Steiermark
18. – 26. November 2023
18. – 26. November 2023
Graz | Kapfenberg | Leibnitz | Liezen

So sah die Kinderjury die Filme

 

 

 

 

POPULAR THEORY

Preis der Kinderjury 2023

 

Die Farbgestaltung des Films hat uns ganz super gefallen, auch dass sich die Farben während des Films und im Laufe der Zusammenarbeit immer mehr vermischt haben. Erwin hatte die Primärfarbe blau und Winston orange, die blau gegenübersteht. Dass der Film das mit einbezieht, ist klug und durchdacht. Durch die Zusammenarbeit werden auch immer mehr Gegenstände in Erwins Zimmer orange und beide Welten vermischen sich. Auch auf der Tafel haben sie blau und orange abwechselnd geschrieben. Erst als Erwin selber den Kaugummi benutzt hat, wurden die Farben wieder klar getrennt.

 

Die Überblendung und der Schnitt waren einfach großartig. Er war wie eine Welle, eine Rutschbahn, die uns durch den Film gebracht hat.

Vor allem auch die erste Szene, wo sie sich getroffen haben, ist uns in Erinnerung geblieben. Sie hat die Dramaturgie eines Kampfes, jeder auf einer Seite, getrennt und mit dem Kameraschwenk sieht man die Lehrerin mit dem Pult, welches beide mit einer Linie verbunden haben. Sprich, wenn es um die Wissenschaft geht, sind die beiden verbunden.

Das Close-up des Munds beim Kaugummi kauen fanden wir voll ekelig und wir haben schon gemerkt, dass da was nicht stimmen konnte. Es war nie ein gutes Gefühl, wenn der Kaugummi genommen wurde.

Solche verspielten Momente, als Erwin eine Idee hatte und ihr eine Lampe aufgegangen ist, fanden wir sehr klug gemacht und witzig.

Eine kleine gut gemachte Überraschung war das Ende, wo es scheint, dass sie wieder mit dem Poster von Erwin Schrödinger redet, aber dann öffnete die Tante die Tür und es wird klar, dass sie mit Winston geredet hat.

 

Auch die Kostüme und die Ausstattung fanden wir gut gemacht, da die Zugehörigkeiten ganz klar gezeigt wurden. z.B.: Strickjacken. Darüber hinaus zeigt uns der Film, wie Gruppenzwang und Mobbing funktionieren. Ein:e Anführer:in und zwei Mitläufer:innen.

 

Die Beziehung der Geschwister fanden wir sehr gelungen und klug geschrieben. Die Schwestern sind komplett unterschiedlich und jede muss ihren Platz erst finden. Erwin ist das Genie und der Schwester blieb nur die Beliebtheit. Neid und Eifersuchtsdramen waren vorprogrammiert und mussten erst geklärt werden.

 

Einzig ist uns aufgefallen, dass der Film nicht immer logisch mit der Macht des Kaugummis umgegangen ist, da der Sportlehrer zum Beispiel nicht besessen von Erwin war, die anderen Lehrer aber schon.

 

„Der Film besticht durch seine ausgeklügelte Farbgestaltung, den kreativen Schnitt und Montagetechniken, die uns stellenweise wie eine Achterbahn durch den Film geführt haben.“

 

 

 

HÜHNERFARM

Lobende Erwähnung 2023

 

Wir konnten uns in den Film gut hineinversetzen, da die Handlung sehr realistisch dargestellt war.

Die Handlung hatte viele Wendepunkte und Highlights. Das Drehbuch war spannend und dramaturgisch gut durchdacht.

 

Wir fanden die Personen im Film gut gezeichnet und es war toll, dass wir uns in mehrere Personen hineinversetzen konnten und nicht nur in eine. Vor allem die Figur des Vaters ist uns in Erinnerung geblieben. Er schreibt Bücher und schreibt auch irgendwie ein bisschen die Geschichte von Max, vom Scheitern und der Hoffnung. Die Mutter ist gestorben und der Vater hat Angst den Sohn auch zu verlieren. Der Sohn kümmert sich da mehr um den Vater als umgekehrt, er ist der, der die Sachen anpackt

 

Auch die Figur des Charles fanden wir wunderschön geschrieben, da eigentlich er das Genie war und nur nicht ernst genommen wurde. Auch seine mitreißende Rede in der Bar ist uns stark in Erinnerung geblieben. Wir fanden die Rolle des Raymond sehr gut gelungen, da er sich vom süchtigen „Bierbauch“ zum nüchternen Raymond gewandelt hat, der erst dann wieder seine Enkelkinder und Sohn trifft, nachdem er vom Alkohol weg ist.

Auch der Vater von Charles hat eine spannende und gut geschriebene Wandlung durchgemacht. Er ist anfangs skeptisch und erst nach dem ersten Erfolg und dem drohenden Scheitern hat er ihnen geholfen. Sehr spannend fanden wir die Figur vom Geist des Erfinders, der auch klar das magische Element im Film darstellt und eine wichtige Funktion für den Fortgang der Handlung hat. Nach jeder Begegnung hat sich auch die innere Motivation, die Einstellung von Max geändert.

Wundervoll fanden wir die Blume, als Symbol für die tote Mutter, für die Hoffnung. Zuerst war nur eine Blüte da und am Schluss, nachdem der Vater auch wieder Hoffnung geschöpft hat, waren es zwei Blüten.

Der Film besticht durch seine Kameraarbeit. Die Bildsprache in dem Film fanden wir großartig. Den totalen Kameraeinstellungen über die riesigen Agrarfelder wird der kleine Bauernhof gegenübergestellt. Der Kampf Groß vs. Klein wird somit auch durch die Bildsprache gezeigt. 

Schön fanden wir auch die Hauptaussage des Films, dass man gemeinsam alles schaffen kann und dass Zusammenhalt ganz wichtig ist. Max und Charles haben mit ihrem Projekt auch dem Dorf Hoffnung zurückgegeben haben, da ja viele ihre Arbeit verloren haben.

 

Die Musik war passend zum Film und hat die Handlung gut untermalt. Interessant fanden wir auch den Vorspann des Films, der von einer sehr langsamen Einführung in den Film abgelöst wurde.

Ganz stark fanden wir auch das Ende, wo Max die Filmleinwand bricht und uns Zuschauer direkt anspricht.

 

„Dieser Film besticht durch die vielschichtigen Charaktere, die gut geschriebene Handlung und eine kluge Kameraarbeit. “

 

 

 

MARY, TANSEY UND DIE REISE IN DIE NACHT

 

Wir fanden den Film sehr traurig, aber auch schön. Das Thema Tod der Mutter/Oma hat uns schon betroffen gemacht, aber es wurde durchaus versöhnlich dargestellt. Es gibt viele Fragen und wenige Antworten rund um das Thema Tod.

 

Die Regenbögen haben eine starke Bedeutung in dem Film. Es kommen ständig welche vor und auch Mary hat einen Regenmantel in den Farben eines Regenbogens. Ein Regenbogen, kommt zumeist nach einem Sturm und auch im Film wird gesagt, dass alles wieder gut wird.

 

Überall waren Hunde. Der Hund war auch ein Zeichen für die Angst.

 

Super fanden wir auch, dass sie ein zweites Mal zum Kochwettbewerb gegangen ist, um wieder anzutreten. Das zeigte uns auch, dass man manchmal etwas öfter probieren muss, bevor man Herausforderungen meistert.

 

Der Roadtrip der Frauen war dann noch sehr versöhnlich und hat uns gut gefallen. Er macht deutlich, dass man mal Regeln umgehen muss, wenn sie für blöd empfunden werden. Schön auch, dass die Oma so sterben konnte, wie sie es wollte.

 

Das Ende hat uns sehr gefallen, da hier eine alt anmutende Trickfilmtechnik raffiniert in den Film eingebettet wurde. Das Vergangene, die Träume, die Erinnerung waren stets auch technisch gesehen herausragend und auffallend. Die Träume waren bisschen gruselig, da eine andere Trickfilmtechnik verwendet wurde. So gab es unterschiedliche Trickfilmtechniken, die miteinander verwoben wurden.

Nicht so gefallen hat uns, dass sie immer gesagt hat, dass sie nicht frech ist, sondern ehrlich. Unlogisch fanden wir, warum die Urgroßmutter nicht ins Krankenhaus konnte wegen dem Licht, wie sie sagt, aber in den Supermarkt schon, obwohl es da auch hell ist. Das wurde im Film überhaupt nicht erklärt.

 

„Eine magische Reise für die ganze Familie, die das Thema Tod kindgerecht und versöhnlich darstellt und auch familiäre Verbindungen über Generationen aufzeigt.“

 

 

YUKU UND DIE BLUME DES HIMALAYA

 

Der Film hat uns sehr berührt, da das Thema Tod kindgerecht und angstfrei dargestellt wurde. Cool fanden wir auch, dass der Film auf Musik aufbaut. Musik und Bild sind ineinander verwoben. Am Anfang sieht man einen Notenschlüssel als Schlüssel zu einem Buch und da hat man sich schon gedacht, warum das gezeigt wurde, danach war es uns klar. Durch die Musik, wurde nicht nur uns das Hineinfühlen in die Charaktere leichter gemacht, sondern es wurden auch die Herzen der Bösewichte im Film erreicht.

Die Farben haben uns sehr gut gefallen, da sie sehr intensiv waren und je nach Szene gut die Handlung unterstützt haben. Zum Beispiel die Szene mit der Mutbrücke, die auch der Höhepunkt der Handlung ist und – der Himalaya – das Ziel von Yukus Reise, wo vorwiegend dunkle und schwarze Farben benutzt wurden. Oft hat es am Schnitt gelegen, der uns aufgeregt oder beruhigt hat, somit konnten wir uns während des Films gut daran festhalten. Wir fanden ihn gut eingesetzt.

 

Der Film ist unserer Meinung nach für 6-10-Jährige, da die Handlung nicht schwer zu verfolgen war. Auch ein Manko für uns ältere Kinder war, dass sich auf der Reise Dinge und Motive ständig wiederholen: „Begrüßung – Gefahr – Ukulele spielen – Gefahr abgewendet – ich geh weiter“ das war ein bisschen langweilig.

Einiges hat uns auch ein wenig gestört: Während der Lieder war die Ukulele oft einmal verschwunden, dann gleich wieder da oder mal hinten am Rücken, etc. das ist uns negativ aufgefallen. Auch finden wir, die gelbe Katze hat nicht hineingepasst in den Film und wäre womöglich gar nicht nötig gewesen.

Trotzdem überzeugt der Film durch seine Magie. Er vermag es, dass wir uns in die Welt der kleinen Maus Yuku hinein fühlen können und dadurch die Größe der Welt wahrnehmen.

 

„Ein Film für die Familie, vor allem auch für die Kleineren. Eine optisch schöne musikalische Reise auf dem Weg durch das Leben.“

 

 

 

SUNE GEGEN SUNE

 

Es ging im Film ganz viel um Schein. Wie wirke ich auf andere und wie stelle ich mich dar. Gut fanden wir, dass in der Geschichte nicht nur die Kinder Neid und Rivalität erleben, sondern auch die Erwachsenen. Auch sie sind nicht ehrlich. Aus Neid und Geltungsdrang kauft sich der Vater ein Auto und verändert sich.

 

Tollfanden wir die inneren Monologe, die uns Zuschauer sehr leicht in die Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen und mit leben haben lassen. Auch die leicht verrückten Traumwelten von Sune & co haben uns sehr gut gefallen.

 

Die Kostüme waren sehr gut eingesetzt. Sune 1 trug schwarz, als Kennzeichnung für das Böse und Sune 2 trug weiß, der Held. Sune 1 wurde so böse dargestellt, da die Geschichte ganz klar aus Sune 2 Sicht gezeigt wurde. Im Lauf der Handlung wird aber dann klar, dass Sune 1 nicht wirklich was Böses will, Sune 2 ist einfach eifersüchtig. Auf Grund dieser Umkehrung kommt auch das schlechte Gewissen – in Gestalt des sprechenden Kopfes – gruselig, aber auch lustig.

 

Der Musiklehrer war auch eine sehr besondere Figur, der üben den anderen Erwachsenen und ihrem Gespinst an Lügen und Eifersucht stand. Er war ganz pur und im Moment.

 

Die Kamera war sehr klug eingesetzt. Es wurde am Schluss raus gezoomt, wieder weg von der Geschichte. Der Abspann war sehr kreativ. Die Grundaussage wurde nochmal direkt uns, dem Publikum, gesagt oder besser gesungen. Gemeinsam, zusammen schaffen wir es.

 

„Ein Film über Schein und Sein und die Wirren der Veränderung.“