. Die Folge: Ivan zahlt es seinen Peinigern auf eigene Weise heim.
Ein Film, der Hoffnung macht, der zeigt, dass jeder in etwas gut sein kann – man muss nur herausfinden, was es ist.
Dänemark 1981
98 Minuten, Farbe
Regie: Søren Kragh-Jacobsen
mit: Alex Svanbjerg,
Otto Brandenburg, Peter Schrøder, Susanne Heinrich
Goldregen
Guldregn
In der Nähe ihres Lieblingsspielplatzes finden Karen, Nanna, Jørn und Lasse eine Keksdose voll Geld – die Beute eines Postraubes. Sie nehmen die Dose an sich und wollen das Geld der Polizei übergeben, sobald eine Belohnung ausgesetzt wird. Leider kommt es nicht dazu, denn sie werden von den Posträubern ausgeforscht. Karen muss das Versteck der Beute verraten, kann sich aber den Aufenthaltsort des Verbrechers merken und ihre Freunde dorthin führen. In einem dramatischen Wettlauf mit den beiden Gaunern behalten die Kinder die Oberhand.
“Kinder sind wild auf spannende und aufregende Filme. Man muss nur die Titel der Filme lesen, die von Kindern in Videotheken ausgeborgt werden. Es ärgert mich, dass Thriller meistens mit Mord, Blut, Gewalt und schnellen Autos gleichgesetzt werden. Mit “Goldregen” von Anders Bodelsen verfügte ich über einen Stoff, der das Verhältnis von Kindern zu Geld und kindliches Rechtsbewusstsein thematisierte, ohne auf die üblichen billigen Tricks zurückzugreifen. Ich wollte die Geschichte genauso professionell inszenieren wie einen guten Erwachsenenfilm. Und mein Ziel hätte ich erreicht, wenn die Erwachsenen vom Film ebenso gepackt werden wie die Kinder.” (Søren Kragh-Jacobsen)
Dänemark 1988
94 Minuten, Farbe
Regie: Søren Kragh-Jacobsen
mit: Tania Frydenberg,
Nanna Bøndergaard,
Rici Rasmussen, Kan Vedsegaard
Flussfahrt mit Huhn
In seinem ersten Kinofilm erzählt der bekannteste deutsche Kinderfilm-Regisseur Arend Agthe die Geschichte von vier Kindern, die ihrem Großvater das Ruderboot stehlen und eine Expedition ans Meer unternehmen. Der Film zeigt, wie spannungsvoll und gefährlich, aber auch romantisch und schön eine Geschichte sein kann, die Kinder jenseits des überschaubaren Glücks auf eingezäunten Abenteuerspielplätzen erleben können.
Deutschland 1983
106 Minuten, Farbe
Regie: Arend Agthe
mit: Julia Martinek, David Hoppe, Fedor Hoppe, Uwe Müller
Danny, der Champion
Danny, Champion of the World
Ein 9-jähriger Junge, der allein mit seinem Vater in einer idyllischen englischen Landschaft lebt, meistert dank der Hilfe wohlgesonnener Erwachsener so manche Probleme. Als sein Plan gelingt, einem fiesen Gutsbesitzer die Familientreibjagd zu verderben, wird er zum “Champion” der Wilderer.
Liebenswerter Kinderfilm mit sanfter Abenteuerlichkeit und vielen humorigen Szenen.
Großbritannien 1989
94 Minuten, Farbe
Regie: Gavin Millar
mit: Jeremy Irons, Samuel Irons, Robbie Coltrane
Buster, der Zauberer
Busters verden
Buster und seine Schwester Ingeborg haben es nicht leicht – sie stehen im “Abseits”. Buster ist ein schmächtiger Junge, der von seinen Mitschülern bei allem übergangen wird. Ingeborg trifft es noch viel schlimmer: wegen ihres kranken Beins wird sie ständig gehänselt. Statt die Beschützerrolle zu übernehmen, reißt Buster aus; aber er hat schon eine Idee, wie er Ingeborg rächen kann. Ihm fällt immer etwas ein!
Dänemark 1984
88 Minuten, Farbe
Regie: Billie August
mit: Mads Bugge Andersen,
Katarina Stenbeck, Peter Schrøder
Der Bär
L'ours
Die Mutter des Bärenbabys Youk kommt bei einem Erdrutsch ums Leben. Naiv zieht der kleine Bär alleine durch die Berge und begegnet vom Frosch bis zum Bienenschwarm so manchem Weggefährten, bis er mit dem großen Kodiakbären Kaar einen wahren Freund und Beschützer findet. Zwei Trapper stören jedoch die neue Freundschaft, nehmen Youk gefangen und trachten Kaar nach dem Leben. Doch Youk kann sich befreien, und beim Showdown Mensch gegen Tier siegen die Bären, die nun wieder zurück in die Natur kehren.
Frankreich 1988
95 Minuten, Farbe
Regie: Jean-Jacques Annaud
mit: Tchéky Karyo,
Jack Wallace, André Lacombe